Zum Inhalt springen

Jusuf Sanei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. August 2010 um 16:00 Uhr durch Sevenidea65 (Diskussion | Beiträge) (Politische Aussagen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Saanei and montazeri.jpg
Vorn von links nach rechts Ahmad Azari Qomi †, Ali Meshkini †, Hossein Ali Montazeri †. Zweite Reihe von links nach rechts: Sadegh Khalkhali †, Jusuf Sanei

Jusuf Sanei (* 1937 in Isfahan) ist ein iranischer Großajatollah, Politiker und war bis 1983 Vorsitzender des einflussreichen iranischen Wächterrats.

Leben

Jusuf Sanei wurde 1937 in Isfahan geboren. Er erhielt seine Ausbildung als Geistlicher in Ghom. Er studierte unter der Anleitung von Großajatollah Husain Borudscherdi und zählte zu den besten Studenten seines Jahrgangs.

Nach der Islamischen Revolution war Sanei von 1980 bis 1983 Vorsitzender des Wächterrats. Sein Nachfolger wurde Ahmad Dschannati.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Wächterrat übernahm Sanei kein öffentliches Amt mehr. Er entwickelte sich vielmehr zu einem Kritiker des Regimes. Sanei war mit dem am 19. Dezember 2009 verstorbenen Hossein Ali Montazeri befreundet und gilt als dessen möglicher Nachfolger als spiritueller Führer der Opposition.

Einen Tag nach der Bestattung von Großajatollah Montaseri wurde am 22. Dezember 2009 das Haus und das Büro von Mitgliedern der Basidsch-e Mostaz'afin angegriffen. Fensterscheiben gingen zu Bruch und Mitarbeiter Saneis wurde verprügelt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars hätten regierungstreue Studenten, einen Protestmarsch gegen Regimekritiker organisiert, der vor dem Haus von Sanei zum Ziel gehabt hätte. [1][2]

Politische Aussagen

In einem Interview mit dem San Francisco Chronicle sagte Sanei:[1]

„...Es gibt eine vollkommene Übereinstimmung in der Frage atomarer Massenvernichtungswaffen. Der Islam verbietet den Besitz von Nuklearwaffen. Dies ist ein ewiges Gesetz, da die Wirkung dieser Waffen darin besteht, dass unschuldige Personen getötet werden. Der Einsatz einer Nuklearwaffe kann nie mehr rückgängig gemacht werden.“

Nach den iranischen Präsidentschaftswahlen von 2009 wurden Gerüchte laut, Sanei arbeite an einer Fatwa, dass Mahmud Ahmadinedschad nicht der rechtmässig gewählte Präsident Irans sei und die Zusammenarbeit mit ihm verboten sei[3][4][5]. Die Gültigkeit einer ähnlich lautenden Fatwa des verstorbenen und regimekritischen Großajatollahs Hossein Ali Montazeri ist zwichen weiteren Großajatollahs (so der regimetreue Großajatollah Hossein Noori Hamedani in dessen Fatwa Nr. 2959) umstritten[6].

Einzelnachweise

  1. Iran militiamen attack offices of pro-reform cleric: website
  2. Iran Militia Attack Pro - Reform Cleric Home – Website
  3. http://www.voanews.com/english/2009-06-14-voa13.cfm
  4. http://andrewsullivan.theatlantic.com/the_daily_dish/2009/06/an-ayatollah-dissents.html
  5. http://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=2153
  6. [Hossein Noori Hamedani]: Fatwa Nr. 2959