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Lohne (Oldenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Lohne (Oldenburg)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lohne (Oldenburg) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 40′ N, 8° 14′ OKoordinaten: 52° 40′ N, 8° 14′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Vechta
Höhe: 44 m ü. NHN
Fläche: 91,11 km2
Einwohner: 28.222 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 310 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49393
Vorwahl: 04442
Kfz-Kennzeichen: VEC
Gemeindeschlüssel: 03 4 60 006
Stadtgliederung: 19 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Vogtstraße 26
49393 Lohne (Oldenburg)
Website: www.lohne.de
Bürgermeister: Hans Georg Niesel (CDU)
Lage der Stadt Lohne (Oldenburg) im Landkreis Vechta

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Lohne (Oldenburg) ist ein Mittelzentrum und zweitgrößte Stadt im Landkreis Vechta im westlichen Niedersachsen. Lohne ist einer der ältesten Industriestandorte im Oldenburger Münsterland.

Geographie

Geographische Lage

Lohne liegt im Oldenburger Münsterland zwischen Oldenburg im Norden und Osnabrück im Süden. Die Stadt befindet sich wenige Kilometer nördlich der Dammer Berge zwischen den Einzugsgebieten von Hase im Westen und Hunte im Osten.

Nachbargemeinden / Nachbarstädte


* Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.

Bakum (8 km) Vechta (7 km)
Dinklage (7 km) Diepholz (10 km)
Steinfeld (7 km)

Stadtteile

Lohne hat folgende Stadtteile:

  • Zerhusen
  • Brettberg
  • Rießel
  • Hopen
  • Brägel
  • Mühlenkamp
  • Hamberg
  • Lohnerwiesen
  • Brockdorf
  • Schellohne
  • Wichel
  • Krimpenfort
  • Lerchental
  • Meyerfelde
  • Voßberg
  • Vulhop
  • Zentrum

Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Lohne 8,5 bis 9,0 °C und es fallen etwa 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Lohne im Jahr 980, damals noch unter der Bezeichnung „Laon“. Die Stadtrechte erhielt Lohne im Jahr 1907.

Religion

Katholische Kirchen St. Gertrud (links) und St. Josef (rechts), vom Aussichtsturm aus betrachtet
  • 66 % der Einwohner sind katholisch,
  • 15 % evangelisch und
  • 19 % gehören anderen Bekenntnissen an oder sind konfessionslos.
Katholische Kirche
  • Kirchengemeinde St. Gertrud
  • Kirchengemeinde St. Josef
  • Pfarramt St. Maria-Goretti (Brockdorf)
  • St.-Anna-Klus (Wallfahrtskirche) mit Heilquelle
  • Kirchengemeinde Herz Jesu (Kroge/Ehrendorf)
Evangelische Kirche
  • Ev.-luth.Kirchengemeinde St. Michael

Einwohnerentwicklung

1933 7.611 Einwohner
1939 8.254 Einwohner
1950 11.993 Einwohner
1977 18.211 Einwohner
1980 19.194 Einwohner
1990 20.219 Einwohner
2005 26.053 Einwohner
2008 26.499 Einwohner
Rathaus Lohne im Jubiläumsjahr 2007

Politik

Bürgermeister

Bei den Kommunalwahlen 2001 wurde Hans-Georg Niesel (CDU) direkt zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Zuvor war er von 1979 bis 2001 Stadtdirektor in Lohne. 2006 wurde Niesel als Bürgermeister bestätigt. Seine Amtszeit endet im Herbst 2011.

Stadtrat

CDU 25 Sitze
SPD* 6 Sitze
FDP* 1 Sitz
Grüne* 1 Sitz
FUWG* (Freie Unabhängige Wählergemeinschaft) 1 Sitz
*Fraktionsgemeinschaft aus SPD, Grünen, FDP und FUWG

(Stand seit Februar 2008)

Wappen

Das Wappen wurde am 3. Januar 1912 vom Großherzog von Oldenburg verliehen. Das erste und vierte Feld (Balken und Kreuz) sind identisch mit den gleichen damaligen Feldern des Wappens des Großherzogtums Oldenburg. Das zweite Feld gibt den Stadtcharakter wieder und zeigt eine Kirche als Symbol für die örtliche Kirche, die dem Kloster Memleben 980 durch Kaiser Otto II gestiftet wurde und die die Hauptkirche des Gebietes war. Das dritte Feld zeigt einen Flügel für die Federindustrie der Stadt, die im 19. Jahrhundert bedeutend war. Eine Krone symbolisiert Lohn und Preis der bürgerlichen Regsamkeit.

Städtepartnerschaften

Lohne pflegt seit 1987 eine Partnerschaft mit der elsässischen Stadt Rixheim und seit 2010 mit Międzylesie (Mittelwalde) in Polen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Eingang zur Freilichtbühne
Industriemuseum

Theater

  • Freilichtbühne Lohne
  • Musical AG des Lohner Gymnasiums
  • Theatergruppe Schützenverein Bokern-Märschendorf
  • Theaterring Lohne e.V.

Museum

Das Industriemuseum Lohne[2] zeigt die Industriegeschichte der Region, besonders die verschiedenen Spezialisierungen der Industrie von Lohne damals. Seit Herbst 2007 ist im angrenzenden Kontorhaus zudem die Luzie-Uptmoor-Galerie untergebracht. Hier werden die Werke der Lohner Künstler Luzie Uptmoor[3], Heinrich Klingenberg[4] und Joseph Andreas Pausewang[5] präsentiert.

Ausstellungen

Der Kunstverein „Die Wassermühle Lohne e.V.“[6] veranstaltet in der Wassermühle im Stadtpark[7] regelmäßig Ausstellungen von Werken zeitgenössischer deutscher und internationaler Künstler.

Bauwerke

  • St.-Gertrud-Kirche mit imposantem Hochaltar
  • St.-Anna-Klus (Wallfahrtskirche) mit Heilquelle
  • Historische Wassermühle im Stadtpark
  • Windmühle „Elbers Mühle“[8]
  • Aussichtsturm im Stadtwald
  • Wasserburg im Hopener Wald
  • Stadtvillen (Villa Clodius, Villa Taphorn, Villa Trenkamp, Villa Trenkamp und Bohmann, Haus Uptmoor)

Im Freien präsentierte Kunstwerke

  • Skulptur „Gänseliesel“ von Hans-Gerd Ruwe bei der Kettelerschule (Bronze, 1978)
  • Skulptur „Begegnung“ von Holger Voigts bei der Adolf-Kolping-Berufsschule (Bronze, 1986)
  • Brunnenskulptur „EGOLOHNE 88“ von Jürgen Goertz auf dem Alten Markt (Fußgängerzone) (Granit, Bronze, Acrylfarbe, Kunststoff, 1988)
  • Skulptur „Gestern – Heute – Morgen“ des elsässischen Künstlers Jacques Muhlenbach im Lohner Stadtpark (Akazienholz, 1992)
  • Skulptur „Zwei Stühle-Thron“ von Rudolf Kaiser vor dem Rathaus (Anröchter Dolomit, 1992)
  • Skulptur „Lohner Wasserstein“ von Wolf Bröll im Lohner Stadtpark (Hessischer Diabas, 1992)
  • Skulptur „Das tapfere Schneiderlein“ von Bernhard Kleinhans am Bergweg (Bronze, 1992)
  • Skulpturen von Wolfgang Roßdeutscher: „Befreite Formen“ vor dem Rathaus (Gebrannter Ton, 1992) und „Magisches Quadrat“ vor dem Haupteingang des Gymnasiums (Marmor, 1993)
  • Skulptur „Disput“ von Bernd Altenstein vor dem Haupteingang des „Hauses der Bildung“ (Bronze, 2009)
  • Weitere Skulpturen im ganzen Stadtgebiet

Viele Skulpturen sind auf einem 1992 von der Stadt Lohne organisierten Bildhauer-Symposion entstanden.

Erholungsgebiete

Biotop Hamberg (ehemalige Sandkuhle); im Hintergrund der Lohner Stadtwald
  • Stadtpark
  • Stadtwald beim Aussichtsturm
  • Burgwald Hopen
  • Runenbrock
  • Brägeler Forst
  • Biotop Hamberg (Wege im Randbereich)

Tourismusrouten

Durch das Gebiet von Lohne verlaufen die FerienstraßenBoxenstopp-Route[9][10] und „Niedersächsische Mühlenstraße[11]. Durch Lohne verläuft ebenfalls der Pickerweg, der zum Netz der Jakobswege gehört. Dadurch ist der Pickerweg Teil der ältesten europäischen Kulturstraße[12].

