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Tocotronic

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Datei:Tocotronic Band.jpeg
Tocotronic
(Foto:Gianni Occhipinti)

Tocotronic ist eine Rockband aus Hamburg (Deutschland), die sich Ende 1993 gründete. Die Ursprungsbesetzung der Band bestand aus Dirk von Lowtzow (Gesang und Gitarre), Jan Müller (Bassgitarre) und Arne Zank (Schlagzeug, Keyboard und Gesang). Im Jahr 2004 stieß Rick McPhail zur Besetzung (Keyboard, Gitarre). Zusammen mit Blumfeld und Die Sterne gelten Tocotronic als Teil der Hamburger Schule. Diese vereinfachende Kategorisierung wird von der Band im Lied Ich bin neu in der Hamburger Schule ironisch aufgegriffen.

Der Bandname Tocotronic stammt von einer japanischen Spielekonsole.

Geschichte

Nach der Gründung machten sich Tocotronic im Hamburger Underground schnell einen Namen. 1994 erscheint ihre erste Single Meine Freundin und ihr Freund im Eigenvertrieb. Anfang 1995 folgte ein erstes Album, verlegt bei L'age d'or, eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz mit einigen Festivalauftritten und gleich im Anschluss ein zweites Album.

Neben den sloganartigen Songs (etwa Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein) beeinflußt auch die Optik der Band – Trainingsjacken, Cordhosen und Scheitellocke – weite Teile ihrer wachsenden Fangemeinde.

1996 erscheint das dritte reguläre Studioalbum, welches Tocotronic erstmals eine prominente Platzierung in den deutschen Charts verschafft. Tocotronic treten erneut auf einigen Festivals auf.

Auf der Popkomm soll der Band der Comet (Musikpreis des TV-Senders VIVA) in der Kategorie Jung, deutsch und auf dem Weg nach oben verliehen werden. Die Band bedankt sich für die Einladung, lehnt den Preis jedoch mit folgender Begründung ab: „Wir sind nicht stolz darauf, jung zu sein. Wir sind auch nicht stolz darauf, deutsch zu sein. Und auf dem Weg nach oben, naja…

Dirk von Lowtzow, bei einem Konzert auf dem Alexanderplatz in Berlin

Es folgt eine Tour durch kleinere Städte. 1997 erscheint Tocotronics vierte LP. Sie erreicht Platz 13 in den deutschen Album-Charts. Im Sommer spielen Tocotronic wieder auf zahlreichen Festivals, unter anderem in Roskilde (Dänemark) und machen die bis dahin längste Tournee durch den deutschsprachigen Raum.

1998 spielt die Band erstmals in den USA und macht Aufnahmen zu einem neuen Album. Dieses erscheint 1999, steigt auf Platz 7 der deutschen Charts und bringt diverse Festivalauftritte sowie eine Tour mit sich.

2000 erscheint ein Remix-Album und Tocotronic spielen wieder einige Konzerte, wohingegen sie sich 2001 rar machen und an einem neuen Album arbeiten, das 2002 erschienen ist. Zum 10-jährigen Bestehen der Band erschien im Dezember 2003 die CD/DVD Tocotronic 10th Anniversary.

2004 wird Rick McPhail, der die Band schon länger auf Tour begleitete, offizielles Bandmitglied bei Tocotronic. Am 17. Januar 2005 erscheint ihr neues Album Pure Vernunft darf niemals siegen. Der Arbeitstitel wurde von der Band in Anspielung auf das aktuelle Album der Sportfreunde Stiller als „Bierli“ bezeichnet. Darüber hinaus tritt die Band auch politisch in Erscheinung und unterstützt die Kampagne gegen gesellschaftlich zunehmende Nationalisierungstendenzen, welche in der deutschen Popkultur Ausdruck finden.

Tocotronic beim Festival Berlin 05

Am Vorabend des 8. Mai 2005 traten Tocotronic kostenlos in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes als Headliner der Demonstration Deutschland, du Opfer auf, welche sich gegen den deutschen Opfermythos und die gesellschaftliche Positivierung der Nation in Kunst und Kultur aussprach. Tocotronic verstehen sich dabei nicht als politische Heilsbringer und vermeiden belehrende Aussagen, setzen aber mit ihrem Engagement für eine demokratische und antichauvinistische Politik klare Zeichen.

Im Rahmen des Festivals Berlin 05 spielten Tocotronic am 11. Juni 2005 ein einstündiges Konzert zusammen mit Bands wie Fanta 4 und Stereo Total.

Diskografie

1994:

  • Meine Freundin und ihr Freund (7")

1995:

  • Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein (12")
  • Digital ist Besser (LP/CD)
  • Nach der verlorenen Zeit (LP/CD)
  • You are quite cool (7")
  • Freiburg (live) (7")

1996:

  • Split with Chokebore (7")
  • Die Welt kann mich nicht mehr verstehen (12")
  • Wir kommen um uns zu beschweren (LP/CD)
  • Split with Christoph de Babalon (7")

1997:

  • Sie wollen uns erzählen (12"/CD)
  • Es ist egal, aber (LP/CD)
  • Dieses Jahr (12")

1998:

  • Split with Fuck (7")
  • The Hamburg Years (LP, nur Export)
  • Live in Roskilde 1997 (limitierte Auflage: 2222 Stück, nur Mailorder)

1999:

  • Let There Be Rock (12"/CD)
  • K.O.O.K. (LP/CD)
  • Jackpot (12"/CD)

2000:

  • Freiburg V 3.0 (12")
  • K.O.O.K. - Variationen (LP/CD)
  • Variationen I + II (2 EPs)

2002:

  • This Boy Is Tocotronic (12"/CD)
  • Tocotronic (LP/CD)
  • Hi Freaks I + II (2×12")

2003:

  • Tocotronic – 10th Anniversary (CD/DVD)

2005:

  • Aber hier leben, nein danke (12"/CD)
  • Pure Vernunft darf niemals siegen (Doppel-LP/CD)
  • Gegen den Strich (12"/CD)
  • I Can´t Relax In Deutschland (BuchCD)
Commons: Tocotronic – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien