Sun Myung Moon
Vorlage:Koreanischer Name ohne Bild Sun (San) Myung Moon (* 6. Januar 1920 in Sangsa-ri, ein Dorf in der heute zu Nordkorea gehörenden Provinz Nord-Pyeongan) ist Gründer und Oberhaupt der sogenannten Vereinigungskirche.
Sun Myung Moon wurde in der heute zu Nordkorea gehörenden Nord-Pyeongan-Provinz geboren. Mit 16 Jahren hatte der aus einer presbyterianisch geprägten Familie stammende spätere Sekten-Führer angeblich am Ostersonntag eine Christus-Vision, durch die er sich zum Messias berufen fühlte. Nach wechselnden kirchlichen Aktivitäten machte er am 1. April 1954 in Südkorea seine eigene Kirche auf, die auch in Amerika, Japan und Westeuropa zahlreiche Anhänger gewann, vornehmlich unter jungen Leuten. Seine jetzige Frau Hak Ja Han ist seine Stellvertreterin innerhalb der Organisation. 1957 hat er sich von seiner ersten Frau geschieden.
Von 1964 an betrieb die Mun-Sekte in Deutschland eine Filiale und brachte es hier nach eigenen Angaben auf etwa 1000 Anhänger; weltweit gibt es angeblich über zwei Millionen Jünger. In der Öffentlichkeit wird sie manchmal als Moon-Sekte bezeichnet. Neuerdings setzt sich die Bezeichnung „Moon-Bewegung“ durch, denn Vereinigungskirche bezeichnet eigentlich nur den ausdrücklich religiösen Arm der viel umfassenderen Moon-Bewegung.
Die Lehre ergibt sich aus den laufenden Offenbarungsreden Moons, den "Reden des Meisters". Grundelemente sind die taoistische Kosmologie, schamanistische, Volksreligion aus Korea, weiter die Aufnahme christlicher Missionstheologie. Das Zeichen der "Moon-Bewegung" ist ein östliches Emblem, das Elemente des Taoismus enthält und das "Göttliche Prinzip" abbilden soll. Ziel des göttlichen Prinzips ist es, dass ein vollkommener Mann sich eine Frau zur vollkommenen Eva erziehe, mit ihr sündlose Kinder zeuge und so eine vollkommene Familie als Objekt Gottes gründe. Jesus von Nazareth ist somit in seiner Mission gescheitert, weil er durch seine Kreuzigung keine Familie mehr gründen konnte. Eine seiner Offenbarungen: „das männliche Geschlechtsteil ist von göttlicher Natur“.
Muns religiöse Lehre ist ein seltsames Sammelsurium von „Prinzipien“, die durch ihre radikal antikommunistische Tendenz, durch rassistisch-faschistische Ansätze und einen grotesken Weltbeherrschungsanspruch gekennzeichnet sind.
„In der geistigen Welt wurde San Myung Mun als Sieger des Universums und Herr der Schöpfung anerkannt“, heißt es in einem „Lebenslauf“ des Sekten-Oberhaupts, den dessen Anhänger verbreiteten.
Dieses Machtstreben beschränkt sich keineswegs auf die geistige Welt. Im Kreis seiner Jünger erklärte der merkwürdige Messias einst: „Wenn wir sieben Nationen manipulieren können, die USA, England. Frankreich, Deutschland. die Sowjet-Union und vielleicht Korea und Japan. dann können wir die ganze Welt haben.“
Besser noch als andere Führer obskurer religiöser Vereinigungen verstand es Mun, seiner Organisation ein riesiges Immobilien-, Firmen- und Barvermögen zu verschaffen. Er ließ seine gläubigen „Munies“ (oder Monnies bzw Moon-children), die oftmals zur völligen Selbstaufopferung bereit sind, durch unbezahlte Arbeitseinsätze, durch Verkaufs-, Sammel- und Bettelaktionen die Kirchenkassen füllen.
In Japan und mehreren europäischen Ländern gilt ein Einreiseverbot.
Der Moon-Konzern hat Beteiligungen am Waffenkonzern Tong IL, an der nordkoreanischen Pyonghwa motors und am weltweiten Ginseng-Handel.
Außerhalb der Heimatbasis ist die Mun-Sekte vor allem in den USA wirtschaftlich stark. Sie kontrolliert dort Dutzende von Firmen, darunter die stark rechts orientierte Hauptstadt-Zeitung Washington Times und besitzt den Pressedienst UPI. Der allzu geschäftstüchtige Sekten-Chef selbst allerdings geriet in den Vereinigten Staaten in Schwierigkeiten. Er wurde dort 1982 wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Insgesamt war Mun etwa ein halbes Dutzend mal im Gefängnis, unter anderem auch in Nordkorea während des Koreakrieges. In Lateinamerika baute die Mun-Sekte ihren stärksten Stützpunkt in Uruguay auf. Sie besitzt dort die vielgelesene Zeitung „Ultimas Noticias“, eine hochmoderne Druckerei, die drittgrößte Bank des Landes und das beste Hotel der Hauptstadt Uruguays, das "Victoria Plaza“ im Zentrum Montevideos.
In den letzten Jahren gab es Gerüchte über eine Beteiligung des Moon-Konzerns an der italienischen Autofirma Fiat, geplant war oder ist eine Finanzierung einer Produktionsstätte in Nordkorea. Die Moon-Organisation hat 70% Anteile an der nordkoreanischen Pyonghwa Motors, dem Auto-Monopolisten in diesem Lande.
Weblinks
- Biographie Muns, herausgegeben von der Munbewegung (englisch)
- Kritische Auseinandersetzung mit Mun und der Vereinigungskirche
Personendaten | |
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NAME | Moon, Sun San Myung |
KURZBESCHREIBUNG | Gründer und Oberhaupt der Vereinigungskirche |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1920 |
GEBURTSORT | Sangsa-ri, ein Dorf in der heute zu Nordkorea gehörenden Provinz Nord-Pyeongan |