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Astro City

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Astro City, ursprünglich eigentlich Kurt Busiek's Astro City, ist eine preisgekrönte US-amerikanische Comicserie mit Superhelden-Thematik, die seit August 1995 bei Wildstorm Productions, einem ursprünglich zum Verlag Image Comics gehörenden und zum Jahreswechsel 1998/1999 von DC Comics aufgekauften Studio, erscheint. Autor und Erfinder der Serie ist Kurt Busiek. Die Designs der einzelnen Charaktere sowie die Coverabbildungen stammen von Alex Ross (Comiczeichner), während Brent Anderson für die Zeichnungen der Geschichten selbst zuständig ist. In Deutschland wurde die Serie von 1999 bis 2001 von Speed Comics, einem Imprint des Thomas-Tilsner-Verlags, veröffentlicht; seit 2007 liegen die Rechte für die deutsche Fassung beim Panini Verlag.

Entstehung

Geistiger Vorläufer von Astro City ist die vierteilige Miniserie Marvels aus dem Jahr 1994, geschrieben von Kurt Busiek und gezeichnet bzw. gemalt von Alex Ross. Marvels erzählt aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen zahlreiche bekannte Ereignisse aus dem „Silver Age“ der Marvel Comics nach. Astro City folgt demselben Prinzip, ersetzt allerdings die bekannten Marvel-Charaktere wie Spider-Man, die Fantastischen Vier oder die X-Men durch eigenständige Figuren und ändert die Perspektive mit jeder neuen Geschichte. Der 2005 gestartete Mehrteiler Astro City: The Dark Age basiert sogar direkt auf einer nie verwirklichten Fortsetzung von Marvels.[1]

Busiek begreift Astro City laut eigener Aussage als „Herausforderung“, Geschichten aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu erzählen, die in anderen Serien in der Form schwer bis überhaupt nicht funktionieren würden.[2]

Der offizielle Titel der Serie wurde auf Anraten von Wildstorm-Gründer Jim Lee zu Kurt Busiek's Astro City erweitert, um Busieks seit Marvels bekannten Namen als Aushängeschild für die Serie zu nutzen[2], jedoch fiel der Zusatz mit Beginn der Miniserie Astro City: Local Heroes im Jahr 2003 wieder weg. Busieks hält die Rechte an der Serie, und er beabsichtigt bislang nicht, diese anderen Autoren zu überlassen.[3]

Inhalt

Erzählstil

Astro City wird in Form von abgeschlossenen Geschichten erzählt, bei denen es sich sowohl um Einzelgeschichten als auch um Mehrteiler handeln kann. Einen übergeordneten Handlungsrahmen gibt es nicht. Die Hauptfigur ändert sich dabei mit jeder neuen Geschichte, wobei die Geschichten jedoch alle in einem zusammenhängenden Universum spielen. So kann es durchaus vorkommen, dass die Hauptfigur einer Geschichte in einer anderen Geschichte als Nebenfigur in Erscheinung tritt oder dieselben Nebenfiguren in verschiedenen Geschichten auftreten. Auch wird gelegentlich in einer Geschichte Bezug auf die Ereignisse einer anderen Geschichte genommen.

Die Hauptfiguren der einzelnen Geschichten sind wahlweise Superhelden, Superschurken, Normalbürger oder „gewöhnliche“ Kriminelle ohne Superkräfte. Selbst eine zum Leben erwachte Zeichentrickfigur stand schon einmal im Mittelpunkt einer Geschichte. In jedem Fall werden die Hauptfiguren dabei in Auseinandersetzungen zwischen Superhelden und Superschurken verwickelt, gelegentlich gibt es zudem auch Invasionen durch Außerirdische oder ähnliche Bedrohungsszenarien.

Schwerpunkt jeder Geschichte ist die Charakterisierung der jeweiligen Hauptfigur bzw. Hauptfiguren sowie der Reifungsprozess, den diese durch die Ereignisse der Geschichte durchlaufen. Die Kämpfe zwischen den Superhelden und ihren Gegnern spielen dabei eine untergeordnete Rolle und stellen häufig nur den Hintergrund für die eigentliche Geschichte dar[4]. Der Comic- und Drehbuchautor James Robinson hält die Ähnlichkeit der Superhelden aus Astro City mit den bekannten Superhelden großer Verlage wie Marvel oder DC gar für eine Grundvoraussetzung, damit dies überhaupt möglich ist: Indem der Leser die entsprechenden Heldentypen und die für sie „typischen“ Kämpfe und Abenteuer bereits zur Genüge kennt, kann er sich für die Geschichten aus Astro City entsprechende Hintergründe in seiner eigenen Phantasie ausmalen, so dass eine ausführliche Erläuterung nicht mehr erforderlich ist und die jeweilige Geschichte sich auf ihren eigentlichen Schwerpunkt konzentrieren kann.[5] In einigen Fällen wird eine Geschichte sogar fast ausschließlich in Form von Rückblenden erzählt, wobei die Gegenwartshandlung ohne jegliche Actionszenen auskommt.

Der Comic- und Drehbuchautor Marc Guggenheim stellt fest, dass andere Serien aus einer Konfrontation zwischen interdimensionalen Zivilisationen eine zwölfteile Maxiserie inklusive verlagsweitem Crossover machen würden (wie etwa Crisis on Infinite Earths von DC Comics) – Astro City würde der eigentlichen Krise „vielleicht“ ein einziges Panel widmen und statt dessen das Augenmerk auf eine viertklassigen Schurken legen, der das entstandene Chaos zur persönlichen Bereicherung nutzen will, oder auf eine Heldin, die nach Beendigung der Krise versucht, sich mit ihrem entfremdeten ehemaligen Juniorpartner auszusöhnen.[6] Bereits zu Beginn der Serie erklärte Busiek selbst seine Philosophie hinter der Serie: „Sollte ich jemals eine Astro-City-Geschichte schreiben, die davon handelt, wer den Kampf gewinnt, dann werfe ich sie weg und schreibe eine neue!“[7]

Die Atmosphäre der Serie orientiert sich sehr stark am Stil der Geschichten des „Silver Age“ der amerikanischen Superheldencomics, während der Zynismus und die damit einhergehenden Antihelden der 80er und 90er Jahre weitgehend außen vor bleiben[2][8]. So kommt eine dauerhaft negative Stimmung eher selten auf. Unterstrichen wird dies durch den realistischen Zeichenstil Brent Andersons, der einen deutlichen Kontrast zu den sehr stark effektorientierten Zeichnungen amerikanischer Mainstream-Superheldencomics seit den 90er Jahren darstellt.

Thema der Serie

Astro City spielt größtenteils innerhalb sowie in der näheren Umgebung der fiktiven US-amerikanischen Großstadt Astro City, die der Serie ihren Namen gibt. In der Stadt leben zahlreiche kostümierte Superhelden und Superschurken, aber auch normale Menschen wie Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte, Reporter und Politiker sowie „gewöhnliche“ Kriminelle, die alle auf die eine oder andere Weise mit den Superhelden und ihren Gegnern interagieren und durch diese beeinflusst werden.

Die Serie spielt in einem eigenständigen Universum, Gastauftritte und Crossover mit den Helden anderer Serien gab es bislang keine. Ein Großteil der Superhelden und -schurken basiert dabei mehr oder weniger stark auf bekannten Figuren aus anderen Serien, beispielsweise Superman, Batman oder Spider-Man. Die Ähnlichkeiten sind dabei beabsichtigt, allerdings handelt es sich dabei nicht um bloße Kopien, vielmehr bedient sich Busiek dabei jeweils eines allgemeinen Archetypen, um seine ganz eigene Vorstellung desselben umzusetzen und Geschichten mit den Figuren zu erzählen, die mit den „Originalen“ nicht oder nur schwer möglich wären[9]. Auch wurde abgesehen von den oberflächlichen Ähnlichkeiten sehr viel an den Figuren, ihrem Aussehen, ihren Kostümen, ihren Lebensläufen usw. geändert, so dass Busiek diese als vollkommen eigenständige Figuren ansieht.

Die ganze Serie soll dabei eine Hommage an die Geschichten des sogenannten „Silver Age“ der amerikanischen Superheldencomics darstellen. So trug der Wildstorm-Imprint, bei dem Astro City ursprünglich erschien, auch den Namen Homage Comics.

Bedeutende Charaktere

Astro City verfügt über eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Charakteren, von denen einige auch schon im Mittelpunkt von Geschichten standen.

Der Superman nachempfundene Samaritan stammt ursprünglich aus der Zukunft und wurde ins Jahr 1985 zurückgeschickt, um eine Katastrophe zu verhindern, allerdings erhielt er infolge seiner Zeitreise überraschend Superkräfte. Als Samaritan ist er Mitglied des traditionsreichen Superheldenteams namens Honor Guard (das in erster Linie auf DCs Gerechtigkeitsliga und Marvels Rächern basiert), dessen Anführer der an Zorro erinnernde Black Rapier ist.

Der als Schachtelteufel verkleidete Jack-in-the-Box ist an Spider-Man angelehnt und verwendet im Kampf gegen das Verbrechen zahlreiche Scherzartikel. Im Verlauf eines Zweiteilers tritt der zweite Träger des Kostüms, der die Identität von seinem verstorbenen Vater übernommen hatte, diese an einen Nachfolger ab. Der ungestüme, großspurig auftretende Crackerjack hat derweil kein direktes Comic-Vorbild, sondern ist in erster Linie klassischen Abenteuerhelden, wie sie von Schauspielern wie Errol Flynn verkörpert wurden, nachempfunden.

Der Confessor basiert auf Batman und ist in Wahrheit ein Vampir, der mit Hilfe seiner übermenschlichen Kräfte gegen das Verbrechen kämpft. Im Verlauf eines Sechsteilers bildet er einen Jugendlichen namens Brian Kinney zu seinem Juniorpartner Altar Boy aus. Nach dem Tod des ursprünglichen Confessors schlüpft Brian nunmehr selbst in dessen Kostüm.

Vorbild für den Gentleman ist der seit 1972 zu DC gehörende Captain Marvel, der superschnelle MPH ist am ehesten mit DCs Flash vergleichbar, der unheimliche, nur selten direkt ins Geschehen eingreifende Hanged Man weist Ähnlichkeit mit DCs Spectre auf, Winged Victory ist an Wonder Woman angelehnt, und die nach biblischen Figuren benannten Crossbreed haben Ähnlichkeit mit Marvels X-Men.

Die First Family ist den Fantastischen Vier nachempfunden.

Darüber hinaus tritt zumeist in Rückblenden eine Figur namens Silver Agent auf, der Ähnlichkeit mit Marvels Captain America aufweist und dessen Name auf das „Silver Age“ der amerikanischen Superheldencomics anspielt.

Auch Superschurken gibt es in Astro City viele, so etwa den unverbesserlichen Junkman, der sich nach einem erfolgreichen Banküberfall nicht damit abfinden kann, dass aus Mangel an Beweisen für seine Schuld auch der damit verbundene „Ruhm“ ausbleibt und deshalb die Tat noch einmal begeht, oder den nach langjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassenen Steeljack (früher bekannt als Steel-Jacketed Man), der auf der Suche nach ehrlicher Arbeit letztendlich ein Komplott aufdeckt, bei dem ein in Ungnade gefallener ehemaliger Superheld zahlreiche erfolglose Superschurken in eine tödliche Falle locken will.

Die Enelsianer sind außerirdische Eroberer mit der Fähigkeit, ihr Aussehen zu ändern. Einer von ihnen sammelt in der Gestalt eines alten Mannes Informationen über die Superhelden Astro Citys, um eine Invasion vorzubereiten. Am Ende geling es den Superhelden der Erde jedoch, die Invasion mit vereinten Kräften zurückzuschlagen.

Die wohl kurioseste (und zugleich tragischste) Figur aus Astro City stellt derweil Looney Leo dar, eine auf wundersame Weise zum Leben erwachte Zeichentrickfigur, die nach einer erfolgreichen Karriere als Kinderstar schließlich in einen Skandal verwickelt und daraufhin sogar kurzzeitig zum Superschurken wurde.

Veröffentlichungsgeschichte

In den USA

Astro City erschien zunächst von August 1995 bis Januar 1996 als sechsteilige Miniserie im monatlichen Rhythmus bei Homage Comics, einem Imprint von Wildstorm Productions, einem damals noch zu Image Comics gehörenden Studio.

