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Pikrinsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Datei:Pikrinsäure.png
Allgemeines
Name Pikrinsäure
Summenformel C6H3N3O7
Andere Namen 2,4,6-Trinitro-phenol
Kurzbeschreibung gelbe bitter schmeckende Kristalle
CAS-Nummer xx
Sicherheitshinweise
HIER GEFAHRENSYMBOLE UND -BEZEICHNUNGEN
R- und S-Sätze Mit Absatz zwischen R und S
Handhabung Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o.ä.
Lagerung nicht mit Metallgefäsen in Berührung bringen
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3
LD50 (Ratte) x mg/kg
LD50 (Kaninchen) x mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest, flüssig, gasförmig
Farbe gelb
Dichte x g/cm³
Molmasse x g/mol
Schmelzpunkt 122 °C
Siedepunkt °C
Dampfdruck °C
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit in g/l LM (angeben welches!) (bei xx in °C)
bei mehreren Zeilenumbruch!
Gut löslich in Ethanol, Benzen
Schlecht löslich in siedendem Wasser
Unlöslich in kaltem Wasser
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/mol·K
S0l, 1 bar in J/mol·K
S0s in J/mol·K
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Pikrinsäure , Summenformel C6H3N3O7, ist der Trivialname für 2,4,6-Trinitro-phenol. Ihre Salze heißen Pikrate.

Eigenschaften

Pikrinsäure, bildet gelbe, stark bitter schmeckende Kristalle, die nur schwer in kaltem Wasser, besser löslich in siedendem Wasser und leicht löslich in Ethanol und Benzen sind. Bedingt durch die Häufung elektronenziehender Substituenten ist die Pikrinsäure mit ihrer Hydroxygruppe eine starke Säure (pKs 1,02). Pikrinsäure ist giftig. Die Kontamination mit Stäuben oder Dämpfen ist zu vermeiden. An der Luft verbrennt Pikrinsäure mit starker Rauchentwicklung, bei sehr raschem erhitzen oder einer Initialzündung erfolgt eine Explosion, bei der die Detonationsgeschwindigkeit ca. 7.100 m/s beträgt und damit ca. 10% stärker ist wie die von TNT (2,4,6-Trinitro-toluen). Gegenüber Metallen verhält sich die Pikrinsäure äusserst aggressiv und bildet mit diesen hochexplosive Schwermetallpikrate.

Herstellung

Die Pikrinsäure wird aus Phenol durch Überführung in Phenol-2,4-disulfonsäure und der Behandlung mit Salpetersäure hergestellt. Alternativ bietet sich die Darstellung aus Chlorbenzen über 2,4-Dinitro-Chlorbenzen, 2,4-Dinitrophenol und dessen erneute Nitrierung an.

Verwendung

Primär dient die Pikrinsäure der Farbstoffindustrie zur Herstellung von Pikraminsäure. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die organische Analytik zum Nachweis von Alkaloiden und Kreatinin. Die Verwendung von Pikrinsäure als Füllmaterial für Granaten (wie im 1. Weltkrieg) oder allg. als Explosivstoff wurde wegen der unkontrollierten Bildung von hochexplosiven Schwermetallpikraten eingestellt, die Pikrinsäure wurde hier durch TNT ersetzt.