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Hoher Adel

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Hoher Adel war in Deutschland bis 1918 ein gemeinrechtlicher Begriff und beruhte auf der Deutschen Bundesakte vom 8. Juni 1815. Die Bestimmung in der Bundesakte ging ihrerseits im Falle der mediatisierten Geschlechter auf die frühere Reichsunmittelbarkeit, Landeshoheit über ein bestimmtes Territorium und Reichsstandschaft zurück.

Zum Hohen Adel (Hochadel) zählen regierende, ehemals regierende, sowie standesherrliche Adelsgeschlechter, das waren die regierenden Souveräne des Deutschen Bundes (später des Deutschen Reiches): die Könige, Großherzöge, Herzöge, Landgrafen, Markgrafen, Pfalzgrafen und Fürsten und nach ihnen die mediatisierten Souveräne des Heiligen Römischen Reiches: Herzöge, Landgrafen, Markgrafen, Fürsten und manche Grafen.

Ebenbürtige Heiraten waren nicht nur unter dem Hohen Adel geboten, sondern auch zwischen Ehepartnern der niederen Nobilität.

Im Almanach de Gotha, dessen Inhalt heute dem Genealogischen Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser, 1. und 2. Abteilung entspricht, wurden

  1. die europäischen Souveräne als „Première Partie – Généalogie des Maisons Souveraines“ und
  2. die Mediatisierten als „Deuxième Partie – Généalogie des Maisons seigneuriales médiatisées en Allemagne qui ont les droits d'égalité de naissance avec les maisons souveraines

geführt. Alle übrigen Fürsten in Europa waren in die „Troisième Partie“ eingeordnet und damit unebenbürtig.

In den ersten beiden Abteilungen wurden im Jahr 1930 folgende Häuser genannt:

Souveräne Häuser

Familiennamen in Klammern, (†) Souveränität als Staatsoberhäupter erloschen:

Literatur

  • Liste der mediatisierten und standesherrlichen fürstlichen und gräflichen Häuser, in: Heinz Gollwitzer, Die Standesherren. Die politische und gesellschaftliche Stellung der Mediatisierten 1815–1918, 2. Auflage, Göttingen 1964, S. 352–354.
  • Almanach de Gotha, Gotha 1840, 1885, 1901 und 1930.
  • G. v. Alten: Handbuch für Heer und Flotte, Band IV. Berlin 1912.
  • F. U. Graf v. Wrangel: Die souveränen Fürstenhäuser Europas, I -II. Stockholm und Leipzig 1899.