Benutzer:Millfield
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Zur Person
- Im richtigen Leben heiße ich Daniel Mühlenfeld. Ich bin 27 Jahre alt, verheiratet und lebe in Mülheim an der Ruhr.
Schule & Studium
- Nach dem Abitur am Städtischen Gymnasium Heißen in meiner Heimatstadt habe ich an der Ruhr-Universität Bochum, sowie den Universitäten in Duisburg, Essen, Köln und Liverpool (GB) Geschichte, Theorie der Geschichte und Politikwissenschaft studiert. Das Thema meiner Magisterarbeit war Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda - Entstehung und Struktur eines Kernressorts im nationalsozialistischen Herrschaftsgefüge 1933-1939 (Bochum 2004, 227 S., unpubliziert). Zur Zeit bereite in daran anknüpfend eine Dissertation zur Geschichte der nationalsozialistischen Propaganda bei Prof. Dr. Norbert Frei an der Friedrich-Schiller-Universität Jena vor.
Berufliches
- Seit der Bundestagswahl 2002 bin ich als persönlicher Mitarbeiter des im Wahlkreis 119 direkt gewählten SPD-Bundestagsabgeordneten Anton Schaaf tätig. Der Wahlkreis 119 umfaßt sowohl die Stadt Mülheim an der Ruhr als auch den Essener Stadtteil Borbeck. Vorher habe ich an der Ruhr-Universität Bochum und in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen als studentische Hilfskraft gearbeitet.
Sonstiges
- Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Heißen in Mülheim an der Ruhr
- Ehrenamtlicher Webmaster der historischen Fachzeitschrift "Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus" (BGNS)
Literatur, Links & Co.
- Nachfolgend möchte ich der interessierten Besucherin und dem interessierten Besucher dieser Seite von mir präferierte Literatur und Internetangebote in kommentierter Auswahl zur eigenen Lektüre oder Inaugenscheinnahme vorstellen und vielleicht ja sogar nahebringen. Zukünftig werde ich außerdem die von mir (mit-)bearbeiteten Wikipedia-Beiträge hier verlinken.
Die nachfolgend aufgelisteten externen Links entstammen im Wesentlichen den Bereichen Geschichtswissenschaft, Politik, Medien und Kultur. Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass ich natürlich keine Verantwortung für die dort eingestelleten Inhalte übernehme...
Literatur
- Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus, Frankfurt a. M. 2005 (ISBN 3-10-000420-5).
- Die jüngst erschienene Monographie Alys eröffnet in mehrfacher Hinsicht ebenso neue wie anregende Perspektiven auf die Geschichte des Nationalsozialismus im Allgemeinen und die deutsche Kriegsfinanzierung, den Holocaust und die Einstellung der deutschen Bevölkerung zum Nationalsozialismus im Besonderen.
Einerseits gelingt es Aly im Detail anhand mehrerer zeitweilig deutsch-besetzter Staaten in West- wie in Osteuropa nachzuweisen, dass die deutschen Finanzpolitiker geschickt die mit der Kriegsfinanzierung einhergehenden inflationären Tendenzen auf die besetzten Gebiete abzuwälzen. Dabei nahmen die deutschen Finanzpolitiker bewußt den vollständigen fiskalischen Kollaps der okkupierten Staaten in Kauf. Sobald jedoch der Ruin eines besetzten Landes drohte, versuchten die deutschen Besatzer, die jeweiligen nationalen Mationettenregierungen zur Ausplünderung ihrer jüdischen Bevölkerungen zugunsten der klammen Staatskasse des besetzten Landes zu ermutigen. Von dort floß dann das massenhaft geraubte Vermögen in Form von Besatzungskosten, welche die besetzten Länder an ihre deutsche Okkupanten abzuführen hatten, weiter an das Deutsche Reich. - Auch der druchschnittliche deutsche "Volksgenosse" profitierte von diesem Massenraubmord (Aly). Alle nach der Deportation der Juden aus den besetzten Staaten zurückgebliebenen Besitztümer wie Mobiliar, Kleidung, usw. wurden in