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Rostock

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Datei:Rostock wappen.jpg
Wappen der Hansestadt Rostock

Karte Rostock in Deutschland
Wahlspruch
Sit intra te concordia et publica felicitas
In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Kreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:54_04_N_12_07_E_type:city, 2:54° 04′ N, 12° 07′ O
Höhe: etwa 13 m ü. NN
Fläche: 181,03 km²
Einwohner: 198.993 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.087 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 18001-18147
(alt: 2500-2550)
Vorwahl: 0381
Kfz-Kennzeichen: HRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 03 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
8 Ortsamtsbereiche
mit mehreren Ortsteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Neuer Markt 1
18055 Rostock
Website: www.rostock.de
E-Mail-Adresse: info@rostock.de
Politik
Oberbürgermeister: Roland Methling (parteilos), seit 06. April 2005

Die Hansestadt Rostock ist eine kreisfreie Stadt im Nordosten Deutschlands. Die traditionsreiche Universitätsstadt am Unterlauf und der Mündung der Warnow ist die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Sie liegt im Landesteil Mecklenburg und ist eines von vier Oberzentren des Landes.

Prägend sind – durch die verkehrsgünstige Lage an der Ostsee – Hafen, Schiffbau und Marine sowie Universität Rostock, Hanse, Backsteingotik und Lebensmittelindustrie.

Außerdem ist sie nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Hafenstadt an der deutschen Ostseeküste.

Geografie

Rostock liegt ziemlich genau in der nördlichen Mitte Mecklenburgs. Das Stadtgebiet erstreckt sich um die Warnow, die als „Unterwarnow“ vom Rostocker Stadtzentrum, bis zur etwa 12 km entfernten Küste schiffbar ist. Vor der Mündung in die Ostsee beim Stadtteil Warnemünde weitet sich die Unterwarnow in Richtung Osten zum sog. „Breitling“ aus. Hier befindet sich der Rostocker Seehafen.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden, benannt nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, grenzen an die Stadt Rostock. Sie gehören alle zum Landkreis Bad Doberan.

Graal-Müritz (amtsfreie Gemeinde), Gelbensande, Rövershagen, Mönchhagen und Bentwisch (alle Amt Rostocker Heide), Broderstorf und Roggentin (beide Amt Carbäk), Kessin (Amt Warnow-Ost), Papendorf, Kritzmow, Lambrechtshagen (alle Amt Warnow-West), Admannshagen-Bargeshagen (Amt Bad Doberan-Land) und Elmenhorst/Lichtenhagen (Amt Warnow-West)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Rostocks ist in acht Ortsamtbereiche mit jeweils mehreren Ortsteilen gegliedert. Manche Ortsteile sind in weitere Stadtteile mit besonderem Namen aufgeteilt, die sich im Laufe der Zeit eingebürgert haben.

Alle Ortsteile der Stadt sind zu insgesamt 19 Ortsteilvertretungen zusammen gefasst. Diese Gremien heißen Ortsbeiräte und werden von der Bürgerschaft der Stadt Rostock nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt. Ihre Mitgliederzahl schwankt je nach Größe ihres Zuständigkeitsbereichs zwischen neun und 13. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen Angelegenheiten in ihren Ortsteilen zu hören. Sie sind vor allem beratend tätig. Eine endgültige Entscheidungskompetenz hat jedoch nur die Bürgerschaft der Gesamtstadt.

Die acht Ortsamtsbereiche mit ihren zugehörigen Ortsteilen beziehungsweise Stadtteilen:

Siehe auch: Liste der Ortsteile von Rostock


Es ist geplant, dass Jugend- und Sozialamt auf die einzelnen Ortsämter aufgesplittet werden um so eine bessere Ereichbarkeit durch die Bürger zu gewährleisten.

Geschichte

Neuer Markt mit Rathaus und Haus Sonne. Das Rostocker Rathaus ist ursprünglich ein Backsteinbau, dem später ein barocker Vorbau angefügt wurde. Haus Sonne ist ein Bau aus den 1950er Jahren. Es beherbergt heute das Hotel Sonne, welches im Bombenkrieg 1944/45 zerstört wurde.
Die ehemalige herzogliche Residenz mit dem „Barocksaal“ am Rostocker Universitätsplatz (früher Blücherplatz)

Rostock wurde im Jahr 1160 als eine slawische Siedlung an der Warnow (Roztoc) zum ersten Mal erwähnt. Eine deutsche Siedlung auf dem anderen Ufer mit Namen Rostock wurde 1189 erstmalig erwähnt. Dieser Siedlung wurde am 24. Juni 1218 das Lübecker Stadtrecht durch Fürst Heinrich Borwin I. verliehen. Ein genaues Gründungsdatum der Stadt Rostock ist nicht bekannt.

