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Fernuniversität in Hagen

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AVZ Gebäude mit Logo
Rektor Helmut Hoyer
Art öffentlich
religiöse Zugehörigkeit keine
gegründet 1974
Ort Hagen, Deutschland
Eingeschriebene 43.503 (SS 2005), davon ca. 80% berufstätig, 23% mit abgeschlossenen Studium
Beschäftigte 2.070
jährl. Budget 73 Mio. Euro
Die FernUniversität in Hagen. Herbst 2004

Die FernUniversität in Hagen ist die einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland.

Ihr Sitz befindet sich in der Stadt Hagen in Nordrhein-Westfalen.

Das Fernstudium erlaubt es, die Präsenz vor Ort an der Universität minimal zu halten, d.h. Zeit und Ort zum Lernen sind sehr flexibel wählbar. Daher wird dieses Angebot vor allem von berufstätigen Studenten genutzt. Daraus resultiert eine ungewöhnliche Studentenschaft: Fast ein Viertel haben bereits mindestens ein Studium erfolgreich abgeschlossen, fast alle sind berufstätig und verfügen über praktische Erfahrungen.

Die Abschlüsse der FernUniversität sind reguläre Hochschulabschlüsse.

Teilstudien für die berufliche oder persönliche Weiterbildung sind möglich.

Den Studenten werden ca. alle zwei Wochen Kursunterlagen mit Aufgaben zugesandt, die dann bearbeitet zurückgeschickt werden müssen. So wird sichergestellt, dass sich die Studenten regelmäßig mit den Unterlagen auseinandersetzen.

Geschichte

  • 1974 Gründung der FernUniversität am 1. Dezember 1974.
  • 1975 Aufnahme des Studienbetriebes in drei Fachbereichen mit 1.330 Studierenden am 1. Oktober 1975
  • 2003 Umwandlung der Gesamthochschule in eine reine Universität.
  • 2004 Einführung von Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen. Umstrukturierung (Hochschulkonzept 2010): Professorenstellen aus der Elektrotechnik und Mathematik werden für die Wirtschaftswissenschaften umgewidmet, um z.B. Wirtschaftsinformatik anbieten zu können. Rückgang der Studentenzahlen um ca. 20% als Reaktion auf die Studiengebühren.

Organisation des Studiums

Hinweis: Auch wenn das Studium an der FernUniversität in allen Fachbereichen ähnlich organisiert ist, so gibt es doch je nach Fachbereich auch Besonderheiten. Der Artikel spiegelt primär die Erfahrungen der bisher beteiligten Autoren wieder und erhebt keinen Anspruch auf vollständige Beschreibung aller Eigenheiten.

Vermittlung der Studieninhalte

Die Vermittlung der Studieninhalte erfolgt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in Form von schriftlichen Kurseinheiten, die in sogenannte Module aufgeteilt sind, und den Studierenden zugestellt werden.

Damit sich die Studierenden tatsächlich mit den Inhalten auseinandersetzen, müssen zu den Kurseinheiten Einsendearbeiten bearbeitet werden.

Kurseinheiten

Die Kurseinheiten werden von der FernUniversität an die eingeschriebenen Studenten versandt. Der Zustellungsrhythmus ist je nach Fachbereich unterschiedlich und liegt zwischen vierzehn Tagen und ein bis zwei Mal pro Semester. Je nach Fachbereich haben die Kurseinheiten einen Umfang von ca. 30-80 Seiten (Mathematik, Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaftswissenschaften), bis hin zu gut 200 Seiten (Rechtswissenschaften).

Für Rückfragen stehen Kursbetreuer zur Verfügung. In einigen Fächern ist das der Verfasser der betreffenden Kurseinheit (in der Regel der Lehrstuhlinhaber), in anderen Fächern sind es wissenschaftliche Mitarbeiter des Lehrstuhls.

Einsendeaufgaben

Gleichzeitig mit den Kurseinheiten erhalten die Studenten Einsendeaufgaben, die dann bis zu einem vorgegeben Termin bearbeitet und zurückgesandt werden müssen. Die Fristen liegen dabei zwischen drei Wochen und (fast) dem ganzen Semester.

