Zum Inhalt springen

Joseph Fieschi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2005 um 14:43 Uhr durch Stefan h (Diskussion | Beiträge) (en:Giuseppe Marco Fieschi). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Joseph Fieschi, auch Joseph Gérard oder Joseph Marco (* 3. Dezember 1790 in Murano auf Korsika; † 16. Februar 1836).

Bekannt durch das Attentat auf das Leben des Königs Ludwig Philipp (Frankreich), machte in der korsischen Legion den Feldzug von 1812 in Rußland mit, trat dann in neapolitanische Dienste und kehrte nach dem Frieden 1814 nach Korsika zurück. Nach den Hundert Tagen wurde er 1815 verabschiedet, nahm er an der Expedition teil, die Joachim Murat wieder auf den Thron von Neapel erheben wollte, wurde aber mit ihm gefangen genommen und zum Tod verurteilt, jedoch als französischer Untertan begnadigt.

Nach seiner Rückkehr nach Korsika hatte er wegen mehrerer Diebstähle eine zehnjährige Freiheitsstrafe zu verbüßen und ging beim Ausbruch der Julirevolution 1830 nach Paris, wo er sich unter dem Vorwand, er sei ein politischer Märtyrer, eine Pension und verschiedene Anstellungen verschaffte. Wegen dieser Veruntreuung wurde er entlassen und so der äußersten Not preisgegeben.

Er faßte den Plan eines Attentats auf den König. Er erdachte sich zu diesem Zweck eine aus 24 Flintenläufen bestehende Höllenmaschine, deren Explosion 28. Juli 1835 auf dem Boulevard du Temple stattfand. Der Marschall Edouard-Adolphe Mortier und elf Personen aus dem Gefolge des Königs wurden getötet, der König selbst nur leicht verletzt. Fieschi wurde 16. Februar 1836 mit seinen Mitschuldigen Pépin und Morey guillotiniert.

Literatur

  • M. Ducamp, L'attentat F. (Paris 1877)
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890