1419 wurde die Universität Rostock als erste Universität Nordeuropas gegründet. Im Mittelalter gehörte die Stadt der Hanse an. Während Lübeck als Perle der Hanse galt, so war Rostock eine der reichsten Städte in diesem Bund. Berühmt war Rostock für sein rötliches, wohlschmeckendes Bier.

In Rostock lief der erste deutsche Schraubendampfer vom Stapel. In der Stadt gab es bis zum Zweiten Weltkrieg zwei Flugzeugwerften. Der Ingenieur Ernst Heinkel begründete hier die Heinkel-Flugzeugwerke bereits in den 20er Jahren und ließ nahe der Warnow das erste düsengetriebene Flugzeug der Welt starten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann parallel zur Ausweitung der Flugzeugproduktion auch der rapide Zuwachs der Einwohnerzahlen durch Zuzug und der Eingemeindung benachbarter Dörfer – Rostock wurde eine Großstadt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt schwer von den Alliierten bombardiert und später wieder aufgebaut. Die Stadt wuchs nach dem Krieg – vor allem mit großen Neubaugebieten – weiter; der in dieser Zeit entstandene neue Überseehafen am Breitling entwickelte sich zu dem Hafen der DDR.

Von 1989 bis 2003 nahm die Einwohnerzahl wie in vielen ostdeutschen Städten stark ab. Etwa ein Viertel der damals rund 250.000 Bewohner haben die Stadt inzwischen verlassen.

2003 fand in Rostock die Internationale Gartenbauausstellung statt. Im selben Jahr wurde der Warnowtunnel eröffnet. Die Bewerbung mit Leipzig um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 scheiterte bei der internationalen Vorauswahl durch das IOC am 18. Mai 2004.

Eingemeindungen

Die Stadt Rostock erwarb im Jahr 1323 das Dorf Warnemünde. Bis ins 20. Jahrhundert war dieses Küstendorf an der Warnowmündung eine Exklave von Rostock. Die Dörfer beziehungsweise Gemeinden zwischen Rostock und Warnemünde wurden erst im 20. Jahrhundert eingemeindet, so dass ab 1934 erstmals ein geschlossenes Stadtgebiet zwischen beiden Teilen geschaffen werden konnte. Im 14. und 15. Jahrhundert konnte Rostock darüber hinaus das Waldgebiet östlich der Warnow („Rostocker Heide“) sowie einige nahegelegenen Dörfer (Bartelsdorf, Bentwisch, Brodersdorf, Kassebohm, Kessin, Rövershagen, Riekdahl, Stuthof, Willershagen und Gragetopshof) erwerben. Die meisten dieser Orte wurde jedoch später wieder als eigenständige Gemeinden geführt und erst im 20. Jahrhundert wieder dem Stadtgebiet Rostocks angeschlossen (vergleiche Tabelle).

Im Einzelnen wurden folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen in die Stadt Rostock eingegliedert:

Jahr Orte Zuwachs in ha
25. März 1252 Rostocker Heide ?
1323 Warnemünde ?
1. Januar 1913 Dierkow ?
14. Juli 1919 Barnstorf, Bartelsdorf, Bramow, Dalwitzhof, Damerow, Kassebohm, Riekdahl ?
9. Dezember 1924 Hinrichshagen, Markgrafenheide, Meyers Hausstelle, Schnaterman, Torfbrücke, Waldhaus, Wiethagen ?
1. April 1930 Kloster zum Heiligen Kreuz ?
8. März 1934 Diedrichshagen, Gehlsdorf, Groß Klein, Lütten Klein, Marienehe, Schmarl, Schutow ?
1. Juli 1950 Biestow, Evershagen, Krummendorf, Peez, Petersdorf, Stuthof, Toitenwinkel ?
1. Januar 1960 Hinrichsdorf, Nienhagen ?
10. September 1978 Jürgeshof ?

Geplante Kreisgebietsreform

Politischen Planungen nach wird die kreisfreie Stadt in einem neu zu gründenden "Landkreis Mittleres Mecklenburg" mit der Kreisstadt Rostock aufgehen.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1380 11.000
1522 10.400
1594 14.800
1677 5.000
1773 9.000
1806 12.756
1840 19.413
1850 22.652
1. Dezember 1871 ¹ 30.980
1. Dezember 1875 ¹ 34.127
1. Dezember 1880 ¹ 36.967
1. Dezember 1885 ¹ 39.356
1. Dezember 1890 ¹ 44.409
1. Dezember 1900 ¹ 54.713
Jahr Einwohner
1. Dezember 1905 ¹ 60.790
1. Dezember 1910 ¹ 65.383
16. Juni 1925 ¹ 77.669
16. Juni 1933 ¹ 90.150
17. Mai 1939 ¹ 121.315
29. Oktober 1946 ¹ 114.869
31. August 1950 ¹ 133.109
31. Dezember 1964 ¹ 179.372
1. Januar 1971 ¹ 198.636
31. Dezember 1981 ¹ 236.011
31. Dezember 1989 252.965
31. Dezember 1994 232.634
31. Dezember 1999 203.279
31. Dezember 2004 198.993

¹ Volkszählungsergebnis


Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag 2003 bei 43,5 Jahren.

