Zurück in die Zukunft
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Zurück in die Zukunft ist eine Film-Trilogie, die zwischen 1985 und 1990 entstand. Sie zeigt die Zeitreisen des Jugendlichen Marty McFly und seines Freundes "Doc" Brown zwischen 1885 und 2015.
Teil 1
Der erste Teil entstand ohne Gedanken an eine mögliche Fortsetzung. Das offene Ende, das später den Übergang zu Teil 2 bildete, war zunächst nur als Scherz gedacht.
Handlung
Marty McFly ist ein amerikanischer Durchschnittstyp, der noch die Highschool besucht, sich mit seiner Freundin Jennifer trifft und Musik macht. Martys Freund, der Physiker Dr. Emmett L. Brown erfindet eine Zeitmaschine, und da er es mit Stil tun will, baut er die Technik (u.a. den Fluxkompensator) in einen Sportwagen der Marke De Lorean ein. Damit gelangt der jugendliche Marty McFly unabsichtlich in das Jahr 1955 zurück. Dabei landet er im Haus seiner Mutter, die zu diesem Zeitpunkt wie er selbst erst 17 Jahre alt ist - und sich in ihren Sohn verliebt. Für seine Rückkehr in das Jahr 1985 - seine Gegenwart - muss er dafür sorgen, dass sich seine Eltern kennen lernen und es zu einer "ordentlichen Paarung" kommt (O-Ton Doc Brown). Dies gestaltet sich jedoch problematisch, da Lorraine sich in ihn verliebt hat anstatt in seinen Vater. Die Zukunft würde sich also verändern und Marty nicht geboren werden. Ganz nebenbei 'erfindet' Marty die ersten Skateboards und die Rock 'n' Roll-Musik. Martys Vater George gerät mit dem Biff der Vergangenheit in einen Konflikt, als er in eine Situation kommt, in der er sich gegen seinen Widersacher behaupten muss.
Hintergrund
Ein nettes Detail ist, dass Doc Brown's Vorname Emmet Latrop rückwärts gelesen ungefähr Time Portal ergibt.
Die Zeitmaschine sollte zuerst statt in einen DeLorean in einen Kühlschrank eingebaut werden. Regisseur Robert Zemeckis verwarf diese Idee später wieder, da er die Befürchtung hatte, dass sich Kinder, die den Film sehen in Kühlschränke klettern und sich dort einschliessen.
Teil 2
Der 2. Teil spielt teilweise ebenfalls in diesem Zeitraum, so dass hier Marty McFly doppelt agiert; hier wird jedoch auch der wirkliche Sprung in die Zukunft (in das Jahr 2015) gewagt.
Handlung
Marty und Doc Brown reisen in die Zukunft. Dort soll Martys Sohn verhaftet werden. Dies kann jedoch von Marty verhindert werden. Der Biff der Zukunft hat zwischenzeitlich die Zeitmaschine geraubt und ist ins Jahr 1955 gereist, um seinem jüngeren Ich einen Sportalmanach zu geben, der alle Ergebnisse von Sportereignissen enthält. Biff wird reich und, als Marty und Doc aus der Zukunft ins Jahr 1985 zurückkehren, finden sie eine alternative Gegenwart vor, in der Biff reich und mächtig, Martys Vater tot und seine Mutter mit Biff verheiratet ist. Marty muss ins Jahr 1955 zurückreisen, um die Übergabe des Sportalmanachs zu verhindern. Dabei wird jedoch Doc Brown in der Zeitmaschine vom Blitz getroffen und ins Jahr 1885 geschickt, wie er Marty über einen Brief (der 70 Jahre bei der Post aufbewahrt wurde) mitteilt.
Hintergrund
Retrospektiv wirkt die Trilogie zwar aus einem Guss, tatsächlich aber war der offene Schluss des ersten Teils nur ein unverbindliches Stilmittel. Das erklärt die logischen Ungereimtheiten, die sich Anfangs im zweiten Teil aufdrängen (es dürfte keine Nachkommen von Marty geben, da die zukünftigen Eltern die Zeitspur verlassen hatten).
Dieser Teil sollte zuerst auch das Western-Segment enthalten, doch er wäre dann zu lang geworden. Also entschieden die Produzenten ihn in einen zweiten und dritten Teil aufzuteilen. Beide Teile wurden zeitgleich gedreht, sodass die Darsteller tagsüber für den einen Teil vor der Kamera standen und nachts Szenen des anderen Teils produzierten. Das Prinzip erwies sich als derart erfolgreich, dass später hierauf zurückgegriffen wurde (Matrix, Herr der Ringe).
