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Rahel Varnhagen von Ense

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Rahel Varnhagen, auch bekannt unter den Namen Rahel Levin (Geburtsname), Rahel Robert (Pseudonym), die Rahel

Die deutsche Schriftstellerin wurde am 19.5.1771 in Berlin als älteste Tochter des Kaufmanns Markus Levin. Sie starb dort am 7.3.1833 und liegt auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof begraben.

1790 bis 1806 führte Rahel einen literarischen Salon, in dem Dichter, Naturforscher, Politiker, Gesellschaftsgrößen und Aristokraten auf einer Ebene miteinander verkehrten. Das Ideal der Geselligkeit förderte somit die Emanzipation. Berühmte Rahel-Gäste waren Jean Paul, Ludwig Tieck, Friedrich Schlegel, die Brüder Humboldt, Fouqué, Prinz Louis Ferdinand von Preußen und dessen Geliebte Pauline Wiesel.

Nach mehreren unglücklichen Beziehungen ehelichte Rahel 1814 den Diplomaten, Historiker und Publizisten Karl August Varnhagen von Ense und konvertierte zum Christentum. Sie begleitete ihren Mann auf verschiedenen Reisen, z.B. nach Wien.

Als Schriftstellerin pflegte Rahel vor allem die Gattungen Tagebuch und Brief. Damit ist sie typisch für die im 19. Jahrhundert aufblühende Frauenliteratur, die kleine, intimere Formen bevorzgt. Der Wert ihres Schaffens resultiert jedoch nicht nur aus der Dokumentation historischer und kultureller Vorgänge, sondern aus Rahels brillantem Stil und ihrer politischen Weitsicht.

1812 publizierte Rahel Teile ihres Briefwechsels mit Karl August Varnhagen, die Johann Wolfgang von Goethe betrafen und dessen Ruhm als Weimarer Dichterfürst bestärkten. Der Großteil ihrer Schriften wurde posthum von ihrem Ehemann ediert.

Editionen von Rahels Werken von Karl August Varnhagen

  • Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde (1833)
  • Galerie von Bildnissen aus Rahels Umgang und Briefwechsel (1836)

Wichtige neue Edition

Rahel Bibliothek. Rahel Varnhagen: Gesammelte Werke. 10 Bände. München, 1983. Herausgegeben von Konrad Feilchenfeldt

Literatur über Rahel

Hannah Arendt: Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik