Lohne (Oldenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 40′ N, 8° 14′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Vechta | |
Höhe: | 44 m ü. NHN | |
Fläche: | 91,11 km2 | |
Einwohner: | 28.222 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 310 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49393 | |
Vorwahl: | 04442 | |
Kfz-Kennzeichen: | VEC | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 60 006 | |
Stadtgliederung: | 19 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Vogtstraße 26 49393 Lohne (Oldenburg) | |
Website: | www.lohne.de | |
Bürgermeister: | Hans Georg Niesel (CDU) | |
Lage der Stadt Lohne (Oldenburg) im Landkreis Vechta | ||
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Lohne (Oldenburg) ist ein Mittelzentrum und zweitgrößte Stadt im Landkreis Vechta im westlichen Niedersachsen. Lohne ist einer der ältesten Industriestandorte im Oldenburger Münsterland.
Geographie
Geographische Lage
Lohne liegt im Oldenburger Münsterland zwischen Oldenburg im Norden und Osnabrück im Süden. Die Stadt befindet sich wenige Kilometer nördlich der Dammer Berge zwischen den Einzugsgebieten von Hase im Westen und Hunte im Osten.
Nachbargemeinden / Nachbarstädte
- Gemeinde Bakum (Landkreis Vechta)
- Stadt Dinklage (Landkreis Vechta)
- Gemeinde Holdorf (Landkreis Vechta)
- Gemeinde Steinfeld (Landkreis Vechta)
- Stadt Vechta (Landkreis Vechta)
- Stadt Diepholz (Landkreis Diepholz)
* Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.
Bakum (8 km) | Vechta (7 km) | ||
Dinklage (7 km) | ![]() |
Diepholz (10 km) | |
Steinfeld (7 km) |
Stadtteile
Lohne hat folgende Stadtteile:
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Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Lohne 8,5 bis 9,0 °C und es fallen etwa 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lohne im Jahr 980, damals noch unter der Bezeichnung „Laon“. Die Stadtrechte erhielt Lohne im Jahr 1907.
Religion
- 66 % der Einwohner sind katholisch,
- 15 % evangelisch und
- 19 % gehören anderen Bekenntnissen an oder sind konfessionslos.
- Katholische Kirche
- Kirchengemeinde St. Gertrud
- Kirchengemeinde St. Josef
- Pfarramt St. Maria-Goretti (Brockdorf)
- St.-Anna-Klus (Wallfahrtskirche) mit Heilquelle
- Kirchengemeinde Herz Jesu (Kroge/Ehrendorf)
- Evangelische Kirche
- Ev.-luth.Kirchengemeinde St. Michael
Einwohnerentwicklung
1933 | 7.611 Einwohner |
1939 | 8.254 Einwohner |
1950 | 11.993 Einwohner |
1977 | 18.211 Einwohner |
1980 | 19.194 Einwohner |
1990 | 20.219 Einwohner |
2005 | 26.053 Einwohner |
2008 | 26.499 Einwohner |
Politik
Bürgermeister
Bei den Kommunalwahlen 2001 wurde Hans-Georg Niesel (CDU) direkt zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Zuvor war er von 1979 bis 2001 Stadtdirektor in Lohne. 2006 wurde Niesel als Bürgermeister bestätigt. Seine Amtszeit endet im Herbst 2011.
Stadtrat
CDU | 25 Sitze |
SPD* | 6 Sitze |
FDP* | 1 Sitz |
Grüne* | 1 Sitz |
FUWG* (Freie Unabhängige Wählergemeinschaft) | 1 Sitz |
*Fraktionsgemeinschaft aus SPD, Grünen, FDP und FUWG |
(Stand seit Februar 2008)
Wappen
Das Wappen wurde am 3. Januar 1912 vom Großherzog von Oldenburg verliehen. Das erste und vierte Feld (Balken und Kreuz) sind identisch mit den gleichen damaligen Feldern des Wappens des Großherzogtums Oldenburg. Das zweite Feld gibt den Stadtcharakter wieder und zeigt eine Kirche als Symbol für die örtliche Kirche, die dem Kloster Memleben 980 durch Kaiser Otto II gestiftet wurde und die die Hauptkirche des Gebietes war. Das dritte Feld zeigt einen Flügel für die Federindustrie der Stadt, die im 19. Jahrhundert bedeutend war. Eine Krone symbolisiert Lohn und Preis der bürgerlichen Regsamkeit.
