Markus Lüpertz

Markus Lüpertz (* 25. April 1941 in Reichenberg, heute Liberec, Tschechische Republik) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Bildgegenstände beeindrucken durch ihre plastische Kraft und archaische Monumentalität. Lüpertz dringt darauf, den Darstellungsgegenstand mit einer archetypischen Aussage seines Daseins festzuhalten. Viele seiner Werke werden dem Neoexpressionismus zugeschrieben. Von 1988 bis 2009 war Lüpertz Rektor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. In der Öffentlichkeit stilisiert er sich als exzentrischer Maler, der seinen eigenen Geniekult betreibt.
Leben


Lüpertz floh 1948 mit der Familie aus Böhmen nach Rheydt im Rheinland. Er studierte von 1956 bis 1961 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens, dann folgte ein Studienaufenthalt im Kloster Maria Laach. Er arbeitete unter anderem im Bergbau unter Tage, im Straßenbau und war ein Semester lang an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1961 war er in Düsseldorf als freischaffender Künstler tätig. 1962 zog Lüpertz nach West-Berlin, wodurch ihm der Wehrdienst erspart blieb. Dort gründete er 1964 zusammen mit Karl Horst Hödicke, Hans-Jürgen Diehl, Wolfgang Petrick, Peter Sorge und elf weiteren Künstlern die Selbsthilfegalerie „Großgörschen 35“.
1970 erhielt Lüpertz den Preis der Villa Romana und verbrachte im Rahmen des damit verbundenen Stipendiums ein Jahr in Florenz.[1] 1974 organisierte er die 1. Biennale Berlin. Im Jahr darauf veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „9 x 9“. 1976 nahm er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe an.[2]
Die Gedichtsammlung „und ich spiele, ich spiele …“ veröffentlichte Lüpertz 1981, im folgenden Jahr legte er die Gedichtsammlung „Ich stand vor der Mauer aus Glas“ vor. 1983 übernahm er eine Professur an der Sommerakademie in Salzburg. Einen Amerikaaufenthalt verarbeitete er in seinem „Tagebuch New York 1984“, im selben Jahr erschien auch „Bleiben Sie sitzen Heinrich Heine“. 1986 veröffentlichte Lüpertz Texte zu Camille Corot unter dem Titel „Hommage à Prévost, Berthe Morisot und Trouillebert“ und wurde Professor an der Kunstakademie Düsseldorf,[3] wo man ihn 1988 zum Rektor berief.[2] Im Juni 2009 wurde er dort verabschiedet. Auf die Frage, wie man sich selbst erfindet, antwortete Lüpertz in einem Interview:
„Man schaut in den Spiegel und prüft ein paar Dinge: In welcher Familie stecke ich drin, inwieweit bin ich von diesen Geschichten abhängig, bin ich abhängig von dem, was der Vater war, wurde ich geliebt oder nicht geliebt? Man registriert ein paar Verletzungen und auch das Glück, auch die guten Sachen. Und dann beschließt man, unabhängig zu sein, damit fängt es an. Man schließt einen Pakt mit sich selbst: Man will nicht mehr hässlich sein, man will nicht mehr dick sein, man will nicht mehr dumm sein, man will nicht mehr der Junge sein, der wenig Geld hatte. Man erfindet Vorteile selbst. So entschloss ich mich, ein schöner Mann zu sein und ein Genie. Ich trainierte meinen Körper und meinen Geist. Ich musste mir alles selbst erobern, die Entscheidungen eines freien Geistes.“
Lüpertz lebt und arbeitet in Berlin, Karlsruhe, Düsseldorf und Florenz. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.[1] Neben seiner Tätigkeit als Maler und Bildhauer widmet er sich dem Free Jazz, unter anderem am Klavier.[5] Er gibt die von ihm gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift Frau und Hund heraus, in der er auch eigene Lyrik und Prosatexte veröffentlicht. Lüpertz plant in der ehemaligen Villa des Bankiers Henckel am Pfingstberg in Potsdam eine private Kunstakademie. Im Herbst 2010 soll der Studienbetrieb der „Akademie Souci GmbH Markus Lüpertz Potsdam“ eröffnet werden.[6]
Werk


Malerei
Im Gegensatz zu den vorherrschenden abstrakten Tendenzen in der Malerei seiner Zeit gestaltete der junge Lüpertz einfache gegenständliche Motive in expressiver Manier. Seine frühen Werke zeigen häufig monumentale Darstellungen gegenständlicher Formen. 1962 entwickelte er in Berlin seine „dithyrambische Malerei“ und begann die Mickey Mouse-Serie sowie ein Jahr später die Donald Duck-Serie.
„Es fing 1962 an mit den ersten Bildern wie der Mickey Mouse-Serie, die noch jene aus dem Tachismus sich entwickelnde, ungebrochene Farbigkeit hatten. Sie setzten sich mit ihrer Zeit auseinander, indem sie Farbigkeit, Wiederholbarkeit und Banalität von Comics übernahmen. Damit waren sie kein vom Intellekt gesteuertes Informel, sondern sie spielten mit der Vordergründigkeit der Comics. […] Diese Bilder sprachen durch Kontraste und wandten sich gegen jede Form von Dreidimensionalität.“
1964 folgte anlässlich der Eröffnung der Galerie „Großgörschen 35“ die Ausstellung „Dithyrambische Malerei“. Die Dithyrambe ist vom griechischen Dithyrambus abgeleitet. Es handelt sich um ein leidenschaftlich erregtes, stürmisches Loblied auf den Gott Dionysos. In übertragener Bedeutung meint es einen begeisterten Lobgesang. Bei der Dithyrambe geht potenziell alles ineinander über, es gibt nichts Isoliertes. Lüpertz verbindet die Gegensätze von Gegenständlichkeit und Abstraktion zu einer Synthese. Er lässt abstrakte tektonische Gebilde im Bildraum schweben. In seinen dithyrambischen Bildern sieht man den Rausch und den Realismus. Die Kunst soll als großer, apollinisch-disziplinierter Rausch erlebt werden. Das malerische Universum sieht Lüpertz von einem durchgängigen Rhythmus geprägt, dem sich alles unterordnet. Zwei Jahre später erschien „Kunst, die im Wege steht. Dithyrambisches Manifest“,[2] dem 1968 ein zweites Manifest unter dem Titel „Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht“ folgte.
„Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht. Der Farbe keine Chance einräumen zu vertuschen, sich in den Vordergrund zu schieben oder Sand in die Augen zu streuen. Nichts darf vertuscht werden, alles soll sichtbar bleiben, die Ehrlichkeit ist gefordert. Die schöne Farbe ist gefährlich, da sie hilft.“
1969 bis 1977 malte er in Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte vorwiegend „deutsche Motive“, nämlich symbolträchtige Gegenstände wie Stahlhelme, Schaufeln, Flaggen oder monumentale Geweihe in großen Formaten. Die Gemälde sind mit erdigen Farben ausgeführt und thematisieren das nicht bewältigte deutsche Nationalpathos. Es werden unheilvolle Erinnerungen an das Dritte Reich und den Nationalsozialismus heraufbeschworen. Aber durch „die Verbindung mit amorphen Gegenständen und einer offenen, malerischen Pinselführung werden die ehemaligen Symbole der Macht ihrer Aura beraubt. Letztlich bleiben tote Klischees, deren literarische Konnotationen vom Pinsel des Künstlers weggewischt werden. Die Werke sind irritierend, ihr formales Pathos erweist sich als Paradox der inhaltlichen Bedeutung.“[9] 1977 gab er dieses Sujet auf. Es folgten „Stil-Bilder“, die sich an der abstrakten Malerei der 1950er Jahre orientierten. Anfang der 1980er Jahre enden diese Tendenzen zugunsten einer neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit. In dieser Phase entstanden die Serienbilder, die er mit Zitaten aus der Kunstgeschichte betitelte. Neuartig sind seit dem Ende der 1990er Jahre seine Landschaftsbilder, die sich vom bisherigen Werk absetzen und durch eine flüchtigere Komposition auszeichnen. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die ab 1993 entstandene Bildfolge „Männer ohne Frauen - Parsifal“. Für das Foyer des neuen Bundeskanzleramts in Berlin schuf Lüpertz 2001 das Wandbild „Die sechs Tugenden“.
Skulpturen
Seit 1980 entwirft Lüpertz auch Bühnenbilder und Skulpturen, so erhielt zum Beispiel der Park von Schloss Bensberg im Jahr 2000 ein Ensemble von drei Skulpturen. 2001 wurde die Bronze „Die Philosophin“ für das Bundeskanzleramt geschaffen. Im selben Jahr erhielt Lüpertz den Auftrag zu der Skulptur „Daphne“, die 2003 in einer Auflage von drei Exemplaren gegossen wurde. „Bei Lüpertz wird Daphne zur triumphierenden Heldin und Siegerin über Apoll. Das Thema beschäftigt den Künstler auch nach der Vollendung der Monumentalskulptur weiter. Die in Bronze gegossenen Bozzetti zeigen das Verschmelzen von Skulptur, Malerei und Zeichnung und repräsentieren damit die Überwindung gattungsspezifischen Schaffens und künstlerischen Denkens. Ebenso verdichten sich die Motive in den Zeichnungen zu den Daphne-Werkgruppen und den damit verknüpften Arbeiten zum Thema Stand- und Spielbein zu komplexen, sich ins Räumliche öffnenden Strukturen.“[10] 2005 wurde von Lüpertz der „Adler“ im Bundesgerichtshof in Karlsruhe angebracht und die Plastik „Hommage an Mozart“ in Salzburg aufgestellt, zwei Jahre später folgte der „Mercurius“ vor dem Post Tower in Bonn und 2009 ein „Apoll“ auf dem Elisabethenplatz in Bamberg. Die Laudatio bei der Enthüllung des 1,88 m hohen „Apoll“ am 4. Mai 2009 hielt Gerhard Schröder, der mit Lüpertz befreundet ist. Zu Füßen des Apoll kiegt eine kleine Leier, an der er zu erkennen ist. Er ist ein Beispiel für Lüpertz Auseinandersetzung mit klassisch-antiken Gestaltungsprinzipien. Der „Apoll“ zeigt die Haltung Standbein-Spielbein. Die Bemalung der Bronze erinnert ebenfalls an die griechische und römische Zeit. Zugleich zitiert Lüpertz bei seinen Kunstwerken Gestaltungsprinzipien der kubistischen, expressionistischen und afrikanischen Kunst. In seinen Skulpturen spiegelt sich die Einfachheit des Archaischen wider, wobei Lüpertz traditionellen Methoden verhaftet bleibt: Nur das Unbewusste könne neu sein. Die Mittel der Darstellung sollen nach Lüpertz handwerklich konventionell bleiben, da sonst dem Unbewussten der Raum genommen werde. Lüpertz ließ deshalb fast alle Skulpturen in Bronze gießen. Dieses Material komme dem Ausdruck des klassisch Schönen entgegen, obwohl seine Figuren vordergründig teilweise zerstört und versehrt wirken. Es verbinden sich das Dionysische mit dem Apollinischen, der Betrachter ahnt die „göttliche Grausamkeit“, die im Archaischen noch in Einheit gedacht wird.[11]
„Es gibt keine bildende Kunst, die nicht irgendwann einmal in einem Tempel zuhause war. Jeder Säulenstumpf ist der Anfang eines Baumes von Munch, und der wiederum der Arm bei Beckmann.“
Kirchenfenster
Im kirchlichen Auftrag entwarf Lüpertz mehrere Glasfenster, so 1989 bis 1990 für die französische Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Juliette in Nevers. 2007 wurden sieben Glasfenster für den Makkabäerchor im südlichen Querhaus der Kölner Dominikanerkirche St. Andreas vollendet, 2010 fünf Fenster im gegenüberliegenden nördlichen Marienchor fertiggestellt.[13][14] Lüpertz bezeichnete es in diesem Zusammenhang als einen der schönsten und beglückendsten Momente für einen Künstler, mit dem Licht zu malen. Die Kirche sei ein Ort, der die Kunst bewahre, denn Werke ließen sich nicht wie in einem Museum einfach abhängen. Seine Kirchenfenster versteht Lüpertz als zeitgenössische Kunst, aber sie seien in der Auseinandersetzung mit und in der Erfahrung von Tradition entstanden.[15]
Ausstellungen und Museen

Eine erste Ausstellung veranstaltete die Galerie Michael Werner 1968. 1973 folgte eine Werkübersicht in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Die Kunsthalle Bern zeigte 1977 „Dithyrambische und Stil-Malerei“. Im selben Jahr trat er von der Teilnahme an der documenta 6 in Kassel zusammen mit Georg Baselitz zurück. 1982 war er mit Werken auf der documenta 7 in Kassel zu sehen. Eine Jahr später folgte eine Ausstellung im Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven. 1986 stellte die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München „Belebte Formen und kalte Malerei. Gemälde und Skulpturen“ aus. Eine „Retrospektive der Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von 1964 bis 1988“ folgte 1989 in der Abbaye Saint-André, einem Centre d’Art Contemporain in Meymac. Eine weitere „Retrospektive der Jahre 1963 bis 1990“ präsentierte das Museo Nacional, Centro de Arte Reina Sofía, in Madrid 1991.