Für die Zulassung zu Prüfungen ist es oft notwendig, bestimmte Kriterien bei der Bearbeitung der Einsendeaufgaben einzuhalten. Üblich sind z.B. eine gewisse Mindestanzahl bearbeiteter Einsendeaufgabenzettel mit vorgeschriebenen, erreichten Mindestpunktzahlen. Die genauen Bedingungen werden entweder über die Kursbetreuer zu Beginn des Kurses festgelegt oder werden zentral vom Fachbereich vorgegeben.

In einigen Fachbereichen stehen webbasierte Rückgabemöglichkeiten zur Verfügung. Für Kurse zur Programmierung gibt es dazu eine aufwändige Umgebung namens WebAssign, die auch Testläufe der eingereichten Programme durchführen kann.

Die Einsendeaufgaben werden im Sinne einer Lernzielkontrolle korrigiert und an die Studenten zusammen mit Musterlösungen zurückgesandt. Dadurch erhalten die Kursteilnehmer Feedback, inwieweit sie die Kursinhalte verstanden haben.

Prüfungen

Schriftliche Prüfungen

In einigen Fächern werden am Ende jedes Semesters schriftliche Prüfungen (Klausuren) durchgeführt. In anderen Fächern am Ende jedes Studienjahres.

Je nach Studierendenzahl werden diese Prüfungen zeitgleich an mehreren Orten geschrieben. Die FernUniversität mietet dazu Räume in Universitäten in diversen deutschen Städten an. Im Ausland können die Prüfungen an Botschaften und den Goethe-Instituten geschrieben werden. Da ein Fernstudium unter gewissen Voraussetzungen auch von inhaftierten Studenten durchgeführt werden kann, können diese im Gefängnis unter Aufsicht ihre Prüfungen schreiben.

Allerdings gibt es auch schriftliche Prüfungen, die nur an einem Ort abgehalten werden. Das sind zum Beispiel fast alle Hauptdiplom-Prüfungen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und die Abschlussprüfungen im Aufbaustudium Arbeits- und Wirtschaftsrecht.

Mündliche Prüfungen

In einigen Studiengängen ist ein Teil der Prüfungsleistungen in Form von mündlichen Prüfungen zu erbringen. Diese sind in der Regel vor Ort in Hagen, im Büro des Prüfers, abzulegen.

So dauern mündliche Vordiplomsprüfungen in der Informatik oder Mathematik ca. 20-25 min, mündliche Diplomprüfungen ca. 45 min.

Es gibt die Möglichkeit, mündliche Prüfungen per Videokonferenz in einem Studienzentrum oder einer Botschaft durchzuführen. Es hängt jedoch vom Fachbereich und Prüfer ab, in welchem Umfang diese Möglichkeit angeboten wird, z.B. am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik ist es eher üblich, in der Informatik eher unüblich. Jedoch müssen die Studenten für den zusätzlichen Aufwand eine Gebühr zahlen, die derzeit ca. 40-50 Euro beträgt, was sich für entfernter wohnende Studierende durchaus lohnen kann.

Praktika

Es gibt

  • Industriepraktika, womit vor Antritt des Studiums eine gewisse Berufserfahrung nachgewiesen werden muss (unbedingt beim Studienberater des Studiengangs nachfragen, was verlangt bzw. akzeptiert wird)
  • Heimpraktika, wo z.B. ein kleines Versuchslabor nach Hause geschickt wird,
  • Präsenzpraktika, wo über einen gewissen Zeitraum vor Ort in Hagen praktische Erfahrung gesammelt wird.
  • Kooperative, virtuelle Praktika, wo über das Internet ein Praktikum gemeinsam absolviert wird
  • Arbeitsgemeinschaften (obligatorisch z.B. im 3. Semester des Rechts-studiums)
  • Rhetorik-Workshops
  • Präsenzseminare

Industriepraktika

Industriepraktika werden in Unternehmen abgeleistet. Der Präfix "Industrie" soll dabei darauf hindeuten, dass dort praktische Arbeit im Gegensatz zur Forschungstätigkeit an einer Universität geleistet werden soll.