tausenden von Eisenbahnwaggons ins Deutsche Reich verbracht und dort entweder meistbietend an Deutsche versteigert oder aber durch Staats- und Parteidienststellen an jene deutschen Familien verteilt, die durch Bombenangriffe ihren Besitz verloren hatten. Indem Aly nachweist, dass die Herkunft der Wertgegenstände den meisten deutsche Nutznießern ebenso bekannt war, wie das Schicksal ihrer Vorbesitzer, liefert er eine Erklärung für die vielfach bis in die letzten Kriegstage des Jahres 1945 anhaltende Verbissenheit und Entschlossenhiet vieler Deutscher, den Krieg fortzusetzen: Die Annahme der geraubten Werte hatte weite Teile der Deutschen Bevölkerung zu Komplizen beim größten Raubmord der Menschheitsgeschichte werden lassen. Insofern waren sich die Profiteure auch bewußt, dass im Falle einer deutschen Niederlage Strafverfolgung und Ahndung drohen konnten. Aly sieht in dieser materiellen Korrumpierung und der daraus resultierenden Komplizenschaft ein wesentliches Element zur Systemstabilisierung des NS-Staates im Zweiten Weltkrieg.
Auch wenn man Aly entgegenhalten kann, dass seine Darstellung mögliche - und auch wahrscheinliche - ideologische Motive für den Mord an den europäischen Juden wie Antisemitismus und Rassismus ausblendet, vermag die Argumentation durchaus zu überzeugen. Lesenswert und zudem gut geschrieben ist sie allemal. Zukünftige Arbeiten zur nationalsozialistischen Vernichtungspolitik werden nicht daran vorbeikommen, Alys Volksstaat zur Kenntnis zu nehmen.
Vgl. auch die Rezension von Volker Ullrich: Hitlers zufriedene Räuber, in: Die Zeit Nr. 11 v. 10. März 2005, S. 49f.
- Die jüngst erschienene Monographie Alys eröffnet in mehrfacher Hinsicht ebenso neue wie anregende Perspektiven auf die Geschichte des Nationalsozialismus im Allgemeinen und die deutsche Kriegsfinanzierung, den Holocaust und die Einstellung der deutschen Bevölkerung zum Nationalsozialismus im Besonderen.
- Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus, Frankfurt a. M. 2005 (ISBN 3-10-000420-5).
- Jörg Baberowski: Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus, Stuttgart 2003 (ISBN 3-421-05486-X).
- Bei diesem Buch handelt es sich wohl um die derzeit beste deutschsprachige Einführung in die Geschichte des Stalinismus. Der Autor schildert mit großer Detailkenntnis die Entstehungsbedingungen und -zusammenhänge der diktatorialen (Allein-)Herrschaft des sowjetischen Diktators, wobei er die sich zum Teil auch wiedersprechenden Forschungsansätze sorgfältig bilanzierend in die Darstellung mit einfließen läßt.
- Jörg Baberowski: Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus, Stuttgart 2003 (ISBN 3-421-05486-X).
- Jörg Baberowski: Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München 2005 (ISBN 3-406-52793-0).
- Wer eine gute Einführung in die theoretischen Fundamente und Gebäude der Geschichtswissenschaft sucht, der ist hier richtig. Beginnend mit Friedrich Hegel legt der Verfasser dar, welchen spezifischen Einfluss ihre Arbeiten auf Methodologie und Selbstverständnis der Historiographie als universitärer Disziplin ausgeübt haben. Besonders lesenswert ist das Kapitel über Max Weber und seine Adaption durch die deutsche Sozialgeschichte. Baberowski macht klar, dass die von Weber skizzierten Idealtypen insbesondere seiner Herrschaftssoziologie eben keine gesellschaftlich nachweisbaren Realtypen darstellen. Wenn die Geschichtswissenschaft jedoch die Leitbilder adaptiert und nahtlos auf die Realität vergangener Gesellschaften überträgt, determiniert sie dadurch ein gutes Stück weit ihre eigenen Ergebnisse. Hier bedarf es offenbar einer erneuten eingehenden und unvoreingenommenen Auseinandersetzung mit Webers Werk.
- Jörg Baberowski: Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München 2005 (ISBN 3-406-52793-0).
- Dirk Blasius: Weimars Ende. Bürgerkrieg und Politik 1930-1933, Göttingen 2005 (ISBN 3-525-36279-X).
- Auch wenn die Bibliotheken dieser Welt voll sind von Buch, die sich mit den Niedergang , Scheitern und Ende der Weimarer Republik auseinandersetzen, so scheint es doch lohnenswert den Band von Dirk Blasius zur Kenntnis zu nehmen, denn er liefert eine bisher wenig beachteten Perspektive auf diese wichtige Epoche deutscher Geschichte. Im Zentrum steht der Bürgerkrieg bzw. die allgemeine Angst der bürgerlichen Öffentlichkeit vor und die Drohung der politischen Extremisten links und vor allem rechts des bürgerlich-republikanischen Parteienspektrums mit ihm. Blasius zeigt, dass die Realität der politischen Gewalt und ihre Rezeption durch die politisch Handelnden zum Teil erheblich voneinander abwichen. Das Taktieren der Weimarer Präsidialregierungen war zu einem großen Teil durch die selektive Wahrnehmung der gewaltsamen Exzesse im Superwahljahr 1932 bestimmt, wobei die fast schon pathologische Bolschewistenfurcht der bürgerlichen Parteien immer wieder die Gewaltsamkeiten der NS-Bewegung als kleineres Übel erscheinen ließ. Dankenswerterweise räumt Blasius zudem mit der in der jüngeren Vergangenheit kreierten Schleicher-Legende auf, der letzte Reichskanzler vor Hitler habe mit seiner angeblichen Idee eines autoritären Militärregimes nicht nur eine Hitler-Diktatur verhindern, sondern auch einen langfristigen Transitionsprozess zurück zu parlamentarisch-demokratischen Strukturen mit herbeiführen wollen.
- Dirk Blasius: Weimars Ende. Bürgerkrieg und Politik 1930-1933, Göttingen 2005 (ISBN 3-525-36279-X).
- Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954, Stuttgart 2004 (ISBN 3-421-05842-3).
- Im Jubiläumsjahr erschienen und von einem bekennenden Fußballfan verfaßt, ist die vorliegende Arbeit dennoch keines des üblichen Werke über das "Wunder von Bern". Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Ereignis Weltmeisterschaft in der deutschen Bevölkerung zeitgenössisch aufgenommen wurde. Hier ergeben sich frappierene Unterschiede zu den üblicherweise tradierten Legenden, die in der Rückschau den späteren Gewinn des WM-Titels bereits voraussetzen und die Deutschland im Juni und Juli 1954 bereits fest in der Hand der Fußballeuphorie sehen.
- Erläutert wird auch die schwierige Vorgeschichte des organisaierten Fußballsports im Nachkriegsdeutschland, die skurrile Situation, ausgerechnet gegen das autonomisierte Saarland ein WM-Qualifikationsspiel absolvieren zu müssen und das Schicksal der Spieler jenseits des Triumphes im Wankdorf-Stadion. Besonders erhellend für die Betrachtung der zeitgenösssischen Medienlandschaft erweist sich die Anekdote, dass auf der Rückreise der Mannschaft im Sonderzug der Deutschen Bahn bei den zahlreichen Stopps anläßlich spontaner Willkommens- und Siegesfeiern läng der Strecke oftmals der Zugbegleiter oder der erstbeste aus dem Zug tretende Journalist irrtümlich als Sepp Herberger oder als einer der Spieler begrüßt und spontan geehrt wurde: Die Visualisierung der Medienlandschaft hatte - natürlich - noch nicht stattgefunden.
- Franz-Josef Brüggemeier: Zurück auf dem Platz. Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954, Stuttgart 2004 (ISBN 3-421-05842-3).
- Roger Chickering: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 2002 (ISBN 3-406-47592-2).
- Bei Chickerings Arbeit handelt es sich um eine der besten Kurz- und Überblicksdarstellungen zur deutschen Geschichte während des Ersten Weltkrieges. Innen- wie außenpolitische Voraussetzungen und Entwicklungsstränge werden auf lesenswerte Art zu einem präzisen Bild zusammengefügt. Die militärische Entwicklung findet dabei ebenso Beachtung, wie die sozialen Verwerfungen an der "Heimatfront".
- Roger Chickering: Das Deutsche Reich und der Erste Weltkrieg, München 2002 (ISBN 3-406-47592-2).
- Richard J. Evans: Das Dritte Reich, Bd. 1: Aufstieg, Stuttgart 2004 (ISBN 3-421-05652-8).
- Der erste der auf insgesamt drei Bände à ca. 750 Seiten angelegten neuen Gesamtdarstellung umfaßt die Geschichte der strukturellen Vorbedingungen der Errichtung der NS-Diktatur seit 1871. Auch die Phase der unmittelbaren "Machtergreifung" wird ebenso noch mit in den Blick genommen, wie die ersten kulturpolitischen Maßnahmen des Regimes bis zur Gründung der Reichskulturkammer im Herbst 1933. Die Darstellung zeichnet sich durch die sehr gute Lesbarkeit und die Routine des Autors zu systhematisierender Darstellung auch komplexer Sachverhalte aus. Dass der erste Band für sich betrachtet Lücken aufweist, ist dabei kein Versäumnis, sondern vielmehr die logische Folge der von vorneherein auf drei Bände angelegten Darstellung. Insofern wird sich dieser Eindruck spätestens dann verflüchtigen, wenn im Sptember 2007 alle drei Bände vorliegen. Die Mängel des Bandes bestehen vielmehr in einigen besonders ärgerlichen, weil vermeidbaren Fehlern. So wird im Kapitel 6 die Entstehung des Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung um mehr als ein Jahr auf das Frühjahr 1933 fehldatiert und schon die Rundfunkreden anläßlich das 30. Januars 1933 seien im Reich als den Volksempfängern erklungen. Insgesamt aber har Evans mit diesem ersten Band einen gelungenen Auftakt geschafft, der Lust auf mehr macht und zur Zeit die Wohl beste Einstiegslektüre zur Geschichte des Nationalsozialismus darstellt.
- Richard J. Evans: Das Dritte Reich, Bd. 1: Aufstieg, Stuttgart 2004 (ISBN 3-421-05652-8).
- Norbert Frei: 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewußtsein der Deutschen, München 2005 (ISBN 3-406-52954-2).
- Das Buch beinhaltet zehn Essays, die überwiegend schon in anderen Publikationen erschienen sind. Da einige davon jedoch bisher nur fremdsprachig oder eben noch gar nicht erschienen sind, stellt die Sammlung einen gelungenen Einstieg in die augenblicklich wieder besonders aktuelle Debatte um die Vergegenwärtigung der NS-Vergangenheit dar. Besonders lesenswert sind die Beiträge zum Epochenjahr 1933, der "Volksgemeinschaft" und dem deutschen Erinnerungsdiskurs über Auschwitz.
- Norbert Frei: 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewußtsein der Deutschen, München 2005 (ISBN 3-406-52954-2).
- Robert Gellately: Hingeschaut und Weggesehen. Hitler und sein Volk, Stuttgart 2002 (ISBN 3-421-05582-3).
- Die Kernthese Gellatelys lautet, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht nur das "Dritte Reich" herbeigeseht habe - dies ist im übrigen schon länger bekannt, sondern auch von den Verbrechen des Regimes gewußt und diese weitgehend gutgeheißen, wenn nicht sogar sich daran beteiligt habe. Dies habe sich insbesondere in der Haltung der Bevölkerung gegenüber dem System der Konzentrationslager und den massenhaften sogenannten "Kriegsendphaseverbrechen" geäußert, an denen vielfach auch Zivilisten beteiligt gewesen seien. Der Autor bestreitet nicht die Tatsache, dass es immer wieder versteckte Akte der Solidarität mit KL-Häftlingen gegeben habe - bspw. Zustecken von Nahrung u. Medikamenten, seltener schon Fluchthilfe oder Unterschlupf - er relativiert nur die Quantität solcher Erscheinungen, indem er die Zahl der freiwillig aus der Bevölkerung erfolgten Denunziationen von regimenfeindlichen oder nonkonformem Verhalten gegenüberstellt. So prägnant auch die Argumentation ist, so kritikwürdig ist die empirische Basis der Studie. Gellately bekennt, dass die Zahl der zugrundeliegenden Gestapo-Fallakten aufgrund gezielter Vernichtungen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gering ist. Da er diese zahlenmäßig überschaubaren Überlieferungen jedoch wiederum nur stichprobenartig untersucht hat, bleibt der Befund der Arbeit bestenfalls zwiespältig.
- Robert Gellately: Hingeschaut und Weggesehen. Hitler und sein Volk, Stuttgart 2002 (ISBN 3-421-05582-3).
- Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg zur Massenkultur 1850-1970, Frankfurt a. M. 1997 (ISBN 3-596-60143-6).
- Wer die Entwicklung der modernen Freizeit-, Konsum- und Spaßgesellschaft verstehen will, der wird irgendwann unweigerlich zu Maases arbeit greifen. In überzeugender Weise verknüft der Autor die grundlegenden Entwicklungsschübe der industriegesellschaftlichen Freizeitgeschichte mit den wichtigen politischen Zäsuren insbesondere des 20. Jahrhunderts.
Dabei wird in zum Teil erschreckender Weise klar, dass der Versuch eines totalitären staatlichen Zugriffs in sozialtechnologischer Absicht wie im faschistischen Italien und den nationalsozialistischen Deutschland sich vielfach nur hinsichtlich der ideologischen Ausprägung des Vorgehens von ähnlichen Sozialutopien in anderen europäischen Staaten der Zwischenkriegszeit unterschieden. Insofern analysiert Maase den Nationalsozialismus als ein Phänomen der europäischen Moderne, eingefügt in die spezifischen sozio-ökonomischen Verwerfungen und Entstehungszusammenhänge der Weimarer Republik.
- Wer die Entwicklung der modernen Freizeit-, Konsum- und Spaßgesellschaft verstehen will, der wird irgendwann unweigerlich zu Maases arbeit greifen. In überzeugender Weise verknüft der Autor die grundlegenden Entwicklungsschübe der industriegesellschaftlichen Freizeitgeschichte mit den wichtigen politischen Zäsuren insbesondere des 20. Jahrhunderts.
- Kaspar Maase: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg zur Massenkultur 1850-1970, Frankfurt a. M. 1997 (ISBN 3-596-60143-6).
- Detlev J. K. Peukert: Volksgenossen und Gemeinschaftsfremde. Anpassung, Ausmerze und Aufbegehren unter dem Nationalsozialismus, Köln 1982 (ISBN 3-7663-0545-X).
- Der früh verstorbene Historiker entwickelt hier eine bestechende Analyse der deutschen Gesellschaft im Nationalsozialismus. Er zeigt auf, dass die Verfolgungsmaßnahmen gegenüber den stigmatisierten Bevölkerungegruppen und der mehr oder minder erfolgreiche Versuch, eine "Volksgemeinschaft" zu konstituieren, sich komplementär verhielten. Im Sinne des Prinzips von negativer gesellschaftlicher Integration definierte sich die Gesellschaft des NS-Staates vor allem durch die scharfe soziale wie ideologische Abgrenzung von Außenseitergruppen.
- Detlev J. K. Peukert: Volksgenossen und Gemeinschaftsfremde. Anpassung, Ausmerze und Aufbegehren unter dem Nationalsozialismus, Köln 1982 (ISBN 3-7663-0545-X).
