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Schicksalsanalyse

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Die Schicksalsanalyse versteht sich als eine Schule der Tiefenpsychologie. Sie wurde von Leopold Szondi (1893-1986) begründet und ergänzt das persönliche Unbewuuste (Sigmund Freud) und das kollektive Unbewusste (Carl Gustav Jung) durch das familiäre Unbewusste. Das persönliche Unbewusste äussert sich in Symptomen, das kollektive in archetypischen Symbolen, das familiäre in Wahlhandlungen: Wahl in der Liebe, Freundschaft und im Beruf, manchmal auch in der Wahl von Krankheit und Tod. Die Summe dieser lebensbestimmenden Wahlakte macht das Schicksal aus, dessen Erforschung sich die Schicksalsanalyse nach Szondi widmet.

Die wichtigsten Hilfsmittel in einer Schicksalsanalyse sind:

Wie Sigmund Freud betrachtete auch Szondi alle Träume als "Via Regia zum Unbewussten". In der Schicksalsanalyse ist jene besondere Art von Träumen von Bedeutung, welche Szondi als "Ahnenträume" bezeichnete. Diese Träume stammen aus dem so genannten "Familiären Unbewussten" (Szondi). Erstaunlich ist, dass schon Sigmund Freud auf diese speziellen Träume hinwies: "Darüber hinaus bringt der Traum Inhalte zum Vorschein, die weder aus dem reifen Leben noch aus der vergessenen Kindheit des Träumers stammen können. Wir sind genötigt, sie als Teil der archaischen Erbschaft anzusehen, die das Kind, durch das Erleben der Ahnen vor jeder eigenen Erfahrung mit sich auf die Welt bringt". (S. Freud, GW, Imago Publ. Co. Ltd. London, Band XVII, S. 89) In seinen späten Lebensjahren hatte Sigmund Freud noch einmal auf die große Bedeutung des Erbes im Schicksal des Einzelnen hingewiesen. Er schrieb: "Die Annahme von Erbspuren im Es ändert sozusagen unsere Ansicht darüber." (S. Freud, GW, Schriften aus dem Nachlass, Band XVII, Seite 151)

Literatur

  • Lehrbuch der experimentellen Triebdiagnostik. Band I. Textband. Bern, Stuttgart, Wien: Huber 1972 (3. erweiterte Auflage).
  • Triebpathologie. Band 1, Bern, Stuttgart, Wien: Huber, 1977 (C 1952)
  • Schicksalsanalytische Therapie. Sonderausgabe. 1998, Stiftung Szondi-Institut, Zürich
  • Freiheit und Zwang im Schicksal des Einzelnen. Bern: Huber, (1977), 1996.
  • Experimentelle Triebdiagnostik (Testkasten mit Bildern). Bern: Huber, 1947, Neudruck 1999.

Siehe auch