Heimpraktika

Heimpraktika werden von den Studenten zu Hause absolviert. So gibt es im Studiengang Informatik auf Diplom II ein Hardwarepraktikum, für das die Studenten von der FernUniversität die notwendigen programmierbaren Mikrocontroller mit Zubehör zur Verfügung gestellt bekommen.

Heimpraktika können auch in Form von virtuellen Praktika (siehe unten) abgeleistet werden.

Präsenzpraktika

Einige Praktika finden, so wie man es von Präsenzuniversitäten gewohnt ist, auch vor Ort in Hagen statt. Dazu müssen die Studenten dann reisen.

Kooperative, virtuelle Praktika

Praktika können auch komplett über das Internet abgewickelt werden, häufig wird dabei optional die Möglichkeit einer Präsenzphase am Ende des Praktikums eingeräumt, sollten die Ziele nicht erreicht werden.

Im Studiengang Informatik beispielsweise ist für alle Studenten ein Programmierpraktikum gefordert. Dabei muss eine Programmieraufgabe von mehreren Studenten gemeinsam gelöst werden. Die Kommunikation erfolgt dabei häufig ausschließlich über Newsgroups, E-Mail und Chat.

Seminare

Die meisten Seminare bestehen aus einer Heimarbeitsphase, in der der Student zu Hause seinen Seminarvortrag vorbereitet und einer Präsenzphase in Hagen, in der der Student meist am Wochenende an ein oder zwei Tagen seinen Vortrag vor Mitstudierenden und Betreuern hält. Es gibt auch virtuelle Seminare, bei denen Vortrag und Diskussion im Rahmen von Newsgroups oder anderen Onlinekanälen erfolgt.

Studientage

Die Ellipse des TGZ (links, vorne) ist Klausurort (z.B. ET und IT), im AVZ (rechts, hinten) werden auch Seminare und Studientage angeboten (z.B. von der Informatik)

Studientage dienen der Vorbereitung von Prüfungen. Sie finden über die ganze Bundesrepublik verstreut statt und werden von den einzelnen Lehrgebieten nach Bedarf angeboten.

Eine neuere Entwicklung sind selbstorganisierte Studientage. Hier bilden sich spontan Lerngruppen, die in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Fachschaft eine Lernveranstaltung organisieren, meist in der Bildungsherberge der Studentenschaft am Wochenende.

Hörerstatus

An der FernUni Hagen gibt es ab Sommersemester 2004 folgende Hörerstati:

  • Akademiestudierende (früher auch Gasthörer)
  • Weiterbildungsstudierende
  • Teilzeitstudierende
  • Vollzeitstudierende
  • Studiengangzweithörende
  • Jungstudierende
  • Kooperationsstudierende
  • Kooperationshörende

Siehe auch: FernUni-Glossar zu Hörerstatus

Akademiestudierende

Ein Akademiestudent muss nicht über die formalen Zugangsvoraussetzungen für ein Studium verfügen. Er studiert außerhalb der Prüfungsordnungen zu seinem Gaudium. Dadurch ist es möglich, sich auf wissenschaftlichen Niveau relativ kostengünstig fortzubilden. In je nach Fachbereich teilweise eingeschränkten Umfang ist es möglich, sich für ein anschließendes Studium als ordentlicher Student erbrachte Prüfungsleistungen anerkennen zu lassen.

Der Weg über ein Akademiestudium wird auch gerne von Studenten gewählt, die sich "nebenbei" auf die Einstufungsprüfung, die ein Abitur bzw. Fachabitur ersetzt, vorbereiten.

Tipp: Wer von den Studiengebühren betroffen ist, kann sich so bis zu 4 Semester Studiengebühr sparen, wenn er im Status Teilzeit als Akademiestudent studiert.

Teilzeitstudierende

Ein Teilzeitstudent ist üblicherweise nebenbei berufstätig. Anders als ein Vollzeitstudent unterfällt er in der Regel nicht der studentischen Krankenversicherung. Die FernUniversität schätzt, das ein Teilzeitstudent etwa die Hälfte der Kursanzahl eines Vollzeitstudenten pro Semester belegen kann, wodurch sich die Regelstudienzeit grob verdoppelt.

