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Tony Judt

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Tony Judt FBA (* 2. Januar 1948 in London, Großbritannien; † 6. August 2010 in New York City[1]) war ein britischer Historiker und Autor, der sich insbesondere mit der europäischen Geschichte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigte. Er war seit 1995 Direktor des von ihm gegründeten Remarque-Instituts an der New York University. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Judt durch sein Buch „Die Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart“.

Judt studierte an der Universität Cambridge. Er erwarb dort 1969 den Bachelor of Arts und 1972 den PhD in Geschichtswissenschaft. 1966 arbeitete er in einem Kibbutz in Machanaim und während des Sechstagekrieges 1967 als Fahrer und Übersetzer für die israelische Armee. Seine prozionistische Haltung wurde aber immer stärker erschüttert. Judt trat 2003 durch ein Plädoyer für eine Einstaatenlösung für Palästina hervor. Während seiner letzten Lebensjahre litt er am Lou-Gehrig-Syndrom.[2]

2006 wurde Judt mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch[3], 2007 mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis[4] und dem Hannah-Arendt-Preis (als „eine Persönlichkeit, die sich in der öffentlichen Debatte über Europa und den Westen … engagiert.“)[5] ausgezeichnet. Judt war Fellow of the British Academy und der American Academy of Arts and Sciences.

Werke

Einzelnachweise

  1. “Historian Tony Judt dies aged 62”, The Guardian, 7. August 2010
  2. Der Standard: Tony Judt: „Sagen, woraus eine gute Gesellschaft besteht“. 20. Oktober 2009
  3. Der Standard:Wo Israel zur Kernfrage wurde Interview mit Tony Judt vom 12. Juni 2007
  4. Osnabrück – Büro für Friedenskultur: Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis 2007
  5. Tony Judt: Das Problem des Bösen im Nachkriegseuropa. Festrede anlässlich der Hannah-Arendt-Preisverleihung 2007 auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung