Hauskatze
Hauskatze | ||||||||||||
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Hauskatze Europäische Kurzhaarkatze | ||||||||||||
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Die Hauskatze (Felis silvestris f. catus) ist ein seit etlichen Jahrhunderten vom Menschen gehaltenes Haustier aus der Familie der Katzen. Auf faszinierende Weise eigenwillig, beansprucht sie sehr viel Bewegungsfreiheit und hat trotzdem zu den Menschen eine enge, zutrauliche Beziehung entwickelt.
Biologie
Katzen werden unter günstigen Umständen 15-20 Jahre alt; in Einzelfällen wurden Tiere von 30 Jahren und älter beschrieben. Hauskatzen gehören zur Ordnung der Raubtiere, sind also Fleischfresser. Ihre Jagdmethode ähnelt der ihrer wildlebenden Verwandten: Anschleichen an die Beute und Ansprung aus kürzester Entfernung. Besonders jüngere Katzen reagieren auf bewegte Gegenstände fast wie auf lebendige Beute, wodurch sie ihre Jagdfähigkeit zusätzlich trainieren (Spieltrieb).
Es gibt Katzen, die ohne Schwanz auf die Welt kommen. Vor allem auf der Insel Reersø in Dänemark sind sie zu finden. Diese Katzen haben sehr kleinen Nachwuchs und gebären oft Totgeburten, wenn sie sich mit anderen schwanzlosen Katzen paaren. Bei der Paarung mit "normalen" Katzen kommen aber oft gesunde schwanzlose Katzen auf die Welt.
Sinnesleistungen
Katzen sind effiziente Jäger. Vor allem der scharfe Sehsinn und das feine Gehör helfen ihnen beim Auffinden der Beute.
Sehsinn
Eine schon seit jeher faszinierende Wirkung auf den Menschen haben die Augen der Katze, mit denen sie sechsmal schärfer sieht als der Mensch. So gelten die weit verbreiteten grünen, leicht schrägt gestellten Augen bei Frauen als Schönheitssymbol, da sie betörend und geheimnisvoll auf den Menschen wirken.
Die großen Augen sind frontal ausgerichtet, wodurch räumliches Sehen und exaktes Einschätzen der Entfernung möglich ist. Die Katze nimmt besonders gut rasche Bewegungen wahr und sieht bei Dämmerung und Dunkelheit um etwa 50% besser als der Mensch. Dies wird ihr auf Grund der hohen Dichte an visuellen Rezeptoren, den Sehstäbchen, die ihre Netzhautzellen besonders lichtempfindlich machen.
Katzen sehen jedoch kleine Details nicht so genau und können Farben weniger gut unterscheiden als der Mensch, da die Anzahl farbempfindlicher Zapfen viel geringer ist. Dennoch können Katzen ihre Umgebung in Blau- und Grünschattierungen in verschiedenen Intensitäten und Kombinationen wahrnehmen. Da sie einen Mangel an rotempfindlichen Zapfen haben, nehmen sie Rotes dunkler als Blaues oder Grünes wahr.
Die Lieblingsfarbe der Katzen ist entgegen der allgemeinen Annnahme nicht Rot, sondern Blau. Dies wurde bei über 2000 Vesuchen des Instituts für Zoologie der Universität Mainz festgestellt. Unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen hatten die Katzen die Wahl zwischen Gelb und Blau, um an ihr Futter zu kommen. 95 Prozent entschieden sich für die Farbe Blau.
Katzenaugen leuchten durch Tapetum lucidum, eine direkt hinter der Retina, der Netzhaut, liegenden Zellschicht, die das durch Stäbchen und Zapfen nicht absorbierte Licht reflektiert, in der Dunkelheit. Die schlitzförmigen Pupillen werden bei zunehmender Dunkelheit kreisrund, so dass sie sich allen Lichtverhältnissen anpassen können.
Bei der Geburt haben alle Katzen blaue Augen. Ihre spätere Farbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei Monate. Weiße Katzen blaue Augen sind meistens taub.
Gehör
Das Gehör ist bei der Katze besonders gut ausgebildet. Es ist schärfer als das des Hundes und dreimal so stark wie beim Menschen. Es zählt zu den größten unter den Säugetieren. Der Frequenzumfang des Gehörs der Katze unfasst 10,5 Oktaven. In den niedrigsten Frequenzbereichen ist es mit dem des Menschen vergleichbar, in den mittleren Frequenzen weit überlegen. Die obere Grenze der Frequenzen liegt im Bereich der Geräusche, das die Maus als wichtigstes Beutetier von sich gibt. Zum Lokalisieren einer Schallquelle verharrt die Katze unbeweglich und richtet die meist großen, aufgerichteten und beweglichen Ohren in die Richtung, aus der das Geräusch kommt.
Ein Glöckchen am Halsband bedeutet eine physische Qual für Katzen.
Gleichgewichtssinn
Wie kein anderes Tier kann die Katze balancieren, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Bei einem Fall aus zwei bis drei Metern kann sie sich aus fast jeder Lage in die Bauchlage drehen, bevor sie mit nach unten ausgeteeckten Pfoten auf dem Boden landet. Der Schwanz dient ihr dabei als Ruder.
Bei Katzen werden die Bewegungen des Kopfes, der Augen und des Bewegungsappparates zu einem großen Teil von Reflexen gesteuert, die durch die Reize aus dem Vestibularsystem, das im Innenohr sitzt, generiert werden. Komplexere Bewegungungen unterliegen der Steuerung durch das Gehirn.
Obwohl die Katze ein ausgezeichneter Springer und Kletterer ist, kann sie beim Abstieg Probleme haben. In solchen fällen hilft sie sich mit ihren Krallen, hält sich fest und bewegt sich vorsichtig rückwärts nach unten.
Geruchssinn
Der Geruchssinn der Katze ist weniger ausgeprägt als ihr Gehör oder ihr Sehsinn. Er ist schwächer als der des Hundes, aber deutlich besser als der des Menschen. Außerdem dient der Entscheidung, ob eine Speise den Ansprüchen genügt und nimmt im sozialen Leben der Katze einen hohen Stellenwert ein.
Katzen können bitter, sauer und süß unterscheiden. Sie verlieren den Appetit, wenn ihren Geruchssinn beispielsweise durch Erkältungen einbüßen. Dann putzen sie sich auch weniger.
Katzen erkennen sich am Körpergeruch, der etwas über Geschlecht, Gene, Anwesenheit, hormonellen Status und Revieransprüche aussagt. So spüren Mütter ihre Jungen auf und halten sie am Geruch auseinander. Auch signalisieren Weibchen durch ihren Geruch ihre Paarungsbereitschaft. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere an immer denselben, regelmäßig inspizierten Stellen durch Duftmarken, die aus Absonderungen aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildet werden.
Die Schweißdrüsen sitzen vor allem an den Fußballen, im Umkreis des Maules, am Kinn, um die Brustwarzen und um den Anus. Die Talgdrüsen sind am Oberkiefer, an der Schwanzwurzel und beim Männchen unter der Vorhaut konzentriert. Kater haben zusätzlich eine Anhäufung von Duftdrüsen in einer Art mit einem Kanal versehenen Tasche neben dem Anus. Alle Schweiß- und Talgdrüsen dienen hauptsächlich der Kommunikation über den Geruch. Durch Reiben an Gegenständen, Artgenossen und Personen oder durch Verspritzen an Urin als Duftmarken wird diese Information weitergegeben. Beim Aufnehmen von Düften hilft Katzen eien spezielles Organ, das zwischen Rachen- und Nasenhöhle sitzt.
An einigen Düften können sich Katzen regelrecht berauschen und "flehmen" dann mit halb offenen Mund mit hochgezogner Oberlippe und gekräuselter Nase. Zu diesen Düften gehören im Besonderen die Katzenminze und Baldrian, aber auch dem Menschen eigene Gerüche.