Das Teilzeitstudium kann aber auch für von Studiengebühren des Landes NRW betroffene Studierende interessant sein. Da Teilzeitstudierende aufgrund einer Ausnahmeregelung des Landes NRW nur die Hälfte der regulären Studiengebühren zahlen (325 statt 650 €), ist die Hagener Universität für diese Studierendengruppe eine attraktive Alternative zu allen anderen Universitäten. Da es keine Begrenzung der belegten Kurse für Teilzeitstudenten gibt, können fleißige Teilzeitstudierende dennoch genauso viele Kurse belegen wie Vollzeitstudierende.

Tipp: Teilzeitstudierende, die weniger als 14 Wochenstunden für ihr Studium aufwenden, stehen weiterhin dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Im Falle von Arbeitslosigkeit müssen sie nicht, anders als Vollzeitstudenten, ihr Studium unterbrechen.

Vollzeitstudierende

Vollzeitstudenten entsprechen den "normalen" Präsenz-Studenten: Sie sind üblicherweise nicht oder nur studentisch berufstätig, unterliegen in dieser Tätigkeit üblicherweise nicht der Sozialversicherungspflicht und können sich u.a. studentisch krankenversichern.

Vollzeitstudenten sind als einzige Gruppe, unter gewissen Voraussetzungen, BAföG-berechtigt.

Studiengangszweithörende

Ebenfalls ist es möglich, als Studiengangszweithörer an der FernUniversität Hagen zu studieren, so dass neben einem Präsenzstudium ein Studiengang im Fernstudium absolviert werden kann.

Jungstudierende

In Ausnahmefällen, in Abstimmung mit dem betreffenden Fachbereich, können sogar Schüler an Veranstaltungen der FernUniversität teilnehmen.

Tipp: Falls Ihr Nachwuchs in der Schule unterfordert ist, oder schlicht nicht weiß, was er später studieren soll, lassen Sie ihn mal in ein Fernstudium reinschnuppern

Kooperationsstudierende

bitte ergänzen

Kooperationshörende

bitte ergänzen

Gebühren

Abhängig vom Hörerstatus. Pro Kurs ist eine Materialgebühr zu zahlen, ebenso existiert eine Grundgebühr, die unabhängig von der Belegung erhoben wird. Zusätzlich ist der auch an Präsenzuniversitäten übliche Studierendenschaftsbeitrag zu zahlen. Ein Studentenwerksbeitrag ist nicht fällig, da Fernstudenten die Leistungen der Studentenwerke (Wohnheime, Mensen etc.) typischerweise nicht in Anspruch nehmen (können).

Studierende, die vom neuen Studienkonten und -gebühren-Modell des Landes Nordrhein-Westfalen betroffen sind, zahlen seit dem WS04/05 650 Euro/Semester bzw. 325 Euro/Semester im Teilzeitstatus.

Ebenfalls neu sind Strafgebühren für das Nichterscheinen bei Klausuren (ohne rechtzeitige Abmeldung).

Vergünstigungen

Fernstudenten erhalten die für Studenten üblichen Vergünstigen, so bietet zum Beispiel der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) Vollzeitstudenten Fahrkarten im Ausbildungstarif an, die sonst nur Studenten der Münchner Universitäten und Fachhochschulen erhalten.

Gegen Vorlage des Studentenausweises räumen, wie bei Präsenzuniversitäten auch, einige Kinos, Theater und Opernhäuser ebenfalls günstige Studententarife ein.

Da die Studenten der FernUniversität schon altersmäßig nicht in das Klischee des Studenten passen, werden sie allerdings gelegentlich auch trotz Studentenausweis altersdiskriminiert.

Die größte Vergünstigung ist immer noch die Möglichkeit, in Lebensumständen studieren zu können, die normal ein Studium unmöglich machen würden.

Virtuelles Studium

Eingang der Universitätsbibliothek

Die FernUniversität wendet sich in den letzten Jahren verstärkt der Lehre mit Hilfe des Mediums Internet zu:

  • viele Kursmaterialien sind auch in elektronischer Form für die Studierenden verfügbar, einige sogar eigens für dieses Medium aufbereitet,
  • die meisten Kurse besitzen eine Newsgroup, wo Studierende diskutieren und Fragen stellen können
  • Einsendearbeiten können für viele Kurse per E-Mail oder Webinterface eingereicht werden,
  • die Betreuer sind per E-Mail für Fragen erreichbar, einige sind sogar in den Newsgroups aktiv
  • der Katalog der Hagener Universitätsbibliothek steht im Netz zur Verfügung, nebst Bestellservice, einige Journale können online eingesehen werden.

