R.E.M.
R.E.M. ist eine US-amerikanische Pop-/Rockband. Sie gilt als (kommerziell) erfolgreichste Band des Alternative Rock.
| R.E.M. | |
|---|---|
| Gründung | 1980 |
| Genre | Alternative Rock |
| Website | Offizielle Website der Band |
| Gründungsmitglieder | |
| Gesang | Michael Stipe |
| Bass | Mike Mills |
| Schlagzeug | Bill Berry |
| Gitarre | Peter Buck |
| Aktuelle Besetzung | |
| Gesang | Michael Stipe |
| Bass | Mike Mills |
| Gitarre | Peter Buck |
Werdegang
R.E.M. wurde 1980 in Athens, USA als College-Band unter dem Namen „Twisted Kites“ gegründet. Der Bandname R.E.M. ist die Abkürzung des medizinischen Fachbegriffes Rapid Eye Movement.
Die Anfänge der Band gehen in etwa auf das Jahr 1978 zurück. Peter Buck arbeite damals in einem Plattenladen in Athens, wo er durch die Schwestern Lynda und Cyndy Stipe deren Bruder Michael kennenlernte. Durch eine Freundin von Peter Buck lernten die beiden dann die Mike Mills und Bill Berry kennen. Einer der ersten Auftritte der Band unter dem Namen R.E.M fand im April 1980 in einer Kirche namens „At the Church“ in Athens statt. Er bestand hauptsächlich aus Cover-Versionen.
Im Juli 1981 erschien auf dem Schallplattenlabel „Hib-Tone“ die erste Single „Radio Free Europe“. Dieses Label wurde von einem Jurastudenten gegründet, der dort eigentlich seine eigene Band veröffentlichen wollte, die sich jedoch kurz vorher getrennt hatte. Für „Hib-Tone“ nahmen R.E.M. auch die Songs für die EP „Chronic Town“ auf, die jedoch dort nicht mehr veröffentlicht wurde. „Radio Free Europe“ wurde später erneut vom Label „IRS“ veröffentlicht.
Im Mai 1982 wurde die Band beim Label IRS unter Vertrag genommen. Hier wurde letztendlich die EP „Chronic Town“ veröffentlicht, von der bis Ende des Jahres gut 20.000 Stück verkauft wurden und die es für drei Monate in die Top 5 der College Radio Charts schaffte. Im Jahr darauf veröffentlichte die Band ihre erste LP namens „Murmur“, welche von der Presse wegen oder trotz ihres eigenwilligen Stils durchweg positiv aufgenommen wurde. Das Album kam bis auf Platz 26 der Billboard Charts. Nur ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album „Reckoning“, das es bis auf Platz 27 der Billboard Charts brachte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Entwicklung der Band in geraden Bahnen entwickelt. Sie gab sehr viele Live Shows, nahm ihre ersten Videos auf, eröffnete im Jahre 1983 fünf Shows der Hallentournee der bekannten britischen Band The Police in den USA und hatte ihren ersten Fernsehauftritt in der David Lettermann Show. Im Vorfeld zum 1985 erschienen Album „Fables of the Reconstruction“ traten in der Band zum ersten Mal Probleme auf. Man fühlte sich ausgebrannt vom vielen Touren. Erstmalig wurde den Bandmitglieder den Starstatus bewußt, den sie erreicht hatte. Dies merkte man auch dem Album an - es hatte eine dunklere Stimmung als die beiden Platten zuvor.
1986 erschien dann „Lifes Rich Pageant“, das bis auf Platz 21 der Billboard Charts kam und der Band die erste goldene Schallplatte für 500.000 verkaufte Kopien einbrachte. Auf dem Album befindet sich ein Song, der seit 1981 zum festen Bestandteil ihrer Liveshows gehört „Just a Touch“. Bevor sie im September 1987 das Album „Document“ veröffentlichten, erschien im April desselben Jahres „Dead Letter Office“, eine Zusammenstellung älterer Songs, Cover-Versionen, sowie erstmals auf CD, der Titel „Chronic Town“.
Das „Document" brachte der Band erstmalig auch stärkere Beachtung außerhalb der Vereinigten Staaten Beachtung ein. Es wurden mehr als eine Million Exemplare verkauft und es enthält zwei Stücke, die bis heute zum festen Bestandteil der Liveshows gehören: „The One I love“, sowie „It's the End of the World as we know it (and I feel fine)“. Zusätzlich brachte der Erfolg des Albums der Band einen Vertrag mit dem Major-Label „Warner“ ein.
„Document“ beschäftigte sich sehr stark mit Politik und den persönlichen Gefühlswelten der einzelnen Bandmitglieder. Dies spiegelte sich auch auf dem ersten Album, welches sie für Warner herausbrachten, wieder: „Green“ entstand unter dem Eindruck des Präsidentschaftswahlkampfs 1987. Im Zuge der Veröffentlichung von „Green“ begab sich die Band auf ihre letzte große Welttournee für viele Jahre. Die nächste sollte erst 1994 nach der Veröffentlichung des Albums „Monster“ folgen.
Davor stand jedoch der endgültige kommerzielle Durchbruch der Band im Jahre 1991 mit der Veröffentlichung von „Out of Time“ und der darin enthalhaltenen Single „Losing my Religion“. Die Platte steht in vielerlei Hinsicht für eine starke Veränderung der Band. Es wurde die erste reine Pop-Platte der Band, man lud sich Gastmusiker, wie den Rapper KRS-One und Mitglieder der B 52s ins Studio ein. Da man sich von großen Live-Shows verabschiedet hatte, wurde die Platte mit zahlreichen Auftritten in kleineren Clubs mit überwiegend akustischen Instrumenten beworben, die die Musik auf das Wesentliche reduzierten. Der Erfolg der Platte wurde im darauf folgenden Jahr durch das Erscheinen des Albums „Automatic for the People“ nochmals übertroffen. R.E.M. waren zu einer der innovativsten und kommerziell erfolgreichsten Rock-Bands der Welt geworden.
Doch die Band schien mit der Entwicklung unzufrieden. Die Platten waren ein großer Erfolg, aber es schien ihnen das ursprüngliche Spontane zu fehlen. Mit dem 1994 erschienen Album „Monster“ wollte man zu den Ursprüngen zurückkehren. Die Platte trug wieder stärkeren Punkcharakter trug – weniger im Bezug auf den Musikstil, sondern die Herangehensweise: Sie sollte ungekünstelt werden, direkter.
R.E.M. lassen sich musikalisch schwer einordnen. Die Band bewegt sich zwischen Rock- und Popmusik, wird aber meistens unter Alternative Rock eingeordnet, stilistisch erinnert ihre Musik vor allem durch die Einbeziehung von Country- und Folk-Elementen auch an die Byrds und, gerade in den letzten Jahren, an die späteren Beach Boys. Stets überlagern sich Underground-Touch und Mainstream-Anleihen. Ein 1996 abgeschlossener, mit 80 Millionen Dollar dotierter Vertrag mit dem Major-Label Warner Brothers über fünf abzuliefernde Alben scheint die Band eher beflügelt zu haben – losgelöst von Hitparadenzwängen und wechselnden Musiktrends haben sie sich ihr eigenes Universum erschaffen.
Kurt Cobain von Nirvana sah die Band als Vorbild und Inspirationsquelle.
Einer ihrer bekanntesten Songs ist Man On The Moon, eine Würdigung des amerikanischen Komikers Andy Kaufman. Im Jahre 1999 steuerten sie auch die Filmmusik zum gleichnamigen Film bei, in dem Jim Carrey Andy Kaufman verkörpert.
Ursprünglich als Quartett gegründet, stieg Bill Berry im November 1997 aus der Band aus. Er fühlte sich dem zunehmenden Tourneestress gesundheitlich nicht mehr gewachsen und erlitt während der „Monster“-Tour ein Aneurysma im Gehirn. Die Band stand vor der Auflösung. Barrett Martin, ehemals Screaming Trees, nahm seinen Platz ein, ohne jedoch offiziell Bandmitglied zu werden. Die übrigen Mitglieder veröffentlichten seither weitere Alben und gingen auf Tournee, wo sie regelmäßig von den Musikern Bill Rieflin, Ken Stringfellow sowie Scott McCaughey unterstützt werden.
Das aktuelle Album Around the Sun (2004) knüpft an die Zeit der Alben Automatic for the People und Reveal an. Teilweise wird kritisiert, das Album sei im Vergleich zu diesen Alben ideenlos und bringe keine Innovation.
Diskografie
Alben
- 1981 – Chronic Town (Hip-Tone EP)
- 1983 – Murmur
- 1984 – Reckoning
- 1985 – Fables Of The Reconstruction
- 1986 – Lifes Rich Pageant
- 1987 – Document
- 1988 – Green
- 1991 – Out Of Time
- 1992 – Automatic For The People
- 1994 – Monster
- 1996 – New Adventures In Hi-Fi
- 1998 – Up
- 2001 – Reveal
- 2003 – In Time – The Best Of REM 1988–2003
- 2004 – Around The Sun
Singles
- Radio Free Europe (1981 und 1983 – neu aufgelegt)
- Talk About The Passion (1983)
- So. Central Rain (1984)
- (Don't Go Back To) Rockville (1984)
- Can't Get There From Here (1985)
- Wendell Gee (1985)
- Driver 8 (1985)
- Fall On Me (1986)
- Superman (1987)
- It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine) (1987)
- The One I Love (1987)
- Finest Worksong (1988)
- Stand (1989)
- Orange Crush (1989)
- Pop Song '89 (1989)
- Get Up (1989)
- Losing My Religion (1991)
- Shiny Happy People (1991)
- Near Wild Heaven (1991)
- Radio Song (1991)
- Drive (1992)
- Man On The Moon (1992)
- The Sidewinder Sleeps Tonite (1993)
- Everybody Hurts (1993)
- Nightswimming (1993)
- Find The River (1993)
- What's The Frequency, Kenneth? (1994)
- Bang And Blame (1994)
- Crush With Eyeliner (1994)
- Strange Currencies (1995)
- Tongue (1995)
- E-Bow The Letter (1996)
- Bittersweet Me (1996)
- Electrolite (1996)
- How The West Was Won And Where It Got Us (1997)
- Daysleeper (1998)
- Lotus (1998)
- At My Most Beautiful (1999)
- Suspicion (1999)
- The Great Beyond (1999)
- Imitation Of Life (2001)
- All The Way To Reno (You're Gonna Be A Star) (2001)
- I'll Take The Rain (2001)
- Bad Day (2003)
- Animal (2003)
- Leaving New York (2004)
- Aftermath (2004)
- Electron Blue (2005)
Auszeichnungen
R.E.M. wurde mit mehreren Grammys und MTV Music Awards ausgezeichnet.