Zum Inhalt springen

Befreiungstheologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Januar 2004 um 00:03 Uhr durch Gugganij (Diskussion | Beiträge) (en). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Befreiungstheologie ist eine religiöse christliche Strömung, die in Lateinamerika im ausgehenden 20. Jahrhundert innerhalb eines sozial linken Katholizismus entwickelt wurde. Der Begriff wurde von dem peruanische Theologen Gustavo Gutiérrez im Jahr 1972 in seiner Schrift "Teología de la liberaciòn" geprägt.

Die Befreiungstheologie will dazu beitragen, dass gesellschaftlich unterdrückte Bevölkerungsschichten sich mit Unterstützung der Kirche von ihren Unterdrückern befreien können. Theologisch begründet wird dies u.a. mit einer neuen Interpretation des religiösen Begriffs der Erlösung. Er wurde nicht mehr nur auf das Jenseits bezogen, sondern auf die gesellschaftliche Realität im Diesseits. Diese Interpretation und die sich hieraus ergebenen Konsequenzen für die politischen Systeme in Lateinamerika führten in der katholischen Kirche zu heftig geführten Kontroversen. Als Folge der Befreiungstheologie entstanden viele soziale Initiativen in Lateinamerika aber auch zur Unterstützung der Menschen in Lateinamerika in der westlichen Welt. Die Befreiungstheologie hat innerhalb der Kirchen der reichen westlichen Welt ein etwas größeres Bewusstsein für die soziale Not der Menschen in Lateinamerika geschaffen. In Deutschland wurde die Befreiungstheologie u.a. durch Dorothee Sölle bekannt.

Siehe auch: Ernesto Cardenal, Paulo Suess, Dom Hélder Câmara, Oscar Arnulfo Romero, Hugo Assmann, Jon Sobrino, Ignácio Ellacuria, Leonardo Boff, Antônio Moser, Johann Baptist Metz, Horst Goldstein, Alberto Libanio, Dom Erwin Kräutler, Ronaldo Munoz