Diese Möglichkeiten erleichtern das Studium aus der Distanz. Man sollte die Möglichkeiten des virtuellen Studiums allerdings auch nicht überschätzen. Kein Studiengang findet vollständig virtuell statt, es sind immer auch signifikante Präsenzphasen für den Kontakt mit Betreuern und Mitstudenten erforderlich. Man wird oft in Hagen präsent sein, wenn auch auf das Notwendige beschränkt.

Im Studiengang Informatik zum Beispiel bedeutet das bei geschickter Organisation und stets erstem Prüfungserfolg über die Studiendauer verteilt insgesamt etwa drei Wochen Präsenz, wohingegen zum Beispiel das Aufbaustudium Arbeits- und Wirtschaftsrecht komplett aus der Ferne absolviert werden kann.

Siehe auch: E-Learning

Studieren im Ausland

Die Unterlagen der FernUniversität werden weltweit versand, so dass das Studium auch aus dem Ausland betrieben werden kann. Studienzentren zur Unterstützung des Auslandsstudiums befinden sich in Österreich (Bregenz, Steyr, Wien, Bad Goisern, Deutschlandsberg, Saalfelden und Villach), der Schweiz (Brig und Pfäffikon), Russland (Smolensk und St. Petersburg), Ungarn (Budapest) sowie Lettland (Riga). In Estland und Litauen existiert ein Fernstudienbüro bzw. eine Kontaktstelle.

Zulassungsvoraussetzungen zum Studium

Bei den Zulassungsvoraussetzung zum Grund- und Hauptstudium wird unterschieden:

  • entweder die allgemeine Zulassung zu sämtlichen Fachbereichen an Universitäten in NRW
  • oder die Zulassung zu einem spezifischen Fachbereich (z.B. Rechtsstudium)

Studiendauer

Unterschiedlich in den verschiedenen Fachbereichen. Z.B. 6 Semester für Vollzeitstudenten im Fachbereich Recht

Fachbereiche und Studiengänge

Zusätzlich zu den üblichen Studiengängen bietet die Fernuni in Brig in Zusammenarbeit mit der Fernuni Hagen den Fernstudiengang Bachelor of Law (Rechtswissenschaft (Schweizer Recht)), und QualiTOPP, ein Nachdiplomkurs für Lehrkräfte an.

Zum Wintersemester 2004/2005 gibt es die Fachbereiche

  • Elektrotechnik und Informationstechnik
  • Informatik
  • Kultur- und Sozialwissenschaften
  • Mathematik
  • Rechtswissenschaft
  • Wirtschaftswissenschaft

an der FernUniversität.

In naher Zukunft werden voraussichtlich die Fachbereiche Mathematik, Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik zu einem Fachbereich Mathematik, Informatik und Informationstechnik verschmolzen.

FB Elektrotechnik und Informationstechnik

  • Elektrotechnik, Diplom I und II (sieben bzw. neun Semester Regelstudienzeit, Diplom II: im Rahmen des Ergänzungsstudiengangs Elektrotechnik beträgt die Regelstudienzeit fünf Semester)
  • Informations- und Kommunikationstechnik, Bachelor of Science (sieben Semester Regelstudienzeit, eine Neueinschreibung ist nicht mehr möglich)
  • Systems Engineering, Master of Science (mit vier Vertiefungsrichtungen: Eingebettete Systeme, Mechatronik, Photonik, Regenerative Energiesysteme)

FB Informatik

TGZ Gebäude. Hier ist u.a. die Informatik beheimatet.

