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Verführung einer Fremden

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Film
Titel Verführung einer Fremden
Originaltitel Perfect Stranger
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2007
Länge 109 Minuten
Stab
Regie James Foley
Drehbuch Todd Komarnicki
Produktion Ronald M. Bozman, Elaine Goldsmith-Thomas, Charles Newirth, Deborah Schindler
Musik Antonio Pinto
Kamera Anastas N. Michos
Schnitt Christopher Tellefsen
Besetzung

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Verführung einer Fremden (Originaltitel: Perfect Stranger) ist ein US-amerikanischer Thriller von James Foley aus dem Jahr 2007.

Handlung

Die Enthüllungsjournalistin Rowena Price findet heraus, dass ein US-Senator, der politisch gegen die Rechte Homosexueller agiert, selbst homosexuell ist. Weil ein Informant seine Aussagen widerruft, entscheidet die Redaktion ihrer Zeitung in letzter Minute, die Story, an der sie sechs Monate lang gearbeitet hat, nicht zu veröffentlichen. Erbost und frustriert kündigt sie ihren Job.

Price trifft zufällig ihre alte Freundin Grace wieder, von der sie Informationen erhält, die als Ausgangspunkt für einen Enthüllungsartikel über Harrison Hill, den Chef einer Top-Werbeagentur, dienen sollen. An diesem will sich Grace rächen, weil er sie nach einer kurzen, aber intensiven Affäre fallen gelassen hat. Einige Zeit später wird Grace ermordet. Rowena verspricht Graces Mutter, den Schuldigen zu finden.

Mit Hilfe von Miles Haley, einem ehemaligen Kollegen, schleust sie sich in Hills Werbeagentur als Aushilfe ein. Parallel dazu versucht sie, zu Hill Kontakt in einem Chatroom aufzunehmen, da auch Grace sich dort mit diesem getroffen hat. Außerdem soll hierüber ein Zugriff auf Hills E-Mail-Postfach hergestellt werden, um so Beweise gegen ihn in die Hände zu bekommen. Alle anfallenden Computerarbeiten erledigt Miles, der auf Grund seiner nicht erwiderten Liebe zu Rowena diese nach besten Kräften unterstützt.

So findet er auch Hinweise auf ein mögliches Motiv: Grace war schwanger, wohingegen Hills Ehefrau, der zudem das gesamte Vermögen gehört, unfruchtbar zu sein scheint, da ihr Besuche in einer Fertilisationsklinik nachgesagt werden. Daneben beschafft er die Information, dass es sich bei Grace um einen Giftmord mit Atropin gehandelt hat.

Durch ihre Aushilfstätigkeit kann Rowena die Aufmerksamkeit von Hill erlangen, der Beziehungsaufbau führt aber letztlich zu keinem Erfolg, da Hill eine verräterische SMS von Miles an Rowena in die Hände fällt. In seinem Wagen zur Rede gestellt, kann Rowena zumindest ihre Ermittlungen in der Mordsache vor Hill verheimlichen, indem sie dessen Vermutungen Vorschub leistet, sie sei Spionin einer konkurrierenden Agentur.

Bei einem Besuch in Miles' Wohnung, als dieser nicht zu Hause ist, findet Rowena in einem geheimen Zimmer Hinweise darauf, dass dessen Zuneigung zu ihr manischer Natur zu sein scheint. Außerdem entdeckt sie, dass auch Miles ein sexuelles Verhältnis mit dem Opfer Grace hatte und zudem die schlüpfrige Konversation via Internet zwischen Rowena und Hill zumindest teilweise manipuliert hat, indem er unter dessen Nickname bei Gesprächen in Chats aufgetreten ist.

Dennoch gelingt es den beiden, über den elektronischen Schriftverkehr die Beziehung zwischen Hill und Grace nachzuweisen. Da Hills Ehefrau Großfotografien von Augen herstellt und hierfür die Pupillen ihrer Modelle mit Atropin erweitert, stand auch ihrem Mann das Gift zur Verfügung. Die gesammelten Indizien reichen aus, Hill verhaften zu lassen. Im Zuge der Ermittlungen werden Blut- und Faserspuren von Grace, vermischt mit Atropin, in Hills Auto gefunden. Hill wird des Mordes angeklagt und für schuldig befunden, zumal neben den genannten Motiven während des Prozesses auch sein Leben als Schürzenjäger öffentlich gemacht wird.

Beim Zuschauer werden allerdings Zweifel geschürt, indem während der Gerichtsverhandlung in Großaufnahmen gleichermaßen auf Miles und Hills Ehefrau geschnitten wird. In rascher Schnittfolge wird gezeigt, wie behandschuhte Hände in einem Badezimmer das Atropin-Fläschchen aus seinem Versteck holen. In der sich schließenden Spiegeltür eines Schrankes erscheint schlussendlich das Gesicht der dazugehörigen Person: Es ist Rowena selbst.

