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Neusprech

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Ausdruck Neusprech (englisch: Newspeak) stammt aus dem Roman "1984" von George Orwell. Es bezeichnet die vom herrschenden Regime vorgeschriebene, künstlich veränderte Sprache. Ihr Ziel ist es, die Anzahl und das Bedeutungsspektrum der Wörter zu verringern, um die Kommunikation der Bevölkerung in enge, kontrollierte Bahnen zu leiten. Damit sollen so genannte Gedankenverbrechen unmöglich werden. Durch die neue Sprache soll die Sprache des Volkes so manipuliert werden, dass dieses nicht einmal an Aufstand denken kann, weil ihm die Worte dazu fehlen.

Neusprech benutzt eine dem Esperanto durchaus ähnliche Wortbildungsmethode. So wird z. B. "schlecht" zu "ungut" (vgl. esperanto "malbona"). Dazu kommen logische Zusammensetzungen wie gut - plusgut - doppelplusgut, die gefühlsbetonte Worte ablösen. Im Gegensatz zu Esperanto verlieren die Wörter aber auch Teile ihrer ursprünglichen Bedeutung. Es gibt zwar noch das Wort "frei", jedoch nicht mehr im Sinne von "politisch frei" sondern nur noch im Sinn von "Der Hund ist frei von Flöhen".

George Orwell hat seinem Roman "1984" eine Einführung in Neusprech angehängt.

Neusprechwörter

  • Entenquak (engl. duckspeak): Je nach Anwendung ein Lob (bei Personen mit gleicher Meinung) oder eine Beschimpfung (bei Personen anderer Meinung).

siehe auch: Euphemismus, Politisch korrekt, philosophische Sprachen