FB Kultur- und Sozialwissenschaften

  • Bachelor Kulturwissenschaften
  • Bachelor Politik und Organisation
  • Bachelor Bildungswissenschaft
  • Master Philosophie - Philosophie im europäischen Kontext
  • Master Formierung der europäischen Moderne
  • Master Politische Steuerung und Koordination (Governance)

FB Mathematik

  • Mathematik Diplom IA (7 Semester)
  • Mathematik Diplom IB (Mathematische Systemanalyse) (7 Semester)
  • Mathematik Diplom II (9 Semester)
  • Master of Science in Mathematik - Methoden und Modelle (Zusatzstudiengang)
  • Mathematik Bachelor of Science
  • Mathematik Master of Science, konsekutiver Studiengang

FB Rechtswissenschaften

FB Wirtschaftswissenschaften

TGZ Gebäude von der Seite

Eine Besonderheit im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ist der Aufbau der Studiengänge VWL und BWL, die sich im Grundstudium nicht unterscheiden. So kann mit relativ geringem Aufwand ein Doppeldiplom erreicht werden: Prüfungsleistungen bespielsweise aus dem BWL-Studium können in großem Umfang auf das VWL-Studium angerechnet werden, weshalb nur noch wenige Kurse zusätzlich belegt werden müssen.

Abschlüsse

Die FernUniversität bietet eine Vielzahl von deutschen Hochschulabschlüssen, sowie Zertifikate für die berufliche Weiterbildung an:

Diplom

  • Diplom I: da Hagen bis 2003 auch den Status einer Gesamthochschule hatte, kann man sich (noch) in diese leicht vereinfachte Form (z.B. drei statt vier Hauptfächer, vorgegebenes Nebenfach, verkürzte Diplomarbeit) des Diploms einschreiben, mit ca. 7 Semester Regelstudienzeit. Es handelt sich dabei um einen normalen Universitätsabschluss, der z.B. zum Führen des Titels Dipl.-Inform. berechtigt, nicht zu verwechseln mit einem Fachhochschulabschluss.
  • Diplom II: entspricht der in Deutschland meist verbreiteten Variante des Diplom, ca. 8 bis 9 Semester Regelstudienzeit, je nach Studiengang

gestufte Abschlüsse Bachelor und Master

  • Bachelor: ca. 6 bis 7 Semester Regelstudienzeit, je nach Studiengang, Bachelor of Science, Bachelor of Laws etc.
  • Master: ca. 3 bis 4 Semester Regelstudienzeit, je nach Studiengang, Master of Science, Master of Laws etc.
  • Magister Artium (keine Neueinschreibung möglich)

Zertifikat

  • Zusatzstudiengänge

Promotion/Habilitation

Wie an jeder anderen Universität auch, ist es an der FernUniversität möglich, eine Dissertation zu schreiben und über sie promoviert zu werden. Immer wieder habilitieren sich auch Wissenschaftler dort. Juniorprofessoren sind ebenfalls eingestellt worden.

Abbruchquote

Mit ein Grund dafür, das Hagener Abschlüsse nicht inflationär verbreitet sind, ist die hohe Abbruchquote. Im Fachbereich Informatik haben in den letzten Jahren ca. 10% der pro Jahrgang im Diplomstudiengang neu eingeschriebenen Studenten das Vordiplom erlangt. Sofern diese das Studium fortsetzen, schaffen sie in der Regel auch das Hauptdiplom.

Die hohe Abbruchquote wird verschieden begründet:

  • Wechsel an eine Präsenzuniversität
  • Unterschätzen der hohen Doppelbelastung durch Studium und Beruf
  • Unterschätzen der völlig anderen Studiensituation, verglichen mit einer Präsenzuni
  • Versuchsweises Einschreiben

Die Abbruchquote relativiert sich allerdings nach einigen Semestern. Vergleicht man die Zahl der Absolventen nicht mit der der Studienanfänger, sondern mit der Zahl der Studierenden nach einigen Semestern, ist die Zahl der Abbrecher ähnlich hoch wie bei Präsenzuniversitäten.

Zusätzlich hören Studenten der FernUniversität immer wieder, dass denjenigen, die dort ihr Diplom bestanden haben, hohe Belastbarkeit und Durchhaltevermögen unterstellt wird. Für die Personalabteilungen der Wirtschaft ein deutlich positives Signal. Man beachte, dass sich die Studienzeit für Teilzeitstudenten leicht verdoppelt, häufig noch stärker verlängert, da Berufstätigkeit und Studium über mehrere Jahre häufig nur sehr schwer vereint werden können. Das erfordert nicht nur Durchhaltevermögen, sondern auch Opfer der Familie und des Partners.

