Goodweave


Goodweave (eigene Schreibung: GoodWeave, von engl.: good = gut; weave = weben, ehemals Rugmark) ist das neue Siegel für zertifizierte Teppiche ohne ausbeuterische Kinderarbeit. Es ersetzt seit Herbst 2009 das RugMark-Siegel. GoodWeave hat seinen Standard erweitert und berücksichtigt auch Umwelt- und Sozialkriterien bei der Zertifzierung. GoodWeave International e.V. engagiert sich seit 15 Jahren für die Abschaffung von illegaler Kinderarbeit in der Teppichproduktion. Die Entstehung des Siegels geht zurück auf den jahrelangen Kampf von Nichtregierungsorganisationen wie Brot für die Welt, MISEREOR, terre des hommes, UNICEF und engagierten Teppichfirmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit.
Der goldene Knoten auf blauem Grund steht für hochwertige Teppiche aus Nepal und Indien, die nicht von Kinderhand, sondern von erfahrenen und angmessen bezahlten, erwachsenen Knüpfern hergstellt wurden. Mit dem GoodWeave-Zertifzierungs- und Inspektionsverfahren soll ausbeuterische Kinderarbeit in der Teppichindsutrie beendet, Kindern eine gute Schulbildung und erwachsenen Knüpfern menschenwürdige Arbeitsbedingungen ermöglicht werden. GoodWeave wird zukünftig auch eine ökologisch nachhaltige Teppichproduktion zertifzieren. Dabei orientiert sich der neue GoodWeave-Standard an den Vorgaben der ISEAL-Alliance, einer Dachorganisation von Sozial- und Umweltsiegeln.
In der Teppichproduktion in Indien und Nepal werden immer wieder Kinder beschäftigt. Sie leben von ihren Familien getrennt und arbeiten in engen, dunklen Räumen in ständig hockender Stellung an den Knüpfstühlen. Unter den gesundheitlichen und seelischen Schäden der Arbeit leiden die Kinder oft ein Leben lang. Weltweit schätzt UNICEF die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die hart arbeiten müssen und deshalb kaum oder gar nicht zur Schule gehen können, auf 150 Millionen. Die globale Wirtschaftskrise treibt Kinder in riskante Arbeitsverhältnisse und verschlechtert auch die Arbeitsbedingungen von erwachsenen Arbeitern.
Mit dem Kauf eines GoodWeave-Teppichs helfen Konsumenten, diese Situation nachhaltig zu verändern. Der Kunde kann sicher sein, dass sein Teppich ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurde. Dafür sorgt das klar geregelte Lizenzierungs- und Kontrollsystem. Exporteure, die ein GoodWeave–Siegel erhalten wollen, verpflichten sich, ihre Web- und Knüpfstühle zertifizieren zu lassen, Inspektionen ihrer Produktionsstätten zu ermöglichen sowie Lizenzgebühren zu bezahlen. Die Kontrollen werden regelmäßig und unangekündigt von unabhängigen Inspektoren vor Ort durchgeführt. Jedes GoodWeave–Siegel trägt einen Code, mit dem die Herkunft des Teppichs zurückverfolgt werden kann. GoodWeave-Teppiche dürfen nur von solchen Firmen importiert werden, die einen Lizenzvertrag mit einer GoodWeave-Initiative in einem Importland (Deutschland, Großbritannien, USA oder Kanada) abgeschlossen haben.