Städtepartnerschaften
Lohne pflegt seit 1987 eine Partnerschaft mit der elsässischen Stadt Rixheim und seit 2010 mit Międzylesie (Mittelwalde) in Polen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Freilichtbühne Lohne
- Musical AG des Lohner Gymnasiums
- Theatergruppe Schützenverein Bokern-Märschendorf
- Theaterring Lohne e.V.
Museum
Das Industriemuseum Lohne[2] zeigt die Industriegeschichte der Region, besonders die verschiedenen Spezialisierungen der Industrie von Lohne damals. Seit Herbst 2007 ist im angrenzenden Kontorhaus zudem die Luzie-Uptmoor-Galerie untergebracht. Hier werden die Werke der Lohner Künstler Luzie Uptmoor[3], Heinrich Klingenberg[4] und Joseph Andreas Pausewang[5] präsentiert.
Ausstellungen
Der Kunstverein „Die Wassermühle Lohne e.V.“[6] veranstaltet in der Wassermühle im Stadtpark[7] regelmäßig Ausstellungen von Werken zeitgenössischer deutscher und internationaler Künstler.
Bauwerke
- St.-Gertrud-Kirche mit imposantem Hochaltar
- St.-Anna-Klus (Wallfahrtskirche) mit Heilquelle
- Historische Wassermühle im Stadtpark
- Windmühle „Elbers Mühle“[8]
- Aussichtsturm im Stadtwald
- Wasserburg im Hopener Wald
- Stadtvillen (Villa Clodius, Villa Taphorn, Villa Trenkamp, Villa Trenkamp und Bohmann, Haus Uptmoor)
-
Pfarrkirche St. Gertrud
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Pfarrkirche St. Gertrud (Orgel)
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Pfarrkirche St. Gertrud (Altar)
-
Katholische Pfarrkirche St. Josef
-
Kapelle St. Anna Klus in Südlohne
-
Kapelle Rießel
-
Evangelische Kirche St. Michael
-
Wassermühle im Stadtpark
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Wasserburg Hopen
-
Aussichtsturm im Lohner Stadtwald
-
Villa Taphorn
-
Villa Trenkamp
Im Freien präsentierte Kunstwerke
- Skulptur „Gänseliesel“ von Hans-Gerd Ruwe bei der Kettelerschule (Bronze, 1978)
- Skulptur „Begegnung“ von Holger Voigts bei der Adolf-Kolping-Berufsschule (Bronze, 1986)
- Brunnenskulptur „EGOLOHNE 88“ von Jürgen Goertz auf dem Alten Markt (Fußgängerzone) (Granit, Bronze, Acrylfarbe, Kunststoff, 1988)
- Skulptur „Gestern – Heute – Morgen“ des elsässischen Künstlers Jacques Muhlenbach im Lohner Stadtpark (Akazienholz, 1992)
- Skulptur „Zwei Stühle-Thron“ von Rudolf Kaiser vor dem Rathaus (Anröchter Dolomit, 1992)
- Skulptur „Lohner Wasserstein“ von Wolf Bröll im Lohner Stadtpark (Hessischer Diabas, 1992)
- Skulptur „Das tapfere Schneiderlein“ von Bernhard Kleinhans am Bergweg (Bronze, 1992)
- Skulpturen von Wolfgang Roßdeutscher: „Befreite Formen“ vor dem Rathaus (Gebrannter Ton, 1992) und „Magisches Quadrat“ vor dem Haupteingang des Gymnasiums (Marmor, 1993)
- Skulptur „Disput“ von Bernd Altenstein vor dem Haupteingang des „Hauses der Bildung“ (Bronze, 2009)
- Weitere Skulpturen im ganzen Stadtgebiet
Viele Skulpturen sind auf einem 1992 von der Stadt Lohne organisierten Bildhauer-Symposion entstanden.
-
Tonskulptur „Befreite Formen“ vor dem Rathaus
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„Befreite Formen“ im Winter
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Skulptur „Zwei Stühle-Thron“ vor dem Rathaus
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Marmorskulptur „Magisches Quadrat“ beim Gymnasium
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Brunnenskulptur „EGOLOHNE 88“ auf dem Alten Markt
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Bronzeskulptur „Begegnung“ bei der Adolf-Kolping-Berufsschule
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Bronzeskulptur „Gänseliesel“ vor der Kettelerschule
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Bronzeskulptur „Das tapfere Schneiderlein“ am Bergweg
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Diabasskulptur „Lohner Wasserstein“ im Lohner Stadtpark
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Verschneiter „Lohner Wasserstein“
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Holzskulptur „Gestern – Heute – Morgen“ im Lohner Stadtpark
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Golferstatue im Kreisverkehr an der Steinfelder Straße
Erholungsgebiete
- Stadtpark
- Stadtwald beim Aussichtsturm
- Burgwald Hopen
- Runenbrock
- Brägeler Forst
- Biotop Hamberg (Wege im Randbereich)
Tourismusrouten
Durch das Gebiet von Lohne verlaufen die Ferienstraßen „Boxenstopp-Route“[9][10] und „Niedersächsische Mühlenstraße“[11]. Durch Lohne verläuft ebenfalls der Pickerweg, der zum Netz der Jakobswege gehört. Dadurch ist der Pickerweg Teil der ältesten europäischen Kulturstraße[12].
Regelmäßige Veranstaltungen
- Schützenfest Lohne (2. Wochenende im Juli)
- Schützenfest Bokern-Märschendorf (um Christi Himmelfahrt)
- Stadtfest (2. Wochenende im September)
- Frühjahrskirmes (Wochenende nach Fronleichnam)
- Herbstkirmes (2. Wochenende im Oktober)
- Rathauskonzerte
- Meisterkonzerte
- Neujahrskonzert (Anfang Januar)
- Siedlerfest Voßberg (4. Wochenende im Juli jeden Jahres)
- Radrennen um den Lohner Aussichtsturm (zweite Oktoberhälfte)
- Kulturtage (alle 2 Jahre)
Wirtschaft und Infrastruktur
Als „Stadt der Spezialindustrien“ hat sich Lohne auch überregional einen Namen gemacht. Seit den 1950er Jahren bildet die Kunststoffindustrie das Standbein der Lohner Wirtschaft. Allerdings sorgen Betriebe der Metallverarbeitung, Maschinen- und Gerätebau, Verpackungen und Kartonagen, die Korkenfabrikation sowie das Ernährungsgewerbe, die Landwirtschaft und das Bauhandwerk für eine Branchenvielfalt in Lohne.
Dass Lohne als Mittelzentrum dem Mittelzentrum Vechta, der Kreishauptstadt, gleichgeordnet ist, zeigt sich u.a. daran, dass ein Großteil der Berufsschulen des Landkreises in Lohne angesiedelt ist.
Ansässige Unternehmen
Kunststoff verarbeitende Firmen
- atka Kunststoffverarbeitung
- delo Dettmer Verpackungen
- Polytec Rießelmann
- Pöppelmann
- RPC Bramlage
Sonstige Firmen
- Envitec Biogas
- Nowak Unternehmensberatung
- Würth-Gruppe
Verkehr
Die Stadt liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A 1 zwischen Bremen und Osnabrück und ist unmittelbar über die Abfahrt Lohne/Dinklage zu erreichen.
Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe, die von der NordWestBahn betrieben wird. Bis 1999 wurde die Kleinbahn Lohne-Dinklage betrieben. Inzwischen ist der größte Teil der Strecke in einen Radweg umgewandelt worden. Der Fahrkartenverkauf in Lohne findet nicht am Bahnhof sondern in der DB Agentur in der Fußgängerzone statt.
Seit den 1920-er Jahren bestehende Pläne, einen Kanal namens Hansakanal, der die Rhein-Ruhr-Region mit den deutschen Seehäfen Bremen und Hamburg verbinden sollte, mitten durch Lohne zu verlegen, wurden 1950 endgültig aufgegeben.
Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Bremen (80 km nördlich) und der Flughafen Münster/Osnabrück (80 km südlich).
Medien
Es erscheinen werktäglich die Oldenburgische Volkszeitung (Vechta) und die Nordwest-Zeitung (Oldenburg). Am Wochenende erscheinen unter anderem das Sonntagsblatt und die OV am Sonntag. Der "Lohner Wind" erscheint monatlich.
Bildung
- 9 Kindertagesstätten, davon drei mit Krippenangeboten
- 1 Schulkindergarten
- 7 Grundschulen (Brüder-Grimm-Schule, Franziskusschule, Gertrudenschule, Kettelerschule, Von-Galen-Schule, Brockdorf und Kroge)
- 1 Hauptschule (Stegemannschule)
- 2 Realschulen (Realschule an der Meyerhofstraße und Albert-Schweitzer-Realschule)
- 1 Allgemeinbildenes Gymnasium (Gymnasium Lohne)
- 2 Fach-Gymnasien: ein Technisches Gymnasium (Adolf-Kolping-Schule) und ein Wirtschaftsgymnasium (kaufm. BS mit Wirtschaftsgymnasium)
- 2 Berufsschulen (Adolf-Kolping-Schule und Gewerbl. BS)
- 1 Handelslehranstalt (Kaufm. BS mit Wirtschaftsgymnasium)
- 1 Förderschule (Marienschule)
- 1 Schule für Erziehungshilfe (Von-Stauffenberg-Schule)
- 1 Krankenpflegeschule (am St.-Franziskus-Hospital)
- 1 Musikschule (Musikschule Lohne e.V.)
- 1 Familienbildungsstätte (im „Haus der Bildung“)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Luzie Uptmoor (* 25. November 1899, † 10. Oktober 1984 in Lohne), Malerin, Mitglied der Rheinischen Sezession
- Franz Varelmann (* 3. November 1904, † 17. Oktober 1978 in Lohne), Mitglied des Deutschen Bundestags der CDU 1953-1972, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Oldenburg ab 1951
- Gordian Landwehr OP (* 30. Dezember 1912, † 11. Juni 1998 in Leipzig), katholischer Ordenspriester in Leipzig
- Clemens Pölking (* 27. Februar 1915, † 17. Januar 1967 in Lingen), Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter
- Gertrud Pöppelmann (* 4. September 1924, † 18. April 2009 in Lohne), Unternehmerin
- Franz-Josef Nordlohne (* 18. März 1939, † 29. Januar 1981 in Lohne), Mitglied des Deutschen Bundestags der CDU 1972-1979, Mitglied des Europäischen Parlaments der EVP 1979-1981
- Dr. Josef Schlarmann (* 30. Oktober 1939), Jurist, Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung
- Claus Peter Poppe (* 1. März 1948), Mitglied des Niedersächsischen Landtags der SPD, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Wissenschaft und Kultur seit 2008
- Benno Möhlmann (* 1. August 1954) ist ein Fußballtrainer
- Ulrich Kirchhoff (* 9. August 1967) ist ein deutscher Springreiter, Doppel-Olympiasieger (Einzel und Mannschaft) in Atlanta 1996
- Reinhard Thole (* 1968), Bundesvorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union (LSU)
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Homepage des Industriemuseums
- ↑ Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Luzie Uptmoor 1899-1984
- ↑ Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Heinrich Klingenberg 1868-1935
- ↑ Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Joseph Andreas Pausewang 1908 - 1955
- ↑ Homepage des Kunstvereins „Die Wassermühle“
- ↑ Arbeitsgruppe Mühlenstraße der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V: Wassermühle Pastoratsmühle Lohne
- ↑ Arbeitsgruppe Mühlenstraße der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V: Windmühle „Moorkamper Mühle“, Lohne
- ↑ Karte der Boxenstopp-Route
- ↑ Lohner Stationen der Boxenstopp-Route
- ↑ Karte der Mühlen im Landkreis Vechta
- ↑ Karte der Jakobswege