Zugangsvoraussetzungen

Studieninteressenten ohne Hochschulreife können ein Akademiestudium beginnen. Die dabei erworbenen Studienleistungen können nach dem Bestehen einer Einstufungsprüfung auf den betreffenden Studiengang angerechnet werden.

Es empfiehlt sich bei Interesse hier Kontakt zu den Studienberatern aufzunehmen.

Vor- und Nachteile

Haupteingang TGZ Gebäude

Von Vorteil sind:

  • Die Freiheit, Ort und Zeit des Studiums (innerhalb gewisser Grenzen, z.B. 14-tägiger Einsendeaufgabenrhythmus) eigenständig wählen zu können.
  • Gedrucktes Studienmaterial ersetzt die an Präsenzuniversitäten üblichen Vorlesungen bzw. Vorlesungsmitschriften.
  • Die Universitätsbibliothek. Sie verhilft den Fernstudenten zu wissenschaftlicher Literatur. Bücher und Artikel können online bestellt werden und werden auf Wunsch nach Hause geschickt.
  • Die innovative Nutzung des Mediums Internet.
  • Die Freundlichkeit der Mitarbeiter, die oft versuchen, eine Lösung für die Nöte der Studierenden zu finden und sich ernsthaft der Probleme annehmen.
  • Teilweise rege genutzte Newsgroups

Von Nachteil sind:

  • Die Studiengebühren des Landes Nordrhein-Westfalen, die auch von den vielen Studierenden außerhalb Nordrhein-Westfalens bezahlt werden müssen.
  • Die relativ hohe Quote von Studienabbrechern. Ein Studium in Hagen ist aus vielen Gründen nicht einfach, u.a. wegen der Länge des Studiums, welche bei Teilzeitstudium eine hohe Ausdauer erfordert, oder aufgrund der Lebenssituation (Berufstätigkeit, Familie) vieler Studierenden.
  • Die schriftliche Darstellung der Vorlesungsinhalte hat den Nachteil, dass der, der mit dem Schreibstil des Verfassers Schwierigkeiten hat, sich die Lehrinhalte anderweitig, z.B. aus dem Internet, zusammensuchen muss. Allerdings ist der Großteil der Unterlagen hervorragend aufbereitet und über die Jahre sprachlich gereift. Kleinere Unklarheiten lassen sich im E-Mail-Kontakt oder Telefonat mit dem Kursbetreuer lösen, auch Nachfragen in den zahlreichen Newsgroups bringen häufig die gewünschte Erleuchtung.

Studierendenschaft

Die FernUniversität hatte bis vor kurzem ca. 55.000 eingeschriebene Studierende, womit sie zu den größeren Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen zählte.

Mit der Einführung der Studienkonten und der damit verbundenen Studiengebühren zum Wintersemester 2004/2005 wird erwartet, dass die Anzahl der eingeschriebenen Studenten drastisch sinkt, denn viele Hagener Studenten haben bereits ein abgeschlossenes Erststudium, weshalb sie Studiengebühren bezahlen müssen.

Wer studiert in Hagen?

Das Hagener Studienangebot mit seiner hohen Flexibilität, was Ort und Zeit des Studierens betrifft, scheint attraktiv zu sein für:

  • Berufstätige, die sonst keine Gelegenheit hätten, gleichzeitig zu arbeiten und zu studieren, oder gar viel reisen müssen. Das ist die größte Gruppe in der Studentenschaft.
  • Eltern, die Kinder erziehen, aber nicht auf Bildung verzichten möchten
  • Grundwehr- und Zivildienstleistende, die während ihrer Dienstzeit schon mal in ein Studium einsteigen wollen, sowie Zeitoffiziere, die zusätzlich zu ihrem bereits erlangten technischen Diplom ein wirtschaftswissenschaftliches Diplom anstreben.
  • Fachhochschulabsolventen, die noch einen Abschluss einer wissenschaftlichen Hochschule anstreben (z.B. einen fachverwandten Master direkt aufsetzen können)
  • Angestellte des öffentlichen Dienstes, die durch einen erfolgreichen Abschluss in eine höhere Besoldungsstufe aufsteigen können
  • Senioren, die sich weiterbilden und geistig fit halten wollen