Das hat inzwischen auch Miles herausgefunden, und bei der finalen Konfrontation mit Rowena wird der Hintergrund erläutert. Als junges Mädchen ist Rowena vom Lebensgefährten der Mutter sexuell belästigt worden. Hierauf wurde der Zuschauer in mehreren blitzartigen Rückblenden bereits im Laufe des Films vorbereitet. Nun wird gezeigt, dass Rowenas Mutter den Kinderschänder auf frischer Tat ertappt und mit einem Schürhaken erschlagen hat. Beim Vergraben der Leiche wurden die beiden von Grace aus dem Nachbarhaus beobachtet. Grace benutzte dieses Wissen, um Rowena im Laufe der Jahre wiederholt zu erpressen. Im Besitz des belastenden Materials gegen Hill, kam ihr der Gedanke, Grace zu töten und den Mord dem Ehebrecher in die Schuhe zu schieben.

Miles erpresst Rowena, die ihn daraufhin mit einem Küchenmesser ersticht. Sofort versucht sie, die Tat zu vertuschen, indem sie das Giftfläschchen mit Miles' Fingerabdrücken versieht und es der Leiche zusteckt. Nachdem sie noch ihre Küche verwüstet, um einen Kampf vorzutäuschen, ruft sie die Polizei. In der letzten Einstellung wird das entgeisterte Gesicht eines Nachbarn gezeigt, der die Tat vom Fenster gegenüber beobachtet hat.

Hintergrund

Der Film wurde in New York City, darunter in Manhattan, gedreht.[1] Er ist der erste Spielfilm mit Ground Zero als Drehort. Ursprünglich war New Orleans als Drehort vorgesehen, aufgrund des Hurrikans Katrina wurde die Handlung kurzer Hand nach New York verlegt.[2] Die Dreharbeiten erstreckten sich vom 31. Januar 2006 bis in den April 2006.[3]

Der Film feierte seine Premiere am 10. April 2007 in Kuwait und startete in den deutschen Kinos am 12. April 2007.[4] In Österreich und den USA lief er einen Tag später an.[4] In den Kinos der USA spielte der Film bis zum 20. Mai 2007 gut 23,7 Millionen US-Dollar ein, davon rund 11,5 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende.[3] Bis Ende April wurden an den deutschen Kinokassen fast 181.000 Besucher gezählt.[3] Am 16. August 2009 wurde der Film durch ProSieben erstmalig im deutschen Free-TV gezeigt.

Heidi Klum erhielt mit ihrem Cameo-Auftritt zwar eine kurze Sprechrolle, ist in der deutschsprachigen Synchronisation jedoch nicht mit ihrer eigenen Stimme zu hören.[5][2]

Es wurden drei unterschiedliche Filmenden gedreht, in jedem erweist sich eine andere Person als der gesuchte Mörder: Rowena Price, Harrison Hill sowie dessen Frau.[2][6]

Nach dem 1994 gedrehten Film „Pulp Fiction“ ist dies der zweite Film, an dem Bruce Willis mitwirkt, in welchem ein Rolle namens „Esmeralda“ auftritt.[2][7]

Im Film wird exzessives Product-Placement aus diversen Wirtschaftsbereichen, darunter Unterhaltungselektronik, Sportartikel, Bekleidung und Kosmetik betrieben.[2]

Miles Telefon besitzt die fiktive Rufnummer 917-867-5309, was eine Hommage an den Titel „867-5309/Jenny“ von Tommy Heath darstellt.[2] Ein weiteres Zahlenspiel ist in Miles Schätzung zu sehen, die benötigte Dauer zur Installation der Spyware betrage in etwa 3:14 Minuten, was einer vagen Näherung der Kreiszahl Pi entspricht.[2]

Auf einem der Computerbildschirme in dem geheimen Raum in Miles Wohnung ist für einen Augenblick ein Foto zu sehen, dass Halle Berrys Nacktszene aus dem Film „Password Swordfish“ entnommen ist.[2]

Kritik

Kenneth Turan schreibt in der Los Angeles Times vom 13. April 2007, der „routinemässige Thriller“ sei „akzeptabel“ – weder der schlechteste Film, den man sehen könne, noch das Gegenteil davon. Er gehöre jedoch zu jenen Filmen, bei den die Frage nach dem Grund, ihn überhaupt zu drehen, ein Rätsel sei. Berry sehe großartig aus und dominiere den Film.[8]

Die Zeitschrift Cinema schreibt, der Film sei ein „raffinierter und spannender Thriller, der zugleich die Gefahren der Anonymität im Internet“ thematisiere.[9] Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Solider Thriller mit einigen überraschenden Wendungen und routinierten Darstellern.[10]

Einzelnachweise

  1. Drehorte laut Internet Movie Database
  2. a b c d e f g h Hintergrundinformationen laut Internet Movie Database
  3. a b c Budget und Einspielergebnisse laut Internet Movie Database
  4. a b Starttermine laut Internet Movie Database
  5. Besetzung und Crew laut Internet Movie Database
  6. WorstPreviews.com, 30. November 2006
  7. Hintergrundinformationen zu Pulp Fiction laut Internet Movie Database
  8. Filmkritik, Los Angeles Times, Kenneth Turan, 13. April 2007
  9. Cinema, abgerufen am 17. Oktober 2008
  10. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9