Hessenmetall
Hessenmetall ist der Arbeitgeberverband für die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen. Er unterstützt als arbeits- und sozialpolitische Vertretung die Interessen der Mitgliedsunternehmen. Zu den M+E-Branchen zählen in Hessen u.a. die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Metallerzeugung- und Bearbeitung und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Sitz des Verbands ist das Haus der Wirtschaft in Frankfurt am Main.
Aufgaben
Hessenmetall berät als Tarifpartei seine Mitgliedsunternehmen in Gewerkschafts- bzw. Betriebsratsangelegenheiten wie z. B. bei der Gestaltung der betrieblichen Arbeitsbeziehungen oder rechtlicher Vertretung vor Arbeits- und Sozialgerichten. Hessenmetall verhandelt als Tarifvertragspartei zusammen mit den M+E-Verbänden der Pfalz (Pfalzmetall), Rheinland-Rheinhessen (VEM) und des Saarlands (M+E-Saar) als M+E-Mitte Tarifverträge mit den Gewerkschaften.
Neben dem Landesverband in Frankfurt wirken fünf regionale Bezirksgruppen für die Beratung in den Mitgliedsunternehmen vor Ort. 500 Mitgliedsunternehmen mit rund 130.000 Beschäftigten hat der Verband. Oberster Repräsentant des Landesverbands ist der durch die Mitgliedsunternehmen gewählte Vorstandsvorsitzender des Verbandes. Die laufenden Geschäfte werden von dem Hauptgeschäftsführer geleitet. Weitere Schwerpunkte der Arbeit von Hessenmetall sind die Konzeption und Koordination gemeinsamer Aktivitäten und Dienstleistungen, Kontaktpflege zu politischen Institutionen und zu den Medien auf Landesebene und die Vertretung der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Interessen der Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit und Gewerkschaften.
Aktivitäten
- Der Nachwuchswettbewerb M+Eine Zukunft, mit dem die Kreativität der Nachwuchskräfte gefördert werden soll.
- Der Filmwettbewerb „Meine Ausbildung“ in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk, dem Hessischen Kultusministerium, der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, der DGB-Jugend Hessen-Thüringen, Fraport, den Hessischen Medienzentren sowie Provadis prämiert Filmbeiträge von Schülerinnen und Schülern zum Thema berufliche Ausbildung. Ziel ist die Förderung von Medienkompetenz sowie die Stärkung der Bedeutung der beruflichen Ausbildung.
- Hessenmetall unterstützt den Mathewettbewerb der achten Klassen des Hessischen Kultusministeriums, mit dem der Leistungsstand hessischer Schüler aus allen drei Schulformen verglichen werden soll, sowie die Internationale Physikolympiade (IPhO), um bei Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe das Bewusstsein für Karrierealternativen abseits von Forschung und Lehre zu schaffen.
- Die Wirtschaftszeitung Aktiv wird von Hessenmetall teilweise mitfinanziert, um Arbeitnehmer über wirtschaftliche Themen und Zusammenhänge zu informieren.
Geschichte
- 1890: Gründung des Verbands der Metallindustriellen für Frankfurt am Main und Umgebung
- 1918: im Stinnes-Legien-Abkommen zwischen Unternehmern und Gewerkschaften wird die Tarifautonomie begründet und in die Weimarer Verfassung aufgenommen.
- 1933: Auflösung der Arbeitgeberverbände durch die Nationalsozialisten
- 29. Oktober 1947: Wiedergründung
- 1951: vierwöchiger Streik in Hessen und damit erster großer Streik in der noch jungen Bundesrepublik. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von 8 Pfennig. Auch eine Intervention des hessischen Ministerpräsidenten Zinn konnte den Streik nicht abwenden. Die Schlichtungsvereinbarung sah eine Erhöhung von 3 Pfennig sowie eine einmalige Jahreszulage von 2 Pfennig vor.
- 1956 bis 1967: schrittweise Senkung der Wochenarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden und Verteilung auf fünf Tage.
- 1970er: Eine Arbeitszeitkampagne beschert jedem Metaller sechs Wochen Jahresurlaub.
- 1984: siebenwöchiger Streik. Grund war die Forderung der IG Metall nach einer Reduktion der Wochenarbeitszeit von 40 auf 35 Stunden zur Beschäftigungsverteilung. Man einigte sich schließlich auf eine stufenweise Reduktion der nun individuellen Wochenarbeitszeit auf durchschnittlich 38,5 Stunden.
- 2007: 60 Jahre Hessenmetall
Leitende Personen des Verbandes
Vorstandsvorsitz
- 1947 bis 1952: Theo Gaertner
- 1952 bis 1962: Carl H. Jäger
- 1962 bis 1984: Horst Knapp
- 1984 bis 1987: Robert Lavis
- 1987 bis 1993: Josef I. Felder
- seit 1993: Dieter Weidemann
Hauptgeschäftsführer
- 1947 bis 1949: Max von Lützow
- 1949 bis 1963: Wolfgang Eichler
- 1963 bis 1973: Berthold Cuntz
- 1973 bis 1984: Friedrich Peppler
- 1984 bis 1994: Hubert Stadler
- seit 1994: Volker Fasbender
Siehe auch
- Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro
- Gesamtmetall
- Nordmetall
- Sachsenmetall
- Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie
Weblinks
- Website des Arbeitgeberverbands Hessenmetall
- Literatur über Hessenmetall In: Hessische Bibliographie[1]
- ↑ Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!