Buch Levitikus
Vorlage:Navigationsleiste Torah Das im Deutschen gewöhnlich 3. Buch Mose oder Levitikus genannte Buch heißt im Hebräischen nach den ersten Worten des Buches Wajikra (Und es rief, ויקרא) und im Griechischen und Lateinischen Levitikon bzw. Leviticus ((το) Λενιτικόν (βιβλίον), "Leviten-Buch").
Das 3. Buch Mose ist im Original in hebräischer Sprache geschrieben und ist Teil der jüdischen Tora, die im griechischen auch als Pentateuch bezeichnet wird. Im Deutschen spricht man von den "5 Büchern Mose", die den ersten Teil des alten Testaments der christlichen Bibel bilden. Im Cheder, der traditionellen Ausbildung für jüdische Jungen bis zum 13. Lebensjahr, begann das Studium der Tora mit der Lektüre des Beginns des 3. Buches Mose.
Übersicht
Das 3. Buch Mose ist als Geschichts- und Gottesdienstbuch konzipiert, und wird seit dem Mittelalter in 27 Kapitel unterteilt. Es handelt in weiten Teilen vom priesterlichen Gottesdienst im Judentum; im Christentum wird das Buch eher selten studiert und teilweise symbolisch ausgelegt.
Das 3. Buch Mose steht in engem Zusammenhang zu den anderen vier Büchern Mose der Tora oder des Pentateuch. Zeitlich ist es dem 2. Buch Mose nachgeordnet. An das 3. Buch Mose schließt das 4. Buch Mose inhaltlich an. Das 5. Buch Mose stellt in mancher Hinsicht eine Zusammenfassung des 2. - 4. Buches dar, geht aber in seinen Lehren auch darüber hinaus.
Autorschaft
Das 3. Buch Mose selbst nennt keinen Autor. Der deutsche Name folgt der jüdischen und christlichen Tradition einer Autorschaft Moses, die den gesamten Pentateuch (die "5 Bücher Mose") als von Mose verfasst sieht. Diese Sichtweise wird heute nur noch von orthodoxen Juden sowie fundamentalistischen Christen vertreten.
Die Frage der Autorschaft ist im Artikel zum Pentateuch ausführlicher behandelt.
Wichtige Aussagen und Themen
Hier finden sich die Opfergesetze, die Einführung des Priesterdienstes, Reinheitsvorschriften, der Große Versöhnungstag (Jom Kippur) und Gesetze für Alltag und Gottesdienst des Judentums.
Die traditionelle jüdische Sichtweise versteht das gesamte Buch als ein Diktat Gottes auf dem Berg Sinai an Mose. Im Talmud wird dem Buch eine bedeutende Rolle aufgrund seiner Betonung auf den Gottesdienst beigemessen.
Bekannte Personen:
Inhaltliche Zusammenfassung
Opfergaben (Kapitel 1-7)
Das Buch beginnt mit Vorschriften zum Darbringen unterschiedlichster Opfer (Brandopfer, Speiseopfer, Mahlopfer, Sühneopfer, Wiedergutmachungsopfer, ), die von den Priestern, Aaron und seinen Nachkommen, durchgeführt werden. Des Weiteren werden die Pflichten der Priester beschrieben.
Aarons Priesterweihe (Kapitel 8-10)
Mit der Weihe Aarons und seiner Söhne zum Priester wird der Priesterstand der Israeliten begründet. Nadab und Abihu, zwei Söhne Aarons begehen einen schweren Verstoß gegen die Opfervorschriften, und werden von Gott getötet.
Rituelle Reinheitsgebote (Kapitel 11-15)
Vorschriften zum Verzehr erlaubter Tierarten werden gegeben. Darauf folgen Angaben über die rituelle Reinheit von Menschen in verschiedenen Situationen (Geburt, Menstruation, Geschlechtsverkehr, Krankheit).
Jom Kippur (Kapitel 16)
Das alljährliche Fest zur Sündenvergebung aller Israeliten wird eingesetzt. Die Vertreibung des Sündenbocks bildet den Ursprung des jüdischen Versöhnungstages.
Vorschriften zur heiligen Lebensweise (Kapitel 17-27)
Die geheiligte Lebensweise wird zuerst durch den rechten Umgang mit dem Blut von Speise- und Opfertieren erreicht. Dies ist grundlegend, da nach jüdischer Lehre das Blut die Seele ist (Kap. 17).
Ein zweiter Regelkomplex betrifft Heiratsverbote zwischen Verwandten sowie Vorschriften zum Sexualverhalten. Geschlechtsverkehr während der weiblichen Regel, Analverkehr zwischen Männern sowie der Geschlechtsverkehr zwischen Mensch und Tier werden streng untersagt (Kap. 18). Strafen beim Übertreten dieser Regeln sind in Kapitel 20 angegeben (i.d.R.Todesstrafe).
Es folgt eine Reihe von Gesetzen zum Zusammenleben der Menschen; man findet Anklänge an die Zehn Gebote (Kap. 19) und den Satz: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Kap. 19, Vers 18)
Besondere Regeln gelten für das Verhalten von Priestern, sowohl im Alltagsleben (Kap. 21) als auch in ihrer religiösen Rolle (Kap. 22). Daneben gibt es spezielle religiöse Festtage: Der Sabbat als letzter (siebter) Tag jeder Woche, Jom Kippur und das Laubhüttenfest (Kap. 23). Es folgen Vorschriften zum Tempelritus (Kap. 24) sowie Bestimmungen zum Sabbatjahr und Jubeljahr (Kap. 25).
Einer abschließenden Verheißung und Verfluchung Gottes (Kap. 26) -- später oft Grundlage für Strafpredigten, daher der Ausdruck "jemandem die Leviten lesen" -- folgen Bestimmungen zu Gelübden (Kap. 27).
Siehe auch
Weblinks
- Das 3. Buch Mose: Online-Version bei bibel-online.net