Buddha-Natur
Buddhanatur ist ein philosophischer Zentralbegriff des Buddhismus, insbesondere des chinesischen Chan und des japanischen Zen, sowie des tibetischen Vajrayana.
Seine Ursprünge im Mahayana liegen in den Darlegungen des Lotossutra und des Nirvanasutra, im Vajrayana auch in den Lehren nichtdualer Praxissysteme wie Dzogchen und Mahamudra. Dort wird die Buddhanatur auch als die Natur des Geistes oder als Klares Licht ursprünglichen Gewahrseins bezeichnet.
Die Buddhanatur ist das Dasein jedes Wesens als Buddha und in ihrem Gewahrwerden wird die Erleuchtung, bzw. das Erwachen (Satori) zur wahren Wirklichkeit erfahren. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß sie leer ist (Shunyata) und in der Erfahrung der Buddhanatur soll man dieser Leere gewahr werden und die Dinge und Personen sollen als Illusion erscheinen, da gemäß des Mahayana die Leere das eigentliche Merkmal der Existenz ist.
Die Buddhanatur wird als unzerstörbar und ungeboren beschrieben und ist weder von äußeren Einflüssen, noch von psychischen Veränderungen beeinflussbar und es handelt sich um einen Begriff der Transzendenz, da sie als Absolutes gesehen wird, wobei eine Identität besteht zwischen der phänomenalen Welt und der Welt des transzendenten Absoluten.
Literatur
- Dalai Lama: Die Buddhanatur - Tod und Unsterblichkeit im Buddhismus, Aquamarin Verlag, Grafing ISBN 3-89427-079-9