Religion

1531 führte der Rat der Stadt die Reformation ein. Danach war Rostock über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Die Stadt hatte einen eigenen Superintendenten und ein eigenes geistliches Ministerium. Heute gehören die Kirchengemeinden der Stadt zu den Propsteien Rostock-Nord, Rostock-Ost und Rostock-Süd innerhalb des Kirchenkreises Rostock der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die Rostocker Kirchengemeinden sind Biestow, Evershagen, Groß Klein Ufergemeinde, Heiligen Geist, Innenstadtgemeinde (mit den Kirchen St. Marien, St. Nikolai, St. Petri und St. Jakobi - Universitätskirche), Luther St.-Andreas-Gemeinde, Lütten Klein, Schmarl, Slüter, St. Johannis, St. Michael, St. Thomas, Studentengemeinde, Südstadt, Toitenwinkel und Warnemünde.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Sie gründeten 1872 die erste Pfarrgemeinde seit der Reformation und erhielten 1909 ihre erste Kirche, die Christuskirche. Die Gemeindeglieder gehörten – wie ganz Mecklenburg – zunächst zum Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen, dessen Jurisdiktion dauernd mit dem Bischofsstuhle zu Osnabrück verbunden war. 1930 wurde das Gebiet offiziell Teil des Bistums Osnabrück (Dekanat Mecklenburg). 1941 wurde das Dekanat Mecklenburg in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Konferenzbezirk aufgeteilt. Durch die Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es immer schwieriger für den Osnabrücker Bischof, seine Amtsgeschäfte in Mecklenburg wahrzunehmen. So entstand 1946 das Bischöfliche Kommissariat Schwerin, aus dem 1973 das Bischöfliche Amt Schwerin mit einem Apostolischen Administrator als „residierenden Bischof“ hervorging. Dieses ging nach Gründung des Erzbistums Hamburg 1995 in dieses neue Erzbistum über. Die Pfarrgemeinden der Stadt Rostock gehören somit heute zum Dekanat Rostock des Erzbischöflichen Amtes Schwerin innerhalb des Erzbistums Hamburg. Im Jahre 1971 wurde die Christuskirche gesprengt, da sie nie verwirklichten Städtebauplänen im Weg war.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Rostock auch noch Freikirchen, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche St. Michaelis (Methodisten), eine Gemeinde der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und das Christliche Zentrum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Ferner gibt es die Landeskirchliche Gemeinschaft. Darüber hinaus ist auch die Christengemeinschaft vertreten.

Heute gibt es auch wieder eine Jüdische Gemeinde in Rostock.

Politik

An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat mit zunächst 10, später 24 Ratsherren. Den Vorsitz hatte der Proconsules beziehungsweise Bürgermeister. Im 19. Jahrhundert gab es sogar 3 Bürgermeister. Ab 1925 tragen die Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Dieser wurde über Jahrhunderte vom Rat der Stadt gewählt. Seit 2002 wird er direkt vom Volk gewählt.

Als Vertretung der Bürger gibt es eine Stadtvertretung, die in Rostock die Bezeichnung Bürgerschaft trägt (in anderen Städten heißt dieses Gremium auch Gemeinderat, Stadtverordnetenversammlung oder Rat der Stadt). Die Mitglieder der Bürgerschaft (derzeit 53) werden von den Bürgern der Stadt auf 5 Jahre gewählt. Vorsitzender ist der Präsident der Bürgerschaft. Dieses zusätzliche repräsentative Amt in der Stadt wurde 1990 neben dem Amt des Oberbürgermeisters durch das „Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR“ durch die damalige Volkskammer der DDR eingeführt. Es wurde zunächst hauptamtlich wahrgenommen. Seit der Änderung der Kommunalverfassung 1994 wird es nur noch ehrenamtlich ausgeführt. Der Präsident der Bürgerschaft leitet die Sitzungen, bereitet diese vor und vertritt die Bürgerschaft nach außen. Er repräsentiert zusammen mit dem Oberbürgermeister die Stadt.

Zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock wurde am 27. Februar 2005 Roland Methling (parteilos) im ersten Wahlgang gewählt.

Siehe auch:

Präsidenten der Bürgerschaft

Wappen

Das Steintor im typischen Backsteinstil. Auf der Rückseite ist der Wahlspruch Rostocks eingelassen.

In geteiltem Schild, oben in Blau ein schreitender goldener Greif mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge; unten von Silber über Rot geteilt.

