Gefach
Ein Gefach ist Teil einer Fachwerkwand und bezeichnet den Raum zwischen den Holzbalken, diese sind 10 bis 14 cm stark. Dabei werden die senkrechten Hölzer als Stiel und die waagrechten als Riegel oder Pfette bezeichnet.
Im verschlossenem Zustand wird es als Ausfachung bezeichnet (Lenze 2004).
== Baumaterialien ==

Übliche Baumaterialien für die Ausfachung von Fachwerk sind Backsteine, Lehmsteine oder Lehmstaken.
Backsteine
Backsteinausfachungen werden in der Regel als Sichtmauerwerk ausgeführt. In einigen Regionen wird die Ausfachung zusätzlich noch mit einem Kalkputz versehen.
Die Backsteine werden mit Lehm- oder Kalkmörtel vermauert und mit Kalkmörtel verfugt. Lehm hat durch die feuchtigkeitsregulierende Wirkung hierbei einen konservierenden Einfluß auf das Holz des Fachwerks. Die Endfeutigkeit von Lehm ist geringer als die von Holz, somit sorgt der Lehm dafür, dass das Holz trocken bleibt und nicht faulen kann. Zudem lassen sich bei Restaurierungsarbeiten die Steine sehr einfach von Mörtelresten reinigen und wiederverwenden.
Zur Stabilisierung werden Kerben in die Ständer der Fachwerkwand geschlagen so, dass es zwischen Mörtel und Holz zu einer formschlüssigen Verbindung kommt. Alternativ werden bei bei Restaurierungsarbeiten alter Fachwerkgebäude auch Dreiecksleisten an die Ständer aufgenagelt oder in Fugenhöhe verzinkte Nägel in die Ständer geschlagen.

Lehmsteine
Ausfachungen mit Lehmsteinen findet man am häufigsten bei Innenwänden und Wirtschafts- oder Gesindegebäuden. Darüber kommt ein Lehm- oder Kalkputz. Wie bei der Backsteinausfachung werden die Holzständer eingekerbt.
Lehmstaken
Lehmstaken sind senkrechte Staken aus gespaltenem Holz die zwischen die Fachwerkbalken geklemmt werden. Dazu werden kleine Löcher in die Unterseite des oberen Balkens und eine Nut in die Oberseite des unteren Balkens geschlagen. Diese werden dann mit Strohlehm beworfen und verputzt. In einigen Regionen werden die Staken auch noch mit Flechtwerk aus Weide- oder Haselzweigen umschlungen.
== Putz ==

Um im Außenbereich Schäden am Fachwerk zu vermeiden, ist beim Verputzen zu beachten, dass der Putz bündig mit dem Holz abschließt oder geringfügig zurückspringt. Als Putz sollten nur diffusionsoffene Materialien verarbeitet werden. Putze aus hochhydraulischem Kalk oder sogar Zement können das Fachwerk schädigen.
Bei der Verwendung von Lehm als Außenputz muß dieser zusätzlich gegen Verwitterung geschützt werden. Hierzu eignet sich ein Anstrich aus 1 Teil Sumpfkalk, 1/4 Speisequark und 1/8 Leinöl. Dieser Anstrich wird nach dem Trocknen reinweiß und schützt den Lehm viele Jahre.
Bei der Sanierung alter Fachwerkbauten wird von einigen Handwerkern die äußerste Putzschicht der Gefache mit Spezialputzen versehen. Diese enthalten neben Kalk noch Zuschläge von gemahlenen Ziegeln, Sand und wenig Zement. Das Gemisch ist ein weicher Putz, der sich bei Temperaturschwankungen wie der darunter befindliche Lehm verhalten soll.
Literatur
- Dipl.-Ing. Wolfgang Lenze: Fachwerkhäuser, restaurieren – sanieren - modernisieren, Frauenhofer IRB Verlag, 3. Aufl. 2004, ISBN 3-8167-6431-2