Die Rolle von Martys Freundin wurde von Elisabeth Shue übernommen, da Claudia Wells wegen gesundheitlicher Probleme absagen musste. Crispin Glover erhielt keinen Vertrag für den zweiten Teil. Als Randnotiz ist zu erwähnen, dass der damals achtjährige Elijah Wood in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist (als eines der beiden Kinder am Spielautomaten im Jahr 2015).
Teil 3
Der abschließende 3. Teil umfasst eine Zeitreise ins Jahr 1885.
Handlung
Marty trifft sich wie im ersten Teil mit dem Dr. Emmett Brown aus dem Jahre 1955. Sie finden die Zeitmaschine in einer Höhle, wo Doc Brown sie 1885 versteckt hat. Marty reist in den Wilden Westen um Doc Brown zu holen. Sie stehen jedoch vor dem Problem, die Zeitmaschine auf die nötigen 88 Meilen pro Stunde zu beschleunigen. Als sie die Lösung, den DeLorean mit einer mit speziellem Treibstoff angetriebenen Lokomotive anzuschieben finden, entscheidet sich Doc Brown jedoch kurzfristig im Wilden Westen zu bleiben, wo er seine große Liebe gefunden hat. Die Zeitmaschine wird im Jahr 1985 zerstört als sie von einem modernen Zug getroffen wird. In der letzten Szene erscheint Doc Brown zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern und einer zur Zeitmaschine umfunktionierten Lokomotive.
Hintergrund
Neu dabei ist Mary Steenburgen als Doc Browns große Liebe.
Logik
Der Erfolg der Filme basiert auf der glaubwürdigen Schilderung der verschiedenen Zeitebenen und dem Bezug zwischen ihnen. Auch vermeidet der Film die gängigen Logikfehler, die bei Zeitreisen geschehen können. Die meisten Fehler sind reine Continuity-Fehler. Wirkliche logische Brüche sind selten. An einer Stelle im 2. Teil verändern Brown und Marty die Zeit und kehren in die Vergangenheit zurück, die es so nicht mehr geben dürfte.
Der Fluxkompensator
Der fiktive Fluxkompensator wurde 1955 von Dr. "Doc" Emmet L. Brown erfunden, als er beim Aufhängen einer Uhr in seiner Toilette von der Schüssel rutschte und unsanft mit dem Kopf aufschlug.
Nur mit Hilfe dieses Aggregates sind Zeitreisen überhaupt möglich. Ab einer Geschwindigkeit von 140 km/h (88 mph) kann er ein Automobil, hier der wegen seiner Edelstahlkarosserie ideale De Lorean DMC-12, beliebig durch die Zeit schicken.
Zunächst war zum Betrieb hochradioaktives Plutonium vonnöten, wodurch es anfänglich kritische Situationen mit libyschen Terroristen gab. Zum Glück konnte dieses Problem mit Hilfe einer aus der Zukunft entliehenen Technik des "Mr. Fusion" (eigentlich eine Designer-Kaffeemühle der Fa. Krups) gelöst werden, der Materie durch Fusion in Energie aufspaltet. Danach genügte eine aus dem Abfall gezogene Bananenschale und der Inhalt einer halbleeren Bierdose samt Verpackung.
Der Fluxkompensator ist korrekterweise ein Fluxkondensator, wurde durch eine Falschübersetzung in der Synchronisation aber in der deutschen Fassung zum Kompensator.
Preise und Nominierungen
Erhaltene Preise
- 1986 / Oscar für besten Tonschnitt
- 1986 / Goldene Leinwand
Nominierungen
- 1986 / BAFTA-Award für
- besten Schnitt
- besten Film
- bestes Originaldrehbuch
- beste visuelle Spezialeffekte
- beste Ausstattung
- 1986 / Grammy (Beste Originalmusik für einen Spielfilm)
- 1986 / Oscar für
- beste Originalmusik
- besten Ton (hier nur nominiert, bei Tonschnitt erhalten)
- bestes Originaldrehbuch
- 1986 / Young Artists Award als bester Familienfilm (Abenteuer)
Literatur
- In seiner Autobiografie Comeback: Parkinson wird nicht siegen (ISBN 3-404-61551-4 als Paperback bzw. ISBN 3-431-03358-X als Hardcover) beschreibt der Hauptdarsteller Michael J. Fox im Rückblick die Dreharbeiten des Films und seine persönlichen Erlebnisse.
- George Gipe: Zurück in die Zukunft - Der Roman zum Film. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 1985, ISBN 3-404-13039-1