Sintflut
Als Sintflut wird im Buch Genesis der Bibel eine große weltumspannende Flut bezeichnet, mit der Gott die Menschen für ihr sündiges Leben bestrafte. Nur Noah gelang es, mit seiner Familie und vielen Tieren (ein Paar von jeder Art), auf der von ihm gebauten Arche zu überleben. Die Sintflut soll 40 Tage und 40 Nächte gedauert und selbst den höchsten Berg der Welt mit Wasser bedeckt haben. Anschließend landete die Arche Noah auf dem Berg Ararat und von dort verbreitete sich das Leben wieder über die Erde.
Die Sintflut ist nicht nur in der Bibel erwähnt, sondern auch im älteren mesopotamischen Gilgamesch-Epos. Sie zählt somit zu den ältesten Mythen der Menschheit. Ähnliche Ereignisse von alles zerstörenden Naturkatastrophen und von wenigen auserwählten Überlebenden gibt es in fast allen Religionen.
Einige Historiker glauben, die Sintflut gehe auf einen Wassereinbruch in das Schwarze Meer zurück, als sich nach der letzten Eiszeit etwa im 9. Jahrtausend v. Chr. der Meeresspiegel hob und das Niveau des Bosporus erreichte. Dadurch soll sich der Wasserspiegel in der Senke innerhalb von kurzer Zeit um mehr als 200 Meter erhöht haben. Siedlungsfunde im Küstenbereich des schwarzen Meeres belegen dies zwar, dennoch wurde diese Ansicht jedoch mehrfach bezweifelt und wird heute kaum noch vertreten. Als wahrscheinlicher gilt heute, dass alle mesopotamischen Flutmythen (und damit letztlich auch die biblische Sintflutgeschichte) auf die traumatische Erfahrung der unvorhersagbaren und gelegentlich lokal katastrophalen Schwemmfluten von Euphrat und Tigris im Zweistromland zurückgehen.
Allerdings bestätigen folgende Anhaltspunkte die Theorie einer weltweiten Flut:
In der Bibel wird davon gesprochen, dass alle hohen Berge mit Wasser überdeckt wurden. Selbst wenn mit dem Ausdruck „alle Berge“ nur die Berge im Nahen Osten gemeint wären, die Noah kannte, muss eine Flut dennoch weltweit stattgefunden haben. In einem englischen Buch wird gesagt: „Nicht einmal ein hoher Berg im Nahen Osten hätte von Wasser bedeckt werden können, ohne daß Australien und Amerika ebenfalls überschwemmt worden wären!“
Man findet außerdem große Mengen von Gestein, deren Ursprung man an ganz andere Orte auf der Erde zurückverfolgen kann. Diese tonnenschweren Gesteinsblöcke wurden oft über sehr große Entfernungen transportiert. Solch eine gewaltige Kraft konnte nur von riesigen Wassermassen herrühren. Einige Wissenschaftler haben die Theorie aufgestellt, daß diese gewaltigen Steinmassen während einer Eiszeit auf der Oberfläche von Gletschern an ihre gegenwärtige Fundstelle transportiert wurden, was man aber bezweifelt, denn... „Man findet die Steinblöcke ... auch in Gegenden mit warmem Klima, weit entfernt von jeglichem Hinweis auf eine Vergletscherung. Das ist beispielsweise in Südkalifornien der Fall“, wie das Buch Target: Earth (1953) feststellt.