Tastsinn
Katzen haben einen hoch entwickelten Tastsinn. Sie besitzen über den ganzen Körper verteilt Tastrezeptoren. Die hauptsächlich an Ober- und Unterlippe sowie über den Augen befindlichen langen Tast- bzw. Schnurrhaare, deren Wurzeln mit dem weit verzweigten Netz der Nervenenden verbunden sind, signalisieren, wenn Gefahr droht, eine Öfffnung zu eng oder eien Hindernis im Weg ist. Mit ihrer Hilfe erkennt sie Gegenstände und Tiere, die sie in der Dunkelheit nicht sehen kann. Besonders empfindlich sind auch die Rezeptoren an den Vorderpfoten, die vor allem bei der Jagd oder bei der Handhabung der Nahrung eine wichtige Rolle spielen.
Verhalten
Fast alle Katzen besitzen einen Schwanz oder "Schweif", der beim Halten des Gleichgewichts behilflich ist. An der Haltung ihres Schwanzes kann man viel über die Stimmung einer Katze ablesen. Ein hocherhobener Schwanz mit leicht gebogener Spitze bedeutet Freude, Vergnügen, Erwartung oder Spannung. Hat die Katze ihren Schwanz erhoben, so fühlt sie sich wohl und sicher. Schwanzzucken oder schnelles Hin- und Herpeitschen des Schwanzes hingegen bedeutet, dass die Katze aggressiv oder irritiert ist und lieber nicht belästigt werden möchte. Wedeln mit dem Schwanz bedeutet eher Unsicherheit.
Domestizierung und kulturgeschichtliche Bedeutung


Die Hauskatze stammt von der Wildkatze (Felis silvestris) ab. Es gilt als wahrscheinlich, dass Vertreter von 3 Hauptgruppen der Art (Waldkatze, Falbkatze, Steppenkatze am Domestikationsprozess beteiligt waren. Hierbei hat die Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ihren natürlichen Lebensraum in Europa, Kleinasien und im Iran. Sie ist relativ kräftig, hat kurze Ohren und einen buschigen, dicken Schwanz. Die Falbkatze (Felis silvestris libyca) lebt in den Buschlandschaften und Steppen Afrikas und Arabiens. Sie hat große Ohren, ist schlank und hochbeinig. Die Steppenkatze (Felis silvestris ornata) kommt in Vorder- und Mittelasien vor. Sie ist kräftiger gebaut und untersetzter als die Falbkatze. Die genetischen Merkmale der Wildkatzen sind gegenüber denen der Hauskatze dominant. Als Hauptstammform betrachtet man die Falbkatze, der zweitstärkste Einfluß wird der Steppenkatze zugesprochen. Die Waldkatze ist ein ausgesprochener Kulturflüchter und kommt als Vorfahre am wenigsten in Frage.
Mit beginnender Sesshaftigkeit der Menschen schloss die Katze sich ihnen -zunächst als Abfallvertilger am Rand von Siedlungen lebend- an. Vermutlich kam es infolge der sich daraus ergebenden beiderseitigen Vorteile allmählich zur Selbstdomestikation der Tiere. Bereits im achten Jahrtausend vor Christus zähmte man auf Zypern Katzen. 2004 entdeckte man dort in einer Grabstätte Katzenexemplare, die an Wildkatzen erinnerten, aber noch nicht domestiziert waren. In Jericho wurden bei Ausgrabungen Katzenskelette entdeckt, welche auf das 6. Jahrtausend vor Christus datiert wurden. Dort betrachtete man die Katze vermutlich eher als Beute- denn als Haustier. Wildlebende Katzen kennen nur Fauch- und Knurrlaute. Die klassischen "Miau"-Laute sind nach Auffassung einiger Forscher eine Art Sprache der Hauskatzen, um mit dem Menschen verbal kommunizieren zu können - andere sind wiederum der Ansicht, hierbei handele es sich lediglich um eine Fortführung der Babysprache, die ansonsten nur Katzenjunge gegenüber ihren Müttern verwenden.
Die landwirtschaftlich geprägte altägyptische Kultur maß der Katze eine hohe Bedeutung zu, welche sich unter den Pharaonen Tutenchamun und Ramses zu einer kultischen Verehrung der Tiere entwickelte. Ausdruck hierfür ist die Katzengöttin Bastet, welcher man Einfluß auf Fröhlichkeit und Liebe, Schönheit, Weiblichkeit, Anmut und Fruchtbarkeit zusprach. Die Tötung einer Katze wurde als Todsünde betrachtet.
Die Ausfuhr von Katzen aus Ägypten war untersagt. Phönizier schmuggelten auf ihren Schiffen Katzen nach Italien, Gallien und Britannien. Größere Bedeutung für die Verbreitung von Hauskatzen in Europa hatten Tiere, welche auf Handelswegen aus Vorderasien vor allem nach Griechenland gebracht wurden. Erstmalig erscheinen die Tiere hier auf Vasenmalereien des 5. und 4. vorchristlichen Jahrhunderts. Auch für ihre Weiterverbreitung sorgten die Phönizier. Mit den am Ende der römischen Kaiserzeit beginnenden großen Völkerwanderungen kamen Katzen auch nach Mitteleuropa. Ihre Bedeutung im frühen Mittelalter war gering. Mit der zunehmenden Ausbreitung der -ebenfalls über Seehandelswege eingeschleppten- Vorratsschädlinge Wanderratte, der Hausratte sowie der Hausmaus ergab sich die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung, was im Spätmittelalter zu einer starken Zunahme der Hauskatzen führte. Trotz ihrer unbestreitbaren Nutzwirkung wurde sie vom mittelalterlichen Aberglauben zum dämonischen und unglückbringenden Wesen stigmatisiert, galt als Begleiterin von Hexen und Schülerin des Teufels. Mit den ihr zugesprochenen magischen Eigenschaften bekam sie in der Volksmedizin einen hohen Stellenwert, indem fast alles von ihr zu Heilzwecken verwendet wurde.
Erst mit der beginnenden industriellen Revolution stiegen Katzen von reinen Nutztieren allmählich zu ihrer heutigen Position als "Heimtier" auf. Damit verbunden war der Beginn der Katzenzucht. Heute sind mehr als 30 Katzenrassen bekannt, welche über internationale Zuchtverbände standardisiert werden.
Trotz der langen Domestikationsgeschichte haben sich Hauskatzen ein hohes Maß an Selbstständigkeit bewahrt und sind nicht zwingend an Menschen gebunden. In vielen Gegenden außerhalb Europas, vor allem in Australien, Neuseeland und auf vielen Inseln, sind Katzen so sehr verwildert, dass sie heute in keiner Beziehung zum Menschen mehr stehen. Verwilderte australische Hauskatzen zeigen eine erhebliche Anpassung an ihre neue Umwelt. Sie sind größer und muskulöser geworden und entwickeln Fellfärbungen, die im jeweiligen Habitat am günstigsten zur Tarnung sind. Diese Katzen leben in erster Linie von den in Australien eingeführten Kaninchen, aber auch von einheimischen Tieren.
Katzenleder
Insbesondere französische und englische Kürschner schätzten im Mittelalter und noch vor etwa hundert Jahren Katzenleder als besonders geschmeidiges Material für Handschuhe.
Katzenhaltung

Gesunde Ernährung
Die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde und gepflegte Katze. Wichtiges Indiz für ein gesundes Tier sind ein dichtes Fell und klare Augen. Wie alle Lebewesen braucht die Katze Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine in ausgewogener Zusammenstellung.
Die fleischlichen Proteine bilden ihre Hauptnahrung. Fertiges, handelsübliches Dosenfutter enthält solche Nährstoffe, jedoch meist auch für die Katze auf Dauer schädliche Zusatzstoffe. Hier ist vor allem der künstlich erhöhte Zuckeranteil zu nennen, der das Produkt als karamelisierte Einmischung für den Katzenhalter optisch und geruchlich aufwertet (das eigentlich eher graue Futter wird bräunlich eingefärbt) und somit als Verkaufsargument dient. Für das Tier hat diese Beigabe eher negative Auswirkungen (Adipositas, "neck lesions" (FORL)).
Die zunehmend verbreitete Fütterung von Fertigprodukten hat dennoch in den letzten Jahren maßgeblich zur Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Tiere beigetragen, da bestimmte essentielle Nahrungsbestandteile, die bei der Verfütterung von menschlichen Speiseresten normalerweise fehlen, hier substituiert vorhanden sind (z.B. Taurin, Arginin, Lysin, Methionin, Cystein, Nikotinsäure).
Obwohl Katzen reine Fleischfresser sind, ist es für sie auch durchaus gesund, pflanzliche Nahrung einzunehmen. In der freien Natur geschieht dies durch den Verzehr von Darminhalt der Beutetiere und zusätzlichen Gräsern.
Neben dem Dosenfutter wird vom Handel Trockennahrung angeboten. Dazu sollte immer ein Napf mit frischem Wasser bereitgestellt werden. Von der alleinigen Ernährung mit Trockenfutter ist allerdings abzuraten, da die Tiere tendenziell nicht genug Wasser trinken und es zu Harnsteinen kommen kann. Außerdem wird hierdurch die Neigung der Hauskatze zu Nierenerkrankungen gefördert, besonders bei männlichen Tieren. Die Fütterung mit Trockenfutter beinhaltet die Gefahr der Adipositas des Tieres, da die Nahrung infolge ihres geringen Wassergehaltes sehr energiereich ist. In freier Wildbahn fressen Katzen nicht neben der Tränke. Hauskatzen haben dieses Verhalten beibehalten und trinken nur aus einem neben den Futternapf stehenden Napf, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Bei Katzen, die nicht viel trinken, wird daher empfohlen, den Wassernapf getrennt vom Futternapf aufzustellen.
Haltung von Katzen ohne Auslauf
Eine Wohnungskatze sollte nicht alleine gehalten werden. Im Gegensatz zur Katze mit Auslauf hat sie keine abwechslungsreiche Gegend mit lebenden Tieren zum Fangen, mit Bäumen zum Klettern und keine große Entdeckungsmöglichkeiten. Da all diese wichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten fehlen, muss der Mensch für die fehlende Beschäftigung sorgen. Ein Kratzbaum, am besten vom Boden bis zur Decke, verschiedene Spielmöglichkeiten wie Schnüre, Bälle und ab und zu eine Kartonschachtel für Verstecke sollten der Katze zur Verfügung stehen. Mehrere Katzenklos sollten aufgestellt werden, die regelmäßig gesäubert werden müssen. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Veränderung des Stuhlgangs gefordert, zum Beispiel bei Durchfall oder der Entdeckung von Blut.
Probleme mit Katzen auf Bauernhöfen
Die Katze ist ein Tier, das sich - verglichen mit anderen Säugetieren - äußerst schnell vermehrt: Eine Katze wirft im Jahr bis zu dreimal Junge. Ein Wurf besteht im Durchschnitt aus vier Jungtieren. Katzen werden etwa im Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. In nur fünf Jahren könnte ein einziges Katzenpärchen so theoretisch mehrere tausend Nachkommen haben - vorausgesetzt, alle Jungtiere überleben und zeugen ihrerseits Nachkommen. Viele Katzen sterben allerdings früh durch Krankheiten. Die gleichwohl rasche Vermehrung führt oft zu Inzucht auf Bauernhöfen, deren nachteilige genetische Folgen Herzschwäche, Anfälligkeit für Krankheiten und Lebensverkürzung bei der Nachkommenschaft sind.
Ohne zusätzliches Füttern des Bauern fängt eine Katze pro Tag ca. acht bis zwölf Mäuse. Durch Kastration, gute Fütterung und Pflege werden Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagdinstinkt der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, fängt sie Mäuse nicht allein, um satt zu werden, und geht auch mit vollem Magen auf die Jagd. Satte Katzen sind sogar bessere Jäger als hungrige Katzen: Die Jagd ist eine körperliche und konzentrative Höchstleistung, die enorme Mengen an Energie erfordert.
Die Katze als Krankheitsüberträger
Wie alle Haustiere können Katzen eine Reihe von Krankheiten (Zoonosen) auf den Menschen übertragen. Die gefährlichste Krankheit ist die Toxoplasmose. Der Mensch kann sich durch Katzenkot, der den Erreger Toxoplasma gondii enthält, infizieren. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet; wenn die Erstinfektion im zweiten Drittel einer Schwangerschaft erfolgt, kann der Embryo im Mutterleib geschädigt werden oder sterben. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität; daher ist nur eine erstmals auftretende Infektion während der Schwangerschaft gefährlich.
Durch Katzenbisse besteht auch die Möglichkeit der Übertragung von Pockenviren auf den Menschen. Besonders gefärdet für eine Infektion mit Katzenpocken sind Menschen, deren Immunsystem den Virenangriff wegen einer hochdosierten Kortisonbehandlung oder einer Immunschwäche nicht abwehren kann.
Es können auch einige Hautkrankheiten (pilzbedingte Zoonosen) von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder dessen Schuppen an. Die Scherpilzflechte befällt z.B. Haare, Haut und Nägel.
Wie bei allen Haustieren besteht auch die Gefahr der Übertragung von Parasiten, wie zum Beispiel von Hakenwürmern, Spulwürmern oder Bandwürmern. Normalerweise werden sie durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Kot übertragen.
Siehe auch: Heimtier
Gefahren für Katzen

Viele Substanzen, die dem Menschen zuträglich sind, sind für Katzen giftig, wie z.B. Aspirin oder Zitronensäure. Ebenso ist Vorsicht geboten bei der Auswahl von Topfpflanzen für die Wohnung, da Katzen gern Grünzeug knabbern, um sich der beim Putzen verschluckten Haare zu entledigen, viele gängige Pflanzen für die Katze aber hochgradig giftig sind, so z.B. das beliebte Alpenveilchen. Auch das Angebot von Schalen mit Katzengras oder Zyperngras kann die naturgemäß neugierige Katze oft nicht davon abhalten, auch von anderen Pflanzen in der Wohnung zu naschen. Noch mehr Vorsicht ist bei unsicher aufgestellten Glasbehältern zu wahren, da eine Katze eventuell das Gefäß zu Boden stürzen lassen kann und sich später ernste Schnittwunden zuziehen kann.
Siehe dazu auch: Kippfenster-Syndrom
Erkrankungen
Die weitaus am häufigsten beobachteten Katzenkrankheiten sind Infektionserkrankungen. Jungtiere sind für Herpesinfektionen der Atemwege (Katzenschnupfen) und Parvovirusinfektionen (Katzenseuche) hoch empfänglich. Bei ausgewachsenen Tieren stellen die Infektionen mit dem FeLV-, dem FIV- und dem FIP -Virus ein ernstes Problem dar. Ihre Rolle als Überträger der Tollwut hat die Katze durch Impfungen zum großen Teil verloren.
Daneben sind Katzen sehr empfänglich für Parasiten. Hier werden am häufigsten Infektionen mit Endoparasiten (Spul- und Bandwürmern) sowie Ektoparasiten (Flöhe, Milben) beobachtet.
Chronische Niereninsuffizienz (Katze) (CNI): CNI ist ein irreversibles Versagen der Nierenfunktion. Die meisten Katzen, die an CNI erkranken, bekommen diese Krankheit aufgrund des Alterungsprozesses (ca. 30% aller Katzen über 15 Jahre erkranken an CNI). CNI kommt jedoch auch bei jüngeren Katzen vor, wobei diese meist aus genetischen Gründe von dieser Krankheit betroffen sind. Auch Infektionen wie z.B. chronische Zahnentzündungen können zu CNI führen. Endokrine Erkrankungen: Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion
Katzenzucht


Die Katzenzucht ist im allgemeinen keine einfache Sache. Sie erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder Schönheitsfehler haben. Die Zucht mit Katzen, welche erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. Ein Beispiel dafür ist etwa das Fehlen oder die Verkümmerung der für den Gleichgewichtssinn und die Orientierung der Katze wichtigen Schnurrbarthaare, eine Erscheinung welche bei den Rassen Rex und Sphynx öfters zu beobachten ist. Zur Zucht zugelassen sind auch nur standardgemäße Tiere, welche auf einer Ausstellung in der Offenen Klasse mindestens die Formnote "vorzüglich" erhalten haben.
Die Rassestandards werden durch internationalen Dachverbände wie FIFé, WCF, GCCF, CFA, TICA, denen nationale Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden.
Die Katzenzucht hat und bringt immer wieder eine ganze Reihe von Katzenrassen hervor. Diese neuen Rassen sind dann bei den unterschiedlichen Dachverbänden zugelassen - oder auch nicht. Vorreiter bei der "Neuzulassung" sind meist die amerikanischen Verbände wie TICA und CFA, weniger die konservativeren Europäer.
Bei den Katzen gibt es grundsätzlich zwei Farben: Schwarz und Rot. Grundlage dieser Farben sind die Pigmente Eumelanin und Phäomelanin. Diese können durch verschieden Modifizierer in andere Farben übergehen, die zum Teil sehr blumige Bezeichnungen haben. Zum Beispiel wird die Farbe der Kartäuserkatze als "Blau" bezeichnet. Mit viel Phantasie kann man dies vielleicht akzeptieren, aber für das "normale" Auge ist es einfach Grau (ein weniger intensives Schwarz). Aber eine hochberühmte Rasse einfach als "Grau" zu bezeichnen ist dem Umsatz eher abträglich. Zusätzlich gibt es die "Nichtfarbe" Weiß. Hier fehlt im Haar schlicht jegliches Pigment. Gerade bei den weißen Katzen gilt jedoch die Aussage bezüglich genetischer Defekte: aus Tierschutzgründen sollte hier vor Zuchtbeginn zunächst ein Audiometrietest (Hörtest) auf beiden Ohren durchgeführt werden. Fällt dieser negativ aus, werden die Nachkommen höchstwahrscheinlich schwerhörig oder taub sein. Weiße Katzen zeigen weiterhin eine allgemein höhere Anfälligkeit für Hauttumore. Dies liegt daran, dass Farblosigkeit (also weiße Farbe) eine Defektmutation (Leuzismus) mit weitreichenden physiologischen Auswirkungen ist.
Kater sind gewöhnlich einfarbige Tiere (von Weiß einmal abgesehen, damit sind sie zweifarbig), Kätzinnen können bis zu drei Farben haben (inklusive Weiß) und werden dann manchmal als Glückskatze bezeichnet. Ausnahmsweise können auch Kater zwei-/dreifarbig sein; es handelt sich dann um eine genetische Anomalie, da ein solcher Kater die Chromosomenkombination XXY hat. Diese Tiere sind gesund, gewöhnlich aber nicht fortpflanzungsfähig.
Überzüchtete Perserkatzen mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme, schnarchen und haben Mühe, ihr Fressen aufzunehmen. Daneben stellt die erbliche zystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease, PKD) bei dieser Rasse ein ernstes Problem dar.
Katzen in Kunst, Literatur und Film

Katzen wurden schon früh als Motiv der Kunst verwendet, bereits in ägyptischen Grabkammern finden sich Abbildungen und Statuen von Katzen. Im 19. Jahrhundert wurden besonders der Schweizer Gottfried Mind (genannt Katzen-Raffael) und der Sachse Fedor Flinzer für ihre Katzenbilder bekannt. Seit Ende des 20. Jh. sind stilisierte Katzenbilder von Rosina Wachtmeister und auf ihrer Grundlage hergestellte Porzellanfiguren beliebte Sammelobjekte und daher kommerziell erfolgreich.
Auch in der Literatur war die Katze immer wieder Motiv. Des tragischen Dahinscheidens von Selima, der Lieblingskatze Horace Walpoles, wird in Thomas Grays Gedicht Ode on the Death of a Favourite Cat Drowned in a Tub of Goldfishes [1] gedacht.
Der Roman Lebensansichten des Katers Murr von E. T. A. Hoffmann ist teilweise aus der Perspektive eines Katers erzählt, der heimlich lesen und schreiben lernt. Der Roman ist unter anderem eine parodistische Darstellung deutscher Kultur; so wird ein "Katzenbund" geschildert, der an Studentenbünde angelehnt ist.
Die Cheshire-Katze (dt. Grinsekatze) aus dem Roman Alice im Wunderland von Lewis Carroll ist des Öfteren nur teilweise vorhanden.
T. S. Eliots von seiner Katze Jellylorum inspririerte Sammlung von Katzenversen Old Possum's Book of Practical Cats wurde in der Vertonung Andrew Lloyd Webbers als Musical Cats ein Welterfolg.
In den Romanen "Felidae" und "Francis" des deutschsprachigen Autors Akif Pirinçci spielen Katzen die Hauptrolle und ein Kater löst als Detektiv spannende Fälle. In diesen Büchern heißen die Katzenhalter "Dosenöffner". Die wohl bekannteste Katzendetektivin ist "Mrs. Murphy" von Rita Mae Brown und ihrer kätzischen Co-Autorin Sneaky Pie.
In dem Buch "Ich der Kater" des japanischen Autors Natsume Sôseki betrachtet ein namenloser Kater kritisch das Japan nach den vielen westlichen Einflüssen seit der Meiji-Restauration.
Die Zeichentrickserie Tom & Jerry schildert den ewigen Kampf des Hauskaters Tom mit der gewitzten Maus Jerry. Die Titelfigur des Comics Garfield ist ein dicker, fauler, roter Kater. Auch die japanische Kultfigur Hello Kitty hat Katzengestalt.
Berühmte Katzen
- Bismarck's Cat, die Schiffskatze der Bismarck, wurde für die Versenkung von drei Kriegsschiffen verantwortlich gemacht.
- CC, das erste geklonte Haustier
- Hodge, die Katze Dr. Samuel Johnsons
- Humphrey, Mäusefänger in 10 Downing Street
- Lilith, die Katze Mallarmés, war die Tochter der Katze Banvilles und die Enkelin der Katze Gautiers.
- Muezza, die Katze des Propheten Mohammed
- Schrödingers Katze - ein Gedankenexperiment aus der Quantenmechanik.
- Socks, die Katze Bill Clintons
- Trim, die Katze Matthew Flinders', war vermutlich die erste Katze, die die Welt umsegelte.
Bekannte Rassen
Siehe auch: Liste der Katzenrassen, Schnurren
Literatur
- Gloria Stephens: Katzen. Eurobooks Germany, 2001, ISBN 3-85049-588-4
- Bruce Fogle: Katzen - die beliebtesten Rassen. Dorling Kindersley, 2000, ISBN 3-8310-0019-0
- Paul Leyhausen: Katzen - eine Verhaltenskunde. Parey, 1982, ISBN 3-8263-2766-7
Weblinks
- http://www.drtk-faq.de - FAQ der Newsgroup de.rec.tiere.katzen
- http://www.loetzerich.de/ - Infos über Katzen und Katzenschutz
- http://www.katzen-lexikon.de/ - Lexikon Projekt allein zum Thema Katzen
- http://www.fifeweb.org/ - Der Europäische Dachverband der Katzenzüchter u. a. Infos zu den Zuchtstandards