Im August 1996 lag der Ausgabe 62 des Comicmagazins Wizard eine 16-seitige Sonderausgabe von Astro City mit der Nummer ½ bei, die eine komplett neue Geschichte enthielt. Im September 1996 folgte dann eine fortlaufende Serie, die erneut mit der Nummer 1 begann und bis Heft 9 im Mai 1997 wiederum monatlich erschien. Nach einer mehrmonatigen Pause ging es im Oktober 1997 mit Heft weiter, allerdings wurde die Veröffentlichungsweise nun zunehmend sporadischer, so gab es zwischen den Heften 14 und 15 sowie 15 und 16 längere Pausen. Beginnend mit Heft 16, das im März 1999 erschien, wurde die Serie zudem offiziell nicht länger als Teil des Homage Comics-Imprints, sondern von Wildstorm selbst veröffentlicht, wobei das Studio statt zu Image Comics nunmehr zu DC Comics gehörte.

Die bislang längste Pause lag mit 14 Monaten zwischen den Heften 19 und 20. Nachdem auch zwischen den Heften 21 und 22 wieder eine mehrmonatige Pause erfolgte, wurde die fortlaufende Serie für längere Zeit auf Eis gelegt. Hauptursache für die zahlreichen Verzögerungen war der schlechte Gesundheitszustand Kurt Busieks[4]. Erst 2001 konnte eine Quecksilbervergiftung als Ursache ermittelt werden[10]. Nach Einstellung der fortlaufenden Serie erschien zunächst im Februar 2002 in der Anthologieausgabe 9-11: The World's Finest Comic Book Writers and Artists Tell Stories to Remember #2 lediglich eine sechsseitige Geschichte, die in Astro City spielt.

Nachdem sich Busieks Gesundheitszustand wieder gebessert hatte, ging es ab Februar 2003 mit einer neuen, fünfteiligen Miniserie mit dem Titel Astro City: Local Heroes weiter, die nunmehr ohne Verzögerungen in zweimonatlichen Abständen erschien. Hinzu kam im April 2004 ein Astro City/Arrowsmith Flip Book, das jeweils eine neue Kurzgeschichte zu Astro City (als Prolog zur Dark Age-Saga) und Arrowsmith, einer anderen Serie Busieks, enthielt. Im August 2004 folgte die Sonderausgabe Astro City: Supersonic.

Im Juni 2005 begann eine neue Maxiserie mit dem Obertitel Astro City: The Dark Age. Die ersten vier Hefte erschienen dabei unter dem Titel Book One bis September 2005 in monatlichen Abständen. Mit Book Two begann die Nummerierung erneut bei #1, die vier Hefte erschienen diesmal in unregelmäßigen Abständen zwischen November 2006 und September 2007. Von Mai bis August 2009 erschien ein weiterer Vierteiler mit dem Titel Book Three, der abschließende Vierteiler The Dark Age: Book Four schließlich erscheint seit Januar 2010 (bislang zwei Hefte).

Darüber hinaus erschien im Juli 2006 eine Sonderausgabe mit dem Samaritan in der Hauptrolle, gefolgt im Februar 2008 von einer weiteren Sonderausgabe mit dem Titel Beautie.

Laut Autor Kurt Busiek sind für das Jahr 2010 ferner ein Special mit dem Silver Agent sowie Heft 23 der fortlaufenden Serie geplant.[11]

Die gesamte Serie inklusive Sonderausgaben liegt bislang (fast) lückenlos auch in Form von Sammelbänden vor. Der erste, 1996 erschienene Band Astro City: Life in the Big City beinhaltet die erste, sechsteilige Miniserie. Der 1997 erschienene zweite Band Astro City: Confession ließ zunächst die ersten drei Ausgaben der fortlaufenden Serie aus und enthielt stattdessen die Nummern 4-9 sowie die ½-Nummer des Wizard Magazine. Der 1998 erschienene dritte Band, Astro City: Family Album, enthielt dann die Nummern 1-3 sowie 10-13, während der 2001 erschiene vierte Band Astro City: The Tarnished Angel die Hefte 14-20 nachdruckte. 2005 folgte der fünfte Band, Astro City: Local Heroes, der die Hefte 21-22 der fortlaufenden Serie, die fünfteilige Miniserie Local Heroes, die Sonderausgabe Supersonic sowie die sechsseitige Geschichte aus 9-11 #2 enthielt. Im Juli 2008 schließlich erschien der Hardcover-Sammelband Astro City: The Dark Age Book One, der die Kurzgeschichte aus dem Astro City/Arrowsmith Flip Book sowie die beiden vierteiligen Miniserien The Dark Age Book One und The Dark Age Book Two enthielt. Eine ursprünglich für September 2008 angekündigte Softcover-Ausgabe erschien schließlich im Juli 2009.

