Zum Inhalt springen

Dorothea Tanning

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2010 um 14:42 Uhr durch Alinea (Diskussion | Beiträge) (Leben und Werk). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dorothea Tanning (* 25. August 1910 in Galesburg, Illinois, USA) ist eine US-amerikanische Künstlerin und Schriftstellerin. Außerdem entwarf sie Bühnenausstattungen und Kostüme für Ballett und Theater. Tanning war ab 1946 mit dem deutschen Künstler Max Ernst verheiratet. Sie lebt in New York.

Leben und Werk

Die autodidaktische Künstlerin ließ sich nach Studien in Galesburg und Chicago 1935 in New York nieder. 1936 erhielt sie ihre prägende Anregung durch die Ausstellung Fantastic Art, DaDa and Surrealism in New York; dort sah sie erstmals dadaistische und surrealistische Werke. In einer Gemeinschaftsausstellung,, die ausschließlich Malerinnen zeigte, war sie im Januar 1943 in der „Exhibition by 31 Women“ in der Galerie Art of This Century von Peggy Guggenheim vertreten, die außerdem Werke von Frida Kahlo, Louise Nevelson, Meret Oppenheim und anderen zeigte. Die Begegnung mit Guggenheims Ehemann Max Ernst führte zur Entfremdung des Ehepaares Ernst; 1946 heiratete Max Ernst in vierter Ehe Dorothea Tanning. Sie feierten eine Doppelhochzeit zusammen mit Man Ray und Juliet Browner in Beverly Hills.[1] 1953 verließ das Ehepaar seinen Wohnsitz in Arizona und zog nach Frankreich.

Tanning war Teilnehmerin am Bel-Ami-Wettbewerb 1946, bei dem sie – neben anderen surrealistischen Größen wie beispielsweise Salvador Dalí – das Gemälde Die Versuchung des Heiligen Antonius einreichte, mit dem sie ihren eigenen Stil der erotischen Metaphern Ausdruck verleihen konnte. Gewinner des Wettbewerbs war Max Ernst. Später löste sie sich von dem immer beklemmender werdenden surrealistischen Stil und fand ihren eigenen künstlerischen Weg in einem farbbetonten Impressionismus.

Tanning kehrte nach langjährigem Aufenthalt in Frankreich 1978 nach dem Tod von Max Ernst nach New York zurück. Sie veröffentlichte Gedichte im The New Yorker und verfasste mehrere Bücher.

Eine erste Einzelausstellung hatte Tanning 1941 in Paris. Eine Retrospektive ihrer Werke fand 1974 im Centre Pompidou statt, organisiert von Pontus Hultén. Im Jahr 1959 war sie Teilnehmerin an der documenta II in Kassel. 2004 wurde sie Ehrenmitglied der Max Ernst Gesellschaft.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Abyss. Standard Editions, New York, 1977
  • Birthday – Memoirs. Lapis Press, 1986. dt. Birthday – Lebenserinnerungen. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1997, ISBN 3-462-02155-9
  • Between Lives - Autobiography, WW Norton, 2001
  • A Table of Content – Poetry. Graywolf Press, 2004
  • Dorothea Tanning, Texts by Jean Christophe Bailly, translated by Richard Howard & Robert C. Morgan, 1995 George Braziller, New York

Einzelnachweise

  1. Mary V. Dearborn: Ich bereue nichts!, S. 293 ff