Es folgten in den 1990er Jahren zahlreiche weitere Ausstellungen im Kunstmuseum Bonn, im Palais Liechtenstein in Wien, im Reuchlinhaus in Pforzheim, in der Galerie der Stadt Stuttgart, eine Ausstellungstournee der Bronzen durch die Städtische Kunsthalle Mannheim, die Städtischen Kunstsammlungen Augsburg und das Gerhard-Marcks-Haus Bremen, die Ausstellung „Der mediterrane Mythos“ im Museum für Moderne Kunst Bozen, eine thematische Werkschau 1996 in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, 1997 eine Ausstellung der Gemälde im Stedelijk Museum in Amsterdam sowie später weitere Ausstellungen in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München, im Von der Heydt-Museum in Wuppertal, eine Skulpturenausstellung in der Lowe Gallery in Atlanta sowie die erstmalige Präsentation der Bilderfolge Monte Santo in der Galerie Michael Werner in Köln. 1999 wurde dann der Zyklus Vanitas in der Zeche Zollverein in Essen und 2000 der Zyklus Vesper im Rahmen der Ausstellung „Lost Paradise Lost. Kunst und sakraler Raum“ in Hannover gezeigt. 2002 folgten Werkschauen im IVAM Centre Julio González in Valencià sowie im Museum Würth in Künzelsau. Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zeigte 2009/2010 mit der Sonderausstellung „Hauptwege und Nebenwege. Eine Retrospektive. Bilder und Skulpturen von 1963 bis 2009“ die bislang umfangreichste Einzelausstellung zu Lüpertz. 2010 folgte die Albertina in Wien mit „Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte“.
Werke von Lüpertz sind in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen zu sehen, neben anderen im Kunstmuseum Walter in Augsburg, in der Pinakothek der Moderne in München, im Musée d’Art Moderne et Contemporain de Strasbourg, bei der Overbeckgesellschaft in Lübeck, im Haus der Kunst in München, in der Kunsthalle Baden-Baden, in der Kunsthalle Bern, in der Kunsthalle Düsseldorf, im Landesmuseum München, im Moderna Museet Stockholm, im Musée d’ Art et d’ Histoire in Genf, im Musée d’ Art et d’ Industrie in Saint-Etienne, im Musée d’ Art Moderne de la Ville de Paris in Paris, in der Nationalgalerie in Berlin, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, im Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven, im Tel Aviv Museum sowie im Saint Louis Art Museum.
Kritik am Werk
Im August 2005 wurde die Mozartskulptur auf dem Ursulinenplatz in Salzburg von Martin Humer mit rotem Lack angestrichen und gefedert.[16] Er begründete dies: „Wir lassen uns das nicht gefallen. Provokation muss mit Provokation beantwortet werden.“ Die Statue sei „auch eine Art der Pornografie“, und „Mozart so darzustellen ist eine Abscheulichkeit. Das kann nur ein Psychopath machen.“ Mozart erscheint bei Lüpertz als zwitterhaftes Fabelwesen, seine Haarpracht hat die Form eines erigierten Penis während Nase, Hüfte und Brust weiblich wirken. Lüpertz selbst restaurierte die Skulptur.[17] Sie wurde allerdings auch von Künstlerkollegen kritisiert; so sprach Gerhard Richter in einem Interview von einer „fragwürdige[n] Mozart-Ehrung“, die nur toleriert werde, weil „man lieber die Augen schließt und den Mund hält, bevor man sich als Spießer bezeichnen lässt.“[18] In Augsburg gab es Kontroversen um die Aphrodite-Plastik für einen Brunnen im Stadtzentrum.[19] Im Juni 2006 wurde in Bamberg seine in der Nähe des Brückenrathauses aufgestellte Skulptur „Chillida“ umgestürzt und dabei schwer beschädigt, der Kopf des Kunstwerkes riss ab.[20] Seine Skulpturen wurden gelegentlich auch als „Bazel-Skulpturen“ (Baz = umgangssprachlich nasser Sand, Schlamm) bezeichnet, da sie an Objekte erinnerten, die Kinder aus nassem Sand formten.[21]
„Der Inhalt ist ein Kommunikationsproblem, dem der Künstler versucht zu entgehen, denn der Betrachter muss den Inhalt des Bildes in sich selber tragen und erfinden. Der Künstler erzeugt lediglich den Defekt, die Wunde, die Krise, aus denen sich die Frage des Inhalts nachgebiert. Der Inhalt, ist er irgendwo erklärt, ist Kompromiss und nicht vom Künstler selbst verantwortet. Er ist aber als Lüge und als Mittel verfügbar und als Leimrute möglich.“
Ehrungen
- Preis der Villa Romana, verbunden mit einem einjährigen Aufenthalt in Florenz (1970)
- Preis des Deutschen Kritikerverbandes (1971)
- Lovis-Corinth-Preis der Künstlergilde Esslingen (1990)
- IV. International Prize „Julio González“ (2004)
- Doktor honoris causa der Kunstakademie Breslau (2006)
Veröffentlichungen
- Kunst, die im Wege steht. Dithyrambisches Manifest, 1966
- Markus Lüpertz, Druckgraphik, 1991, ISBN 3893222480.
- Markus Lüpertz. Malerei, Plastik, Zeichnung, 1993, ISBN 3879093431.
- Der mediterrane Mythos, 1995, ISBN 3852560330.
- Markus Lüpertz. Hommage a mozart, 2005, ISBN 3854984472 (mit Michael Baum, Joachim Beickler, Andreas Brandt).
- Markus Lüpertz – Heinrich Heil, Der Kunst Regeln geben, 2005, ISBN 3250104906.
- Markus Lüpertz – Durs Grünbein, 2005, ISBN 3879098700 (mit Durs Grünbein, Andrea Firmenich, Johannes Janssen).
- Markus Lüpertz – Totentanz, 2006, ISBN 3874482766 (mit Klaus Hurtz).
Literatur
- Frieder Gadesmann, Fragmente des Schönen – Markus Lüpertz (Graphik), Aichwald 2007
- Frieder Gadesmann: Sieben Engel für Württemberg. Stuttgart 2009.
- „Siegfried Gohr, Markus Lüpertz, 2001, ISBN 3832170006.
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0853-7.
- Markus Lüpertz: Druckgraphik. Werkverzeichnis. Edition Cantz, München 1991.
- Theo Rommerskirchen: Markus Lüpertz. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.
- Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7. April bis 24. Juni 1990, Edition Cantz, Stuttgart 1990, ISBN 3-89322-179-4.
Weblinks
- Commons: Markus Lüpertz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Markus Lüpertz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- WDR-Fotostrecke zur Ausstellung in der Bundeskunsthalle 2009/2010
Einzelnachweise
- ↑ a b Markus Lüpertz – Biografie. In: Who’s Who Online. rasscass Medien und Content Verlag, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ a b c Maria Theresia Moritz: Markus Lüpertz – Persönliche Daten. In: Museum Essl. Abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Biografie von Markus Luepertz. In: Galerie Kreuzer – grafische Werkstatt. Abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Interview mit DIE ZEIT, 22.06.2006 Nr. 26
- ↑ Susanne Altmann: Der Pianofürst. In: art – Das Kunstmagazin. Gruner + Jahr, 17. März 2008, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Heidi Jäger: „Villa Henckel. Diktator vom Pfingstberg“, Tagesspiegel, 29. Juli 2009
- ↑ Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 9
- ↑ Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
- ↑ Pressemappe der Albertina Wien zur Ausstellung Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, 11.03.2010, S. 1 f
- ↑ Pressemappe der Albertina Wien zur Ausstellung Markus Lüpertz. Metamorphosen der Weltgeschichte, 11.03.2010, S. 2
- ↑ Stadtplanungsamt Bamberg, 5. Mai 2009, zur Enthüllung des Apoll
- ↑ Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
- ↑ Ralf van Bühren: Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76388-4, S. 617f.
- ↑ Daniel Kletke: Kirchenfenster zeitgenössischer Künstler: Fenster zur Gegenwart. In: artnet. 12. Juni 2008, abgerufen am 22. Februar 2010.
- ↑ Constantin Graf von Hoensbroech, Mit Licht für die Ewigkeit gemalt, in: Die Tagespost vom 22.06.2010
- ↑ Andreas Renholt: "Malerfürst" liebt Selbstdarstellung und Provokation. In: RP Online. Abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Malerfürst gegen Wucherkunst. In: GoMoPa. Goldman, Morgenstern & Partners Consulting LLC, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Susanne Beyer und Ulrike Knöfel: [Mich interessiert der Wahn. In: Der Spiegel. (online). „Mich interessiert der Wahn“], in: Der Spiegel 33/2005 vom 15. August 2005, Seite 128
- ↑ Michaela Schabel: Der Malerfürst macht Aufwartung in Niederbayern. In: Bayerische Staatszeitung. 10. Oktober 2008, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Lüpertz-Skulptur in Bamberg schwer beschädigt. In: RP Online. 14. Juni 2006, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Lüpertz, der Bazel-Künstler in Passau. In: medien DENK. Medienagentur Denk, 8. Oktober 2008, abgerufen am 19. März 2009.
- ↑ Zitiert nach der Pressemappe der Bundeskunsthalle zur Retrospektive 2009/2010, S. 8
Personendaten | |
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NAME | Lüpertz, Markus |
ALTERNATIVNAMEN | Lüpertz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 25. April 1941 |
GEBURTSORT | Reichenberg, heutiges Liberec |