Wenden
Wenden (lat. Venedi, auch Elbslawen) ist der alte deutsche Name für die Slawen. Speziell bezeichnet er die Westslawen, die vom 6. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands (Germania Slavica) bewohnten.
Geschichte
Seit dem späten 6. Jahrhundert wanderten slawische Stämme in die oben genannten Gebiete ein.
Im Laufe der deutschen Ostkolonisation ab dem 11. Jahrhundert ging die Kultur der Elbslawen in der der deutschen Umgebung auf. Nur einige wenige konnten bis heute ihre Eigenständigkeit wahren. Die Religion der Wenden wurde bis zur Christianisierung von slawischen Gottheiten wie Radegast oder Triglaw bestimmt.
Eine einheitliche politische Struktur aller elbslawischen Stämme und Völker hat es nicht gegeben.
Elbslawische Sprachen und Dialekte
Im 15. Jahrhundert starb das Wendische auf der Insel Rügen aus, im 18. Jahrhundert im Hannoverschen Wendland, wo sich noch heute in einigen Dörfern das wendische Runddorf findet. Die sorbische Sprache der Lausitzer Sorben ist das einzig noch verbliebene wendische Idiom. Oft wird daher heute die Bezeichnung wendisch als synonym für sorbisch verwendet.
Elbslawische Stämme
Bei den Elbslawen bildeten sich im Laufe der Zeit Stammesverbände heraus. Die größten waren die Abodriten, Wilzen und die Sorben (von Nord nach Süd).
Namentlich bekannte elbslawische Stämme waren (Die Stämme müssen z.T. noch einander zugeordnet und erheblich erweitert werden):
- Abodriten (Obodriten, abodritischer Bund, in Mecklenburg und Holstein)
- Ranen (kleiner Stammesverband auf und um Rügen)
- Sorben (Surbi, Stammesverband im Süden)
- Wilzen/Liutizen/Lutizen (Stammesverband in der Mitte)
- weitere Stämme: Dossanen, Heveller, Sprewanen
Siehe auch: Veneter, Deutsche Stämme, Deutsche (Volk), windisch