Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
Eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik ist eine Wirtschaftspolitik, die bei realen Problemen, die eine Volkswirtschaft hat (etwa hohe Arbeitslosigkeit), davon ausgeht, dass das Problem nicht auf der Nachfrage-Seite, sondern auf der Angebots-Seite besteht.
Diese Angebots-Seite sind aus Verbraucher-Sicht die Unternehmen, aus Unternehmens-Sicht letztendlich die Produktionsfaktoren, vor allem der Produktionsfaktor Arbeit.
Idee
Wenn das Problem also auf der Angebots-Seite bestünde, dann wohl darin, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis zu schlecht sei. Für den Produktionsfaktor Arbeit bedeutet dies: Die Löhne seien zu hoch, es müsse der Lohn gesenkt und|oder länger gearbeitet werden, um das Problem zu beheben. Dies widerspricht direkt der Kaufkrafttheorie, weswegen Anhänger einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik eben solche widersprechenden Theorien für ungültig erklären.
Handlungsempfehlungen
Folgende wirtschaftspolitische Maßnahmen werden von Anhängern einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik empfohlen bzw. vertreten:
- Niedriglohnsektor
- Deregulierung (weil Regulierung das Angebot verschlechtern würde, bestimmte Produkte also nur zu erheblich höheren Kosten hergestellt werden könnten und dies nicht wünschenswert sei)
- Steuersenkung zumindest bei Unternehmenssteuern (weil Steuern auf Unternehmen ebenfalls das Angebot verschlechtern würden)
- Freihandel (weil Handelsbarrieren ebenfalls Angebot verschlechtern würden)
Vertreter
Folgende volkswirtschaftlichen Strömungen lassen sich der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik zuordnen:
Gegenteil
Als Gegenteil zu den angebotsorientierten Wirtschaftspolitiken wird eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik angesehen.