Audiodeskription

Audiodeskription macht aus einem Film einen blindengerechten Hörfilm mit zusätzlichen akustischen Erläuterungen. Visuelle Elemente wie Schauplätze, handelnde Personen, Mimik und Gestik, und Kameraführung werden in knappen Worten beschrieben. Die Bildbeschreibungen sind in den Dialogpausen des Films zu hören. Auf diese Weise entsteht für den blinden und sehbehinderten Zuschauer ein ganzheitlicher Eindruck vom Filmgeschehen. Er erhält dadurch die Möglichkeit, sich das Medium Film ohne fremde Hilfe zugänglich zu machen und so gleichberechtigt und selbstbestimmt am kulturellen Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Einige Filme werden als Hörfilme im Fernsehen im Zweikanalton-System ausgestrahlt. Über Kanal 1 wird der Originalfilmton empfangen, auf Kanal 2 ist die Mischung aus Originalfilmton und Bildbeschreibung zu hören. Zwischen beiden Kanälen kann man auswählen. An technischen Geräten sind hierzu notwendig: Bei analogem Empfang ein Stereo-Fernseher oder ein Stereo-Videorecorder oder ein Stereo-Satellitenempfänger, bei digitalem Empfang ein Decoder, der den Zweikanalton trennen kann.
Neben dem Fernsehen wird das Verfahren der Audiodeskription auch in anderen kulturellen Bereichen angewandt: Kino/DVD, Schauspiel/Musiktheater, Ausstellungen/Museen, Touristische Angebote wie Stadtführungen, Naturerlebnispfade und bei Fußballspielen.
Die Audiodeskriptionen zu kulturellen und touristischen Angeboten werden von erfahrenen langjährig arbeitenden Autorenteams erarbeitet. Die Teams bestehen aus zwei sehenden Autoren und eines/r blinden Autors/in. Die Kunst der Beschreibung besteht darin, aus der Fülle der visuellen Informationen eine sinnvolle Auswahl zu treffen, diese sprachlich genau zu fixieren und den Text in die Dialog- oder Gesangpausen einzupassen.