und seltener

  • Hochbegabte Schüler dürfen sich als Jungstudierende einschreiben. Eine Mutter hatte z.B. ihren Sohn in Hagen angemeldet, weil er auf der Schule unterfordert war. So bekam er seinen Hochschulabschluss vor seinem Abitur.
  • Inhaftierte, die sich so Möglichkeiten und Chancen für "danach" aufbauen wollen

Die Studierendenschaft unterscheidet sich daher von der an den Präsenzuniversitäten üblichen, z.B. treffen häufiger Studenten mit jahrelanger Berufserfahrung auf (vergleichsweise) junge wissenschaftliche Mitarbeiter. Viele Studenten haben bereits einen oder mehrere Studienabschlüsse. Einige sind sogar bei Studienbeginn an der FernUniversität bereits promoviert.

Vertreter der Studierendenschaft

Die Studierendenschaft wird vertreten durch die Fachschaften der Fachbereiche und den AStA.

Forschung

Wie an jeder Präsenzuniversität auch wird an der FernUniversität an den Lehrstühlen Forschung betrieben.

Bekannte Studenten und Absolventen

Bekannte Ehrendoktoren

Studentenleben

Auch eine Fernuniversität hat ein Studentenleben, trotz der räumlich verstreuten Studierenden. Es findet vorwiegend in den

  • Newsgroups der FernUniversität im Internet,
  • Studienzentren, an
  • Studientagen der FernUniversität oder im
  • AStA Gebäude bzw. der Bildungsherberge

statt.

Dadurch finden sich immer wieder lokale, aber auch überregionale Lern- und Studiergruppen zusammen. So ist es nicht ungewöhnlich, das Seminarvorträge, die in Gruppen ausgearbeitet werden dürfen, zum Beispiel von Studenten in München, Rostock und Paderborn zusammen erstellt werden.

Campus

PRG Gebäude. Sitz der Elektrotechnik und Informationstechnik

Das Hauptgelände der FernUniversität befindet sich in Hagen an der Universitätsstraße (früher: Feithstraße).

Dort haben vor allem die Informatiker (TGZ/IZ), Elektro- und Informationstechniker (Philipp Reis Gebäude, kurz PRG), Rechtswissenschaftler, sowie ein Mathematiklehrgebiet (AVZ Gebäude) ihren Sitz. Ein Großteil der wirtschaftswissenschaftlichen Lehrstühle befindet sich im Eugen Schmalenbach Gebäude (kurz ESG, ehemaliges AVZ II). Die Universitätsbibliothek befindet sich ebenfalls auf dem Campusgelände an der Universitätsstraße.

Weitere Standorte der FernUni sind über die Stadt Hagen verstreut. Die meisten Mathematiker sitzen in der Lützowstraße, in der Nähe der Fachhochschule Südwestfalen. In der Fachhochschule befindet sich u. a. auch das Lehrgebiet Bauelemente. Das Gebäude des AStA und die Bildungsherberge der Studierendenschaft liegen an der Straße "Roggenkamp". Einige Lehrstühle des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (WiWi) befindet sich im Lennetal in der Profilstraße.

Große Teile der Verwaltung befinden sich in der Innenstadt. (Hochstraße, Konkordiastraße)

Das zentrale Service-Center als Anlaufstelle für Studierende befindet sich im Philipp Reis Gebäude auf dem Campus.

Alle Standorte sind über Richtfunkstrecken vernetzt.

Siehe auch


  • Geschichte noch viel zu knapp
  • Kooperationshörende und Kooperationsstudierende muss noch ergänzt werden
  • Forschung müsste noch etwas ausgeführt werden.
  • Bekannte Alumni + emeritierte Professoren sind noch sehr wenig

Hinweis: Der Artikel soll exzellent werden. Die Review hat erste Fragen aufgeworfen. Kommentiert bitte alles, was Euch unklar scheint, in der Diskussion bzw. verbessert es gleich. Danke!