Regelmäßige Veranstaltungen

Querfeldein-Rennen um den Lohner Aussichtsturm 2006
  • Schützenfest Lohne (2. Wochenende im Juli)
  • Schützenfest Bokern-Märschendorf (um Christi Himmelfahrt)
  • Stadtfest (2. Wochenende im September)
  • Frühjahrskirmes (Wochenende nach Fronleichnam)
  • Herbstkirmes (2. Wochenende im Oktober)
  • Rathauskonzerte
  • Meisterkonzerte
  • Neujahrskonzert (Anfang Januar)
  • Siedlerfest Voßberg (4. Wochenende im Juli jeden Jahres)
  • Radrennen um den Lohner Aussichtsturm (zweite Oktoberhälfte)
  • Kulturtage (alle 2 Jahre)

Wirtschaft und Infrastruktur

Als „Stadt der Spezialindustrien“ hat sich Lohne auch überregional einen Namen gemacht. Seit den 1950er Jahren bildet die Kunststoffindustrie das Standbein der Lohner Wirtschaft. Allerdings sorgen Betriebe der Metallverarbeitung, Maschinen- und Gerätebau, Verpackungen und Kartonagen, die Korkenfabrikation sowie das Ernährungsgewerbe, die Landwirtschaft und das Bauhandwerk für eine Branchenvielfalt in Lohne.

Dass Lohne als Mittelzentrum dem Mittelzentrum Vechta, der Kreishauptstadt, gleichgeordnet ist, zeigt sich u.a. daran, dass ein Großteil der Berufsschulen des Landkreises in Lohne angesiedelt ist.

Ansässige Unternehmen

Kunststoff verarbeitende Firmen

Sonstige Firmen

Verkehr

Die Stadt liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A 1 zwischen Bremen und Osnabrück und ist unmittelbar über die Abfahrt Lohne/Dinklage zu erreichen.

Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe, die von der NordWestBahn betrieben wird. Bis 1999 wurde die Kleinbahn Lohne-Dinklage betrieben. Inzwischen ist der größte Teil der Strecke in einen Radweg umgewandelt worden. Der Fahrkartenverkauf in Lohne findet nicht am Bahnhof sondern in der DB Agentur in der Fußgängerzone statt.

Seit den 1920-er Jahren bestehende Pläne, einen Kanal namens Hansakanal, der die Rhein-Ruhr-Region mit den deutschen Seehäfen Bremen und Hamburg verbinden sollte, mitten durch Lohne zu verlegen, wurden 1950 endgültig aufgegeben.

Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Bremen (80 km nördlich) und der Flughafen Münster/Osnabrück (80 km südlich).

Medien

Es erscheinen werktäglich die Oldenburgische Volkszeitung (Vechta) und die Nordwest-Zeitung (Oldenburg). Am Wochenende erscheinen unter anderem das Sonntagsblatt und die OV am Sonntag. Der "Lohner Wind" erscheint monatlich.

Bildung

Eingang des „Hauses der Bildung“ mit der Skulptur „Disput“
9 Kindertagesstätten, davon drei mit Krippenangeboten
1 Schulkindergarten
7 Grundschulen (Brüder-Grimm-Schule, Franziskusschule, Gertrudenschule, Kettelerschule, Von-Galen-Schule, Brockdorf und Kroge)
1 Hauptschule (Stegemannschule)
2 Realschulen (Realschule an der Meyerhofstraße und Albert-Schweitzer-Realschule)
1 Allgemeinbildenes Gymnasium (Gymnasium Lohne)
2 Fach-Gymnasien: ein Technisches Gymnasium (Adolf-Kolping-Schule) und ein Wirtschaftsgymnasium (kaufm. BS mit Wirtschaftsgymnasium)
2 Berufsschulen (Adolf-Kolping-Schule und Gewerbl. BS)
1 Handelslehranstalt (Kaufm. BS mit Wirtschaftsgymnasium)
1 Förderschule (Marienschule)
1 Schule für Erziehungshilfe (Von-Stauffenberg-Schule)
1 Krankenpflegeschule (am St.-Franziskus-Hospital)
1 Musikschule (Musikschule Lohne e.V.)
1 Familienbildungsstätte (im „Haus der Bildung“)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Homepage des Industriemuseums
  3. Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Luzie Uptmoor 1899-1984
  4. Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Heinrich Klingenberg 1868-1935
  5. Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V.: Joseph Andreas Pausewang 1908 - 1955
  6. Homepage des Kunstvereins „Die Wassermühle“
  7. Arbeitsgruppe Mühlenstraße der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V: Wassermühle Pastoratsmühle Lohne
  8. Arbeitsgruppe Mühlenstraße der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V: Windmühle „Moorkamper Mühle“, Lohne
  9. Karte der Boxenstopp-Route
  10. Lohner Stationen der Boxenstopp-Route
  11. Karte der Mühlen im Landkreis Vechta
  12. Karte der Jakobswege
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