In Deutschland

Auf Deutsch erschien Astro City ab Juni 1999 bei Speed Comics, einem Imprint des Thomas Tilsner-Verlags. Die Hefte enthielten jeweils zwei US-Ausgaben, wobei sich die Reihenfolge an den Inhalten der US-Sammelbände orientierte. Zu den Heften 1 und 7 erschienen außerdem Sondereditionen mit Variant-Cover, während die US-½-Nummer des Wizard Magazine im Oktober 1999 als Sonderausgabe anlässlich der Comic Action erhältlich war. Außerdem veröffentlichte Speed im November 1999 den Sammelband Astro City: Leben in der großen Stadt, der die deutschen Einzelhefte 1-3 nachdruckte und das Gegenstück zum US-Sammelband Life in the Big City darstellt. Neben der regulären Softcover-Ausgabe erschien auch eine limitierte Hardcover-Variante.

Nachdem die ersten beiden Ausgaben der regulären Speed-Serie innerhalb von vier Wochen erschienen waren, wurde die Erscheinungsweise auf zweimonatlich umgestellt, doch schon ab Heft 6 kam es immer häufiger zu Verzögerungen. Zwischen Heft 7 und 8 lagen ganze neun Monate, und nachdem Heft 9 im Juni 2001 die drei US-Hefte 11 bis 13 nachgedruckt hatte, veröffentlichte Speed trotz gegenteiliger Versprechungen[12] keine weiteren Hefte der Serie mehr.

Nach dem Konkurs des Tilsner-Verlages im Dezember 2005 übernahm der Panini Verlag die Rechte an der deutschen Ausgabe von Astro City. Im Mai 2007 erschien dort der Sammelband Astro City: Der gefallene Engel, der die US-Hefte 14-20 enthält und das Gegenstück zum US-Sammelband Tarnished Angel darstellt. Im Juni 2008 erschien der nächste Band mit dem Titel Astro City: Local Heroes, der das Gegenstück zum gleichnamigen US-Band darstellt und ebenfalls die Ausgaben 21 und 22 der fortlaufenden US-Serie, die fünfteilige Miniserie Astro City: Local Heroes, die Sonderausgabe Astro City: Supersonic sowie die sechsseitige Geschichte aus 9-11: The World's Finest Comic Book Writers and Artists Tell Stories to Remember #2 enthält.

Auszeichnungen

In den USA wurde Astro City mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet:

Den Eisner Award gewann die Serie 1996 in den Kategorien „beste neue Serie“ und „beste Einzelgeschichte“. 1997 und 1998 gab es den Preis jeweils in den Kategorien „beste Einzelgeschichte“ und „beste fortlaufende Serie“, 1998 darüber hinaus auch in der Kategorie „beste mehrteilige Geschichte“. Kurt Busiek gewann den Eisner Award 1999 in der Kategorie „bester Autor“ für Astro City, Alex Ross in den Jahren 1996, 1997, 1998 und 2000 jeweils in der Kategorie „bester Coverkünstler“, wobei in den Jahren 1998 und 2000 auch seine Arbeiten für andere Serien außer Astro City mit in die Wertung einbezogen wurden.

Den Harvey Award gewann die Serie 1996 in den Kategorien „beste neue Serie“ und „beste Einzelgeschichte“, 1997 in der Kategorie „bester Comicband oder Nachdruck“ und 1998 in der Kategorie „beste fortlaufende Serie oder Miniserie“. Kurt Busiek gewann den Harvey Award zudem 1998 in der Kategorie „bester Autor“, allerdings wurden in die Wertung auch andere Arbeiten außer Astro City einbezogen. Alex Ross wiederum gewann den Harvey Award in den Jahren 1996, 1998 und 1999 in den Kategorien „bester Coverkünstler“, allerdings nur 1996 ausschließlich für seine Arbeit für Astro City (Ross gewann den Preis zudem auch 1997, allerdings nicht für Astro City).

