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Technoparade

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Unter einer Technoparade versteht man die entlang einer festgelegten Strecke stattfindende Bewegung einer größeren Personengruppe zu Technomusik aus begleitenden Fahrzeugen, meist großen LKWs mit leistungsstarken Musikanlagen.
Technoparaden kommen dabei sowohl in Form unpolitischer Technoumzüge (ähnlich einem Karnevals- oder Schützenumzug), als auch in Form politischer Demonstrationen vor.

Einige Paraden finanzieren sich durch Verkauf der Mitfahrgelegenheiten und Sponsoren, andere durch Spenden oder sind von den Organisatoren selbstfinanziert.

Auf den begleitenden Fahrzeugen (sog. Lovemobiles) befinden sich DJs die die Musikstücke ineinandermischen und leistungsstarke Musikanlagen, die oft von Stromgeneratoren versorgt werden. Die Begleitfahrzeuge werden häufig von Veranstaltern, den Organisatoren oder Technoclubs organisiert.

Ablauf

An einem verabredeten Startpunkt sammeln sich die meist bunt dekorierten LKWs (Lovemobiles). Fahrgäste die (meistens gegen Entgelt) mitfahren dürfen steigen zu. Während der Parade werden die verschiedenen Stilrichtungen von Technomusik gespielt. Diese werden von einem DJ mit Plattenspielern oder CDs ineinandergemischt. Der Paradenbesucher hat die Möglichkeit am Straßenrand stehenzubleiben und sich Wagen für Wagen anzuhören und eventuell zu tanzen oder einem Wagen zu folgen und somit immer der gleichen DJ und/oder Musikstil zu hören. Am vorher bekanntgegebenen Zielpunkt ist die Parade vorbei. Es gibt danach immer weitere Veranstaltungen die der Paradenbesucher besuchen kann.

Probleme

Technoparaden sind nicht unproblematisch. Neben den auf sonstigen Massenveranstaltungen gegebenen Problemen, wie anfallender Müll und Alkohol- und Drogenmissbrauch, ist bei Technoparaden noch eine recht hohe Unfallgefahr gegeben, insbesondere wenn auf Dächer, Verkehrszeichen und Laternen geklettert wird.

Beispiel hierfür ist die Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes. Bei einer Massenpanik kamen während der Veranstaltung 19 Menschen in dem einzigen Zugang zu dem Gelände, der von der Polizei abgesperrten Unterführung Karl-Lehr-Straße, die unter der Bundesautobahn 59 und einer Eisenbahnstrecke mit mehreren Gleisen hindurch verläuft, ums Leben, 342 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Panik entstand nach Zeugenaussagen durch die Abriegelung des Tunnelausgangs durch die Polizei, während der Zugang jedoch weiter offen blieb und weitere Massen in den Tunnel strömten, auch sei das von der Stadt Duisburg genehmigte Gelände kapazitätsbedingt für höchstens ein Drittel der 1,4 Millionen Besucher geeignet gewesen.[1][2][3] Besucher versuchten aus dem Tunnel und der anschließenden Rampe zu dem Veranstaltungsgelände zu entkommen, in den von beiden Enden die Menschen strömten. Nach Polizeiangaben wurde die Massenpanik letztlich von mehreren Jugendlichen ausgelöst, die eine gesperrte schmale Nottreppe und ein Lautsprechergerüst hochgeklettert und dann in die Tiefe gestürzt waren.[4]

Ein weiteres Problem dieser Veranstaltungen ist, dass auf diesen Veranstaltungen häufig nur wenig Toiletten vorhanden sind. Aus diesem Grund ziehen es viele Besucher solcher Veranstaltungen vor, meist im Freien ihre Notdurft zu verrichten.

Technoparaden in Deutschland

Technoparaden finden und fanden im Regelfall in Großstädten statt.

Daneben finden und fanden auch kleinere Technoparaden in anderen Orten statt wie z.B.:

Technoparaden weltweit

Mexiko

Belgien

Estland

Italien

Frankreich

Techno Parade, Paris (1998 - 2006)

Niederlande

Österreich

Schweiz

Südafrika

Ungarn

USA

Argentinien

Einzelnachweise

  1. http://www.stern.de/reise/service/jetzt-19-tote-durch-massenpanik-bei-loveparade-1586695.html
  2. http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EDC8609B45E284954A0E5A413463A0A8F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
  3. http://www.youtube.com/watch?v=v1MdzlWmVeI&feature=player_embedded
  4. http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/19/0,3672,8093075,00.html Artikel "Massenpanik bei der Loveparade: Wer trägt die Verantwortung?" auf heute.de