Randy Newman
Randy Newman (* 28. November 1943 in Los Angeles, Kalifornien, als Randall Stuart Newman) ist ein US-amerikanischer Sänger/Songwriter, Pianist und Komponist.
Biografie
Randy Newman wurde in eine musikalische Familie geboren, seine drei Onkel Alfred Newman, Emil Newman und Lionel Newman waren bekannte Komponisten von Filmmusik und auch sein Vater, der Mediziner Irving Newman, war hobbymäßiger Songwriter. Er wuchs in New Orleans, Louisiana - seine Mutter kam von dort - und Los Angeles, Kalifornien, auf und begann bereits mit 17 Jahren als Songwriter zu arbeiten. Nach seinem Studium bekam er einen Job als professioneller Songwriter bei Metric Music. Nach ein paar Hits unter anderem für Gene Pitney, Manfred Mann und Jerry Butler bekam er 1967 einen eigenen Künstlervertrag bei Reprise Records. Die erste Platte Randy Newman verkaufte sich jedoch so schlecht, dass die Plattenfirma sie schließlich verschenkte. Ein Grund für den anfänglichen Mißerfolg und dafür, dass meist andere Interpreten größere Erfolge mit Newman-Songs hatten als der Komponist, dürfte in der höchst gewöhnungsbedürfigen, näselnden Stimme des Songwriters zu suchen sein.
Erst mit den folgenden Alben konnte sich Randy Newman etablieren. Vor allem die Platten Sail away und Good Old Boys wurden von den Kritikern einhellig gelobt und verkauften sich recht gut. Fast im Sinne eines Konzeptalbums (und als ein solches war die LP zunächst auch geplant) singt Newman auf Good old Boys Lieder, die verschiedene Seiten des amerikanischen Traums kritisch beleuchten und sich insbesondere gegen die "Rednecks", die konservativen Bewohner der Südstaaten, wenden. Bekannt geworden ist Randy Newman durch ironische bis sarkastische Texte, in denen er die Schwächen der amerikanischen Gesellschaft aufs Korn nimmt. Sein Spektrum reicht bis hin zum Schwarzen Humor, während andere Texte Newman von einer ernsten und melancholischen Seite zeigen. Musikalisch ist Newman einerseits von Blues, Rock und Ragtime beeinflußt, andererseits versieht er seine Songs oft mit ausgefeilten Orchesterarrangements. Seine Vielseitigkeit als Songwriter und Arrangeur wird vielleicht am ehesten auf dem Album Little Criminals deutlich.
Die Gruppe Three Dog Night hatte früh einen Hit mit seinem Anti-Drogen-Lied Mama Told Me Not To Come. Musikalisch ist Randy Newman deutlich von der Hollywood-Filmmusik beeinflusst, wie besonders die Arrangements auf seinen Platten aus den 1970er Jahren zeigen. Im Konzert tritt er allerdings fast ausschließlich solo am Klavier auf, wodurch zwar die Texte prägnanter hervor treten, sich das Publikum jedoch die nicht selten opulenten Arrangements der Studioalben hinzudenken muss. Im Studio wurde Newman von prominenten Musikern wie Ry Cooder, Mitgliedern der Eagles, Paul Simon, George Harrison, Elton John, Mark Knopfler, Jeff Lynne oder Van Dyke Parks begleitet. Dabei steht die Musik häufig im Kontrast zu den oftmals satirischen Texten. Zwischen den Plattenveröffentlichungen machte Newman seit den 1980ern immer längere Pausen, arbeitete allerdings immer wieder für Film-Soundtracks. 1995 entstand zudem das Musical "Faust"; während das zugehörige Studioalbum Newman in gewohnter Form zeigte, wurde die Bühnenproduktion von Kritikern und Publikum sehr verhalten aufgenommen. Das bislang letzte reguläre Studioalbum mit neuem Material entstand 1999.
Früh begannen andere Künstler, die Lieder von Randy Newman aufzunehmen und mit ihren Versionen Erfolge zu feiern. Im Jahr 1967 kam Alan Price mit Simon Smith And The Amazing Dancing Bear in die englische Hitparade. Zahlreiche Künstler coverten den Song I Think It's Going To Rain Today, Frank Sinatra sang Lonely At The Top. Harry Nilsson nahm in den 1970er Jahren erfolgreich ein ganzes Album mit Newman-Songs auf: Harry Nilsson Sings Randy Newman. In den 1980er Jahren machte Joe Cocker den Newman-Song You Can Leave Your Hat On zum Hit, während Nina Simone das Lied Baltimore in ihr Repertoire aufnahm. Der größte Hit von Randy Newman selbst dürfte Short People von der LP Little Criminals sein, welches ihm zunächst Beleidigungsklagen von Behindertenorganisationen und Proteste kleinwüchsiger Menschen einbrachte. Allerdings soll das Lied auf die Manager des Musikkonzerns Warner Brothers gemünzt gewesen sein, die allesamt keine beachtliche Körpergröße aufwiesen; abgesehen davon zeigte der Fall, dass auch offensichtliche Ironie oftmals nicht verstanden wird.
Nach 16 Oscar-Nominierungen bekam er 2002 endlich die begehrte Trophäe für seinen Song If I Didn't Have You aus dem Film Die Monster AG.
Werke
- 1968 Randy Newman
- 1970 Twelve Songs
- 1971 Randy Newman Live
- 1972 Sail Away
- 1974 Good Old Boys
- 1977 Little Criminals
- 1979 Born Again
- 1981 Ragtime (Soundtrack)
- 1983 Trouble in Paradise
- 1984 Natural (Soundtrack)
- 1987 Three Amigos! (Soundtrack)
- 1988 Land of Dreams
- 1989 Parenthood (Soundtrack)
- 1990 Avalon (Soundtrack)
- 1990 Awakenings (Soundtrack)
- 1994 Maverick (Soundtrack)
- 1994 The Paper (Soundtrack)
- 1995 Faust
- 1995 Toy Story (Soundtrack)
- 1996 James and the Giant Peach (Soundtrack)
- 1997 Cats Don't Dance (Soundtrack)
- 1998 Pleasantville (Soundtrack)
- 1998 A Bug's Life (Soundtrack)
- 1999 Toy Story 2 (Film)
- 1999 Bad Love
- 2000 Meet the Parents (Soundtrack)
- 2001 Monsters, Inc. (Film)
- 2003 Seabiscuit (Soundtrack)
- 2003 The Randy Newman Songbook Vol. 1
- 2004 Meet the Fockers (Soundtrack)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Newman, Randy |
ALTERNATIVNAMEN | Newman, Randall Stuart |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Sänger/Songwriter, Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 28. November 1943 |
GEBURTSORT | New Orleans, Louisiana |