Den Comics Buyer's Fan Award des Comics Buyer's Guide gewann Astro City 1996 und 1997 jeweils in der Kategorie „beste Comicserie“, 1996 zudem in der Kategorie „beliebtester Sammelband“ und 1997 in der Kategorie „beliebteste Comicgeschichte“.

Verfilmung

2003 kam eine Verfilmung von Astro City ins Gespräch. Der Independent-Filmproduzent Ben Barenholtz sollte die Produktion übernehmen, während das Drehbuch von Jonathan Alpers stammen sollte[13]. Alpers war Anfang 2004 noch zuversichtlich, dass das Filmprojekt in Gang kommen würde[14], während Busiek Mitte 2005 nur noch von Leuten, die an einem derartigen Projekt „interessiert“ seien, sprach[15] . Dana verlief sich das Projekt zunächst wieder im Sande.

Im Juli 2010 wurde bekannt, dass sich Tim Bevan und Eric Fellner von der britischen Produktionsfirma Working Title Films die Rechte für eine Verfilmung von Astro City gesichert haben.[16]

Einzelnachweise

  1. Matt Brady: „Exploring Astro City's Dark Age with Kurt Busiek“, Newsarama.com, am 21. Juni 2005. Zugriff am 7. April 2008.
  2. a b c Ray Mescallado: „Trimmings: Kurt Busiek“, The Comics Journal #216, Oktober 1999. Zugriff am 6. April 2008.
  3. Eric Teall: „SM: FBFW Kurt Busiek Q&A“, Ericteall.blogspot.com, am 15. Juli 2007. Zugriff am 7. April 2008.
  4. a b Bill Baker: „Shockrockets and Superstars: Kurt Busiek Interview“, Comic Book Resources, 16. Mai 2000. Zugriff am 6. April 2008.
  5. James Robinson: „Eine Stadtrundfahrt mit James Robinson“, Vorwort zu Astro City: Local Heroes (Sammelband), Panini Comics 2008.
  6. Marc Guggenheim: „Introduction“, Einleitung zu Astro City: The Dark Age 1: Brothers and Other Strangers (Sammelband), WildStorm Productions, 2008 ISBN 9781-4012-2077-8.
  7. Thomas Digel, „Kurt Busiek's Astro City“, Splash! 7/99, Ideenschmiede Paul & Paul, 1999.
  8. Ian Brill: „Wondercon '08: Astro City Spotlight Panel“, Newsarama.com, am 23. Februar 2008. Zugriff am 6. April 2008.
  9. Alex Ness: „Busiek enters the Land of Frost: The Kurt Busiek Interview“, Stl Comics, am 2. Dezember 2004. Zugriff am 6. April 2008.
  10. Kurt Busiek, Beitrag bei rec.arts.comics.marvel.universe, am 17. August 2001. Zugriff am 6. April 2008.
  11. Kurt Busiek: „Our Big News“, offizielle Webseite von Kurt Busiek, am 27. Juli 2009. Zugriff am 28. August 2009.
  12. Stellungnahme von Thomas Tilsner im offiziellen Speed-Forum, Comicforum.de, am 31. August 2002. Zugriff am 7. April 2008.
  13. David Rooney: „Panama Leo shapes up 'Astro' pic“, Variety.com, am 19. November 2003. Zugriff am 6. April 2008.
  14. „Astro Trailer: Get the skinny on the upcoming live-action Astro City movie“, Wizarduniverse.com, am 28. Januar 2004 (archivierte Fassung). Zugriff am 6. April 2008.
  15. Daniel Robert Epstein: „Kurt Busiek Interview“, Ugo. com, im Juli 2005. Zugriff am 6. April 2008.
  16. Mike Fleming: „Working Title Plants Flag in Kurt Busiek's Graphic Novel 'Astro City'“, Deadline.com, am 21. Juli 2010. Zugriff am 28. Juli 2010.