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Assyrer

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Die Assyrer waren semitische Einwanderer, die sich ca. seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. am mittleren Tigris niedergelassen haben und dort ein Reich errichteten, das im 8. Jahrhundert v. Chr. zum Großreich aufstieg. Die Kultur Assyriens war wie die der Akkader sumerisch beeinflusst. Andererseits lassen sich auch Einflüsse der Hurriter sowie der Iranier feststellen. Insofern stand der Volkstypus den Babyloniern eher nah.

Die Sprache der Assyrer ist Assyrisch, ein Akkadischer Dialekt. Die Assyrer zeichneten sich einerseits durch kriegerische Aktivität aus, vollbrachten aber auch hohe kulturelle Leistungen. Ihr Hauptgott war Assur, der auch Schutzgottheit der alten gleichnamigen Hauptstadt war.

Einer ihrer hartnäckigsten Feinde war das Reich von Urartu, das Assyrien an den Rand des Zusammenbruchs brachte. Am Ende verlor das assyrische Reich gegen die immer stärker werdenden Meder und Babyloner. 612 v. Chr. wurde die Hauptstadt des Neuassyrischen Reiches Ninive zerstört, danach erlangten die Assyrer nie wieder eine größere politische Bedeutung in der Weltgeschichte.

Heutige Assyrer

Siehe auch Assyrismus

Einige christliche Minderheiten, die ursprünglich am oberen Tigris beheimatet waren, nach dem Völkermord an den Assyrern von 1915 und den anschließenden Vertreibungen aber auch in vielen Ländern im Exil leben, nennen sich selbst "Assyrer" und betrachten sich selbst als Nachfahren der alten Assyrer, Aramäer und Chaldäer. Unter der Leitung von Professor Simo Parpola von der Universität Helsinki wird im Projekt Melammu unter anderem die direkte Nachkommenschaft der heutigen Assyrer mit den Assyrern der Antike erforscht, was allerdings bei vielen Fachleuten sehr umstritten ist.

Die heutigen Assyrer sprechen einen Aramäischen Dialekt und bekennen sich zu den Altorientalischen Kirchen, der Syrisch-Orthodoxe Kirche und der Assyrische Kirche des Ostens (die durch ihre verschiedene Christologie getrennt sind) oder deren unierten Konkurrenten.

Literatur

Siehe auch