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Gewöhnlicher Froschlöffel

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Gewöhnlicher Froschlöffel

Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Froschlöffelgewächse (Alismataceae)
Gattung: Froschlöffel (Alisma)
Art: Gewöhnlicher Froschlöffel
Wissenschaftlicher Name
Alisma plantago-aquatica
Linnaeus

Der Gewöhnliche Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) ist eine Sumpfpflanzenart aus der Familie der Froschlöffelgewächse.

Merkmale

Pflanzen mit Blütenständen (Blüten noch geschlossen)
Einzelblüte
typisch geformtes „Luftblatt“

Gewöhnlicher Froschlöffel wird etwa 20 bis 90 Zentimeter groß, wobei die Maximalgröße durch den weit aufragenden, ausladenden Blütenstand erreicht wird. Dessen Stängel ist unbeblättert, denn alle Blätter der Pflanze wachsen aus einer knollig verdickten Grundachse. Die lang gestielten, eiförmig-lanzettlichen, frischgrünen Blätter können sehr groß werden (ohne Stiel >20 Zentimeter) und zeigen eine netzartige Nervatur. Neben den typischen Luftblättern bilden die Pflanzen je nach Standort aber auch bandförmige, flutende Wasserblätter und bei wechselnden Wasserständen entsprechende schmal-längliche Übergangsformen. Aus diesem Grund ist auch eine sichere Abgrenzung schmalwüchsiger Exemplare vom Lanzettblättrigen Froschlöffel (Alisma lanceolatum) im vegetativen Zustand nicht immer möglich. Der Gewöhnliche Froschlöffel ist außerdem in der Lage, mit dieser Art Hybriden hervorzubringen, was eine eindeutige Zuordnung noch schwieriger macht.

Neu austreibende Pflanzen des Gewöhnlichen Froschlöffels bilden zunächst untergetauchte, blattstielartige Primärblätter aus; dann folgen meist einige Schwimmblätter (ähnlich wie Laichkraut) und erst dann die großen Luftblätter oder – an tieferen Wasserstellen – die flutenden Tauchblätter.

Der aufrechte, rispig-pyramidenförmige, stockwerkartige, ausladende Blütenstand entwickelt sich ab Juni und kommt in den Sommermonaten zur vollen Entfaltung. An ihm stehen kleine Blüten mit je drei grünen Kelch- und drei weißlichen, gerundeten Kronblättern. Die Blüten werden erst etwa ab Mittag geöffnet (im Gegensatz zu Alisma lanceolatum, der schon am Morgen offene Blüten aufweist).

Vorkommen

Der Gewöhnliche Froschlöffel ist mit vier Unterarten nahezu weltweit verbreitet (Europa, Nordwestafrika (Marokko), Asien, Nordamerika, Südamerika (Chile), Australien/Neuseeland). In Mitteleuropa findet man ihn häufig am Ufer von Weihern, Teichen, Tümpeln und Gräben. Er bevorzugt seichtes Wasser in sonniger Lage und nährstoffreiche Schlammböden. Auch innerhalb von Röhricht und Großseggenried kommt Froschlöffel vor.

Nutzung

Der Wurzelstock und die Blätter schmecken scharf und sind frisch giftig. In Russland wurde die Art gegen Tollwut eingesetzt. In Schwaben tränkte man Leinentücher mit dem Saft der Pflanze und band sie auf die Stirn, um Kopfschmerzen zu behandeln. In der Naturheilkunde dienten Wurzeln und Blätter (Herba et radix Alismatis) als Abführmittel.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

Commons: Gewöhnlicher Froschlöffel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien