Max-Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Die Max Havelaar-Stiftung ist eine Stiftung nach Schweizer Recht. Die Stiftung mit Sitz in Basel zertifiziert Produkte nach Fair Handels-Kriterien.
Zweck
- Marktzugang für Produkte von bäuerlichen Genossenschaften, Arbeiterinnen und Arbeitern in benachteiligten Regionen des Südens zu fairen und nachhaltigen Bedingungen
- Zertifizierung und Kontrolle, dass Produkte mit Max Havelaar-Gütesiegel gemäss den internationalen Kriterien des fairen Handels produziert und gehandelt werden
Geschichte
Die Max Havelaar-Stiftung wurde 1992 von Schweizer Hilfswerken gegründet und vergibt seither ihr Max Havelaar-Label nach Kriterien des fairen Handels. Die Stiftung selbst betreibt keinen Handel. 2002 lag der Umsatz mit Max Havelaar-Produkten in der Schweiz bei 112 Millionen Franken (33% mehr als im Vorjahr). Davon flossen 27,5 Millionen Franken zu den Produzenten im Süden, etwa ein Drittel mehr als bei konventionell gehandelten Waren.
Zu den Kunden von Max Havelaar zählen auch die Schweizer Großverteiler Migros und Coop.
Die Max Havelaar-Stiftung wurde nach einer Romanfigur des niederländischen Autors Eduard Douwes Dekker benannt (Max Havelaar (Romanfigur).
Beispiel
Die Banane gilt als typisches Beispiel für fair gehandelte Produkte. Im Endverkauf ist sie heute gleich teuer wie die konventionell gehandelte Banane. Unterschiedlich ist die Verteilung der Einnahmen.
Konventionelle Banane
- 14% des Endpreises fliessen ins Herkunftsland
- 34% des Endpreises fliessen in den Transport
- 52% des Endpreises bleiben in der Schweiz
Max Havelaar-Banane
- 29% des Endpreises fliessen ins Herkunftsland
- 34% des Endpreises fliessen in den Transport
- 37% des Endpreises bleiben in der Schweiz
Produkte
Folgende Produkte werden von Max Havelaar zertifiziert (Zahlen von 2004):
- Ananas (seit 2003; Verkaufspreis um 10-20% höher als im konventionellen Handel)
- Bananen (seit 1997; Marktanteil in der Schweiz: 24% bei selbem Preis wie im konventionellen Handel)
- Blumen (seit 2001; Marktanteil in der Schweiz: 5%)
- Honig (seit 1993; Marktanteil in der Schweiz: 10%)
- Kaffee (seit 1992; Marktanteil in der Schweiz: 5%)
- Kakao/Schokolade (seit 1994; Marktanteil in der Schweiz: 1%)
- Mango (seit 2003; Verkaufspreis 10-20% höher als im konventionellen Handel)
- Orangensaft (seit 1999; Marktanteil in der Schweiz: 7%)
- Reis (seit 2002; Marktanteil in der Schweiz: 3%)
- Tee (seit 1995; Marktanteil in der Schweiz: 5%)
- Zucker (seit 1994; Marktanteil in der Schweiz: 1%)