- Frank Rexroth: Deutsche Geschichte im Mittelalter, München 2005 (ISBN 3-406-48007-1).
- Auch hierbei handelt es sich um einen Band aus der bereits mehrfach vorgestellten Reihe C.H.Beck Wissen. Thematisch-epochal fällt er deutlich aus dem Rahmen des sonst hier vorgestellten, doch gerade deshalb soll er hier Berücksichtigung finden. Für den relativen Laien in Sachen mediävistischer Kenntnisse ist dieser Band als Einstieg zur Information sehr zu empfehlen. Politische Strukturen, gesellschaftliche, ökonomische und religiöse Determinanten der Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation werden hier ebenso knapp wie verständlich dargelegt und am Ende mit weitergehenden Literaturhinweisen versehen.
- Frank Rexroth: Deutsche Geschichte im Mittelalter, München 2005 (ISBN 3-406-48007-1).
- Fabrizio Rossi: Der Vatikan. Politik und Organisation, München 2004 (ISBN 3-406-51483-9).
- Nicht nur aus dem aktuellen Anlass des Todes von Papst Johannes Paul II.: die kompakte Darstellung von Vatikan-Kenner Rossi läßt viele der kirchlichen Entscheidungsstrukturen und die dahinterstehenden liturgischen und sakralen Grundlagen sichtbar werden. Auch der just sich vollziehende Prozess von Sedisvakanz und Konklave bis hin zum erlösenden Ruf "habemus papam!" wird für den nicht-Katholiken und dem - im wahrsten Sinne des Wortes - Laien verständlich gemacht.
- Fabrizio Rossi: Der Vatikan. Politik und Organisation, München 2004 (ISBN 3-406-51483-9).
- Wolfgang Schivelbusch: Entfernte Verwandtschaft. Faschismus, Nationalsozialismus, New Deal 1933-1939, München 2005 (ISBN 3-446-20597-7).
- Der Essayist und Kulturhistoriker Schivelbusch portraitiert hier die 1930er Jahre aus der perspektive der gesellschaftlichen Leitidee des Korporatismus. Dabei stellt er die diktatorialen Spielarten der korporatistischen Staats- und Gesellschaftsplanung in Italien und Deutschland dem "New Deal" der USA in der Ära Roosevelt gegenüber und arbeitet zum Teil verblüffende Parallelen insbesondere bei der medialen Untermalung der politischen Programme heraus. Diese partiellen Parallelen dienen Schivelbusch jedoch nicht dazu, die nationalsozialistische Vergangenheit zu realtivieren, sondern sie vielmehr im Kontext des 20. Jahrhunderts als spezifische Form einer amoralischen, reaktionären Modernität zu begreifen, anstatt immer wieder (oder immer noch) den Sonderwegscharakter des "Dritten Reiches" zu betonen.
- Wolfgang Schivelbusch: Entfernte Verwandtschaft. Faschismus, Nationalsozialismus, New Deal 1933-1939, München 2005 (ISBN 3-446-20597-7).
- Hans-Ulrich Thamer: Die Französische Revolution, München 2004 (ISBN 3-406-50847-2).
- Wer eine ebenso informative wie konzise Einführung in die Geschichte der Französischen Revolution sucht, der ist mit Thamers Band gut beraten. Dem Autoren gelingt es in überzeugender Weise, die überaus komplexe Materie im Rahmen der in der Reihe vorgegebenen Umfangs von rd. 130 Seiten pro Band anschaulich und nachvollziehbar darzustellen.
Die unterschiedlichen Quellen, aus denen sich die revolutionären Unruhen in Frankreich seit 1789 speisten (1. eine staatliche Finanz- und Verfassungskrise, 2. eine städtische Protestbewegung im Stile der frühneuzeitlichen Brot- und Preisunruhen u. 3. eine Gewalteskalation der agrarischen Unterschichten, die sich in Morden an und Plünderungen von Grundeigentümern entlud) werden ebenso eingehend dargestellt, wie die Chronologie der Ereignisse und die teilweise tragischen Verkettungen in der stark erhitzten öffentlichen Stimmung in Paris nach Einberufung der Generalstände.
- Wer eine ebenso informative wie konzise Einführung in die Geschichte der Französischen Revolution sucht, der ist mit Thamers Band gut beraten. Dem Autoren gelingt es in überzeugender Weise, die überaus komplexe Materie im Rahmen der in der Reihe vorgegebenen Umfangs von rd. 130 Seiten pro Band anschaulich und nachvollziehbar darzustellen.
- Hans-Ulrich Thamer: Die Französische Revolution, München 2004 (ISBN 3-406-50847-2).
- Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders, München 2005 (ISBN 3-423-13316-3).
- Dieser Text ist hinsichtlich seiner Gattungszugehörigkeit wenig eindeutig. In einem Geflecht von Literatur, Erinnerungsbericht, Familienpsychogramm und wissenschaftlich inspirierter Reflexion bewegt sich Timm zwischen den Fragmenten seiner eigenen Erinnerung an seine persänliche Familiengeschichte vor, während und nach Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg. Dabei hat das Buch durchaus einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, der nicht weniger will, als die spezifischen Umstände von Verführung, Gewalt und freiwilligem Mittun der deutschen Bevölkerung bei Verbrechen, Krieg und Mord zu ergründen. Entstanden ist ein einfühlsames und eindringliches Buch, dass aufgrund seiner non-fiktionalen Anlage noch über das Leseerlebnis von Bernhard Schlinks "Vorleser" hinausgeht.
- Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders, München 2005 (ISBN 3-423-13316-3).
- Bernd Ulrich: Stalingrad, München 2005 (ISBN 3-406-50868-5).
- In der gleichen Reihe (C.H.Beck Wissen) erschienen, wie der an dieser Stelle bereits erwähnte Band von H.-U. Thamer, erweist sich auch Ulrichs Darstellung als gelungener Versuch, einen komplexen historischen Sachverhalt mitsamt seinen unterschiedlichen Bedeutungsebenen lesenswert und präzise zu analysieren.
Die Darstellung umfaßt neben einer Darstellung der militärischen Ereignisse auch eine Analyse der erinnerungspolitischen Nachgeschichte des Mythos' "Stalingrad". Ulrich legt dar, wie die NS-Propaganda die das militärische Fiasko in ein deutsches Heldenstück umdeutete, um zu vermeiden, dass sich aus der Erkenntnis über die Dimension der Niederlage unter der deutschen Bevölkerung eine Stimmungskrise einstellte.
- In der gleichen Reihe (C.H.Beck Wissen) erschienen, wie der an dieser Stelle bereits erwähnte Band von H.-U. Thamer, erweist sich auch Ulrichs Darstellung als gelungener Versuch, einen komplexen historischen Sachverhalt mitsamt seinen unterschiedlichen Bedeutungsebenen lesenswert und präzise zu analysieren.
- Bernd Ulrich: Stalingrad, München 2005 (ISBN 3-406-50868-5).
Links
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- Such- und Handelsplattform für antiquarische und gebrauchte Bücher. Angeschlossen sind neben deutschen Anbietern auch nahezu alle wichtigen englischsprachigen Länder.
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- Beiträge zur Geschichte des Natonalsozialismus (BGNS)
- Historische Fachzeitschrift zur NS-Geschichte.
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- Bundeszentrale für Politische Bildung
- Die BpB ist insbesondere für Schüler und Studenten eine nützliche Einrichtung, weil Sie zahlreiche aktuellen Publikationen aus den Bereichen der Sozial-, Gesellschafts-, Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften kostenlos bzw. zu stark verminderten Preisen vertreibt. Sie gibt zudem die Zeitschriften Informationen zur politischen Bildung und Das Parlament heraus.
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Wikipedia-Beiträge
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- Artikel "Götz Aly"
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- Artikel "Lucius D. Clay"
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- Artikel "Leopold Gutterer"
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- Artikel "Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei"
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- Artikel "Albert Speer (senior)"