Lifting Body
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Lifting Body ist eine Flugzeugbauweise, bei welcher der Auftrieb nicht durch Flügel, sondern durch einen speziell geformten Rumpf erzeugt wird. Eine solche Konstruktion bietet sich aufgrund ihrer gegenüber geflügelten Konzepten höheren Stabilität und damit einfacheren und kostengünstigeren Bauweise für Raumgleiter an.
Die Gleiterforschung entsprang der Idee eines Raumschiffs, das nach dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wie ein normales Flugzeug landet. Es hätten Tragflächen gebaut werden müssen, die den Belastungen und den Temperaturen bei extremem Überschallflug standhielten. Eine mögliche Antwort war es, die Flügel ganz wegzulassen und den Rumpf so zu konzipieren, dass er Auftrieb erzeugt. Das Space Shuttle enthält einige der Gleiter-Prinzipien, wenngleich es auch mehr auf dem Konzept des Deltaflügels aufbaut.
Die Entwicklung flügelloser Auftriebskörper begann mit Dale Reed von Dryden Flight Research Center der NASA. Frühe Modelle, wie die M2-F1, bestanden aus Holz. 1963 begann die NASA im Rahmen des Dyna-Soar-Programms mit Raketen getriebenen Modellen, die von einem B-52-Bomber abgeworfen wurden zu experimentieren. Ein anderes ähnliches Konzept war die HL-10, die im Langley Research Center der NASA entwickelt wurde. Die X-24 basierte auf dem M-2-Konzept, dass von Dr. A. Eggers vom NASA Ames Research Center stammte. Die M-2 konkurrierte mit dem Design des Space Shuttles.
Ein großes Problem bei diesen Entwürfen war die Luftstromtrennung (air flow separation); Der Luftstrom würde sehr turbulent werden, was zu einem Verlust der Kontrolle und des Auftriebs führen würde. Bei der HL-10 versuchte man einen Teil dieses Problems zu lösen, indem die äußeren Backbord- und Steuerbord-Flossen des Leitwerks nach außen geneigt und die mittlere Flosse vergrößert wurde.
Ein großer Teil der Bevölkerung hat nie etwas von diesen Gleiter Modellen erfahren bis sie die 1970er Fernsehsendung The Six Million Dollar Man (USA) sahen. Sie zeigte eine M2-F2, die von Bruce Peterson geflogen wurde, wie sie abstürzt und über die Landebahn schleift. Der Pilot überlebte und das Flugzeug wurde als M2-F3 neu gebaut.
Das aktuelle NASA-Lifting Body-Projekt war das X-38/CRV, eine gemeinsame Entwicklung zusammen mit der ESA, DLR und weiteren europäischen Firmen. Das Crew Return Vehicle sollte als Rettungsraumschiff für die Internationale Raumstation (ISS) dienen und im Notfall deren komplette Besatzung evakuieren können. Die Entwicklung des CRV wurde 2001 aus Geldmangel eingestellt.
Siehe auch: Experimentalflugzeug, Raketenflugzeug
Weblinks
- Lifting Bodies Fact Sheet (NASA) (Englisch)
- Geschichte von Dryden Flight Research Center - (Englisch)
- NASA Photo Collections from Dryden Flight Research Center (Englisch)