Die Stadtflagge besteht aus drei waagerechten Streifen in den Farben Blau-Weiß-Rot, wobei der obere blaue Streifen die Hälfte der Flaggenhöhe und die beiden anderen Streifen je ein Viertel der Flaggenhöhe einnehmen. Im blauen Streifen befindet sich der zum Liek gewendete, schreitende gelbe Greif mit aufgeworfenem Schweif und ausgeschlagener roter Zunge.

Rostocks Wahlspruch: Sit intra te concordia et publica felicitas („In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen“) ist in goldenen Lettern am Steintor zu lesen.

Geschichte

Das Wappen ist bereits seit 1367 als Siegelstempel nachweisbar. Der goldene Greif war das herrschaftliche Zeichen der Fürsten von Rostock. Silber und Rot sind die Farben der Hanse. Die Flagge ist erst seit 1418 nachweisbar, wobei die Farben nicht überliefert sind. Es wird aber angenommen, dass die Wappenfarben bereits damals auch für die Stadtflagge maßgebend waren. Im Laufe der Geschichte hat sich die Flagge mehrmals verändert. In der heutigen Form wurde sie in der Hauptsatzung von 1991 festgelegt.

Bedeutung

Das Rostocker Wappen verkörpert in seiner Form die Form der Rostocker Stadtmauern in der Zeit der Entstehung des Wappens, was aber eher ein Zufall ist. Diese Wappenform ist in den durch Heinrich den Löwen eroberten slawischen Gebieten allgemein häufig vorhanden. Diese Form hat immer etwas starkes an sich, denn es ist die Form eines Schildes. Die Farben des Wappens sind mit Bedacht gewählt. Rot und Silber sind die Farben der Hanse, blau ist die Farbe Rostocks. Das kommt nicht von ungefähr. Auch heute noch ziert ein blaues Wappen das Steintor. Eine überwiegend blaue Straßenbahn durchquert die Stadt und blau ist das Meer, welches Rostock auch früher schon umgab. Das Wappentier ist ein Greif, ein für die wendische Region typisches Wappentier. Je weiter man nach Osten kommt, umso mehr sieht man dieses Wappentier, mit Greifswald wurde sogar eine Stadt nach ihm benannt. Der Greif ist das Schutztier der Stadt. Mit seinen Krallen hält es Feinde fern. Das Wappen ist in Rostock nicht nur auf Fahnen, Häusern und Haltestellen zu sehen, sondern auch auf Kanaldeckeln.

Städtepartnerschaften

Rostock unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Pogrom 1992

Der Rostocker Stadtteil Lichtenhagen erlangte im August 1992 traurige Berühmtheit, nachdem es dort zu einem ausländerfeindlichen Pogrom kam, bei dem Polizisten verletzt wurden. Aus einigen Medien bekannt unter der Bezeichnung Pogrom von Rostock-Lichtenhagen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Rostock-Warnemünde ist inzwischen, mit über 80 anlegenden Kreuzfahrtschiffen pro Jahr, der wichtigste deutsche Kreuzfahrerhafen.

Rostock hat den größten deutschen Ostseehafen. Dieser ist Verkehrsknotenpunkt für den Fährverkehr nach Nordeuropa (Dänemark, Schweden, Finnland und Lettland). In der Hansestadt angesiedelt sind Werftindustrie, Reedereien, Oberlandesgericht, Biotechnologie und Nahrungsmittelindustrie.

Verkehr

Die Infrastruktur Rostocks ist für eine Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern beachtlich.

Der ÖPNV wird unter anderem durch die S-Bahn Rostock sowie durch Straßenbahnen und Busse der RSAG bedient. Rostock hat 6 Straßenbahnlinien, 22 Buslinien und 2 Nachtbuslinien. Das Straßenbahnnetz Rostocks wird seit dem Bestehen erweitert. In den letzten Jahren wurde fast jedes Jahr eine Straßenbahnnetzerweiterung gefeiert. Zur Zeit hat die RSAG ein 3-Stufen-Projekt, das bis 2007 eine Verkürzung der Fahrtzeit in der Innenstadt bewirken soll. Im Zuge der IGA in Rostock wurde die Straßenbahn durch einen Tunnel unter den Hauptbahnhof geleitet und damit auch in Richtung Süden. Im Jahr 2010 sollen in Rostock schon so genannte Stadtbahnen fahren, die auch über Rostocks Grenzen hinaus fahren sollen. Zur Zeit kann man in Rostock auf beiden Warnowseiten mit den Straßenbahnen fahren. Wegen des moorigen Gebietes im Norden Rostocks liegen nördlich noch keine Schienen. Die mit der Straßenbahn unerreichbaren Ziele bedecken die Buslinien.

2003 wurde hier der erste privat finanzierte und mautpflichtige Tunnel Deutschlands (Warnowtunnel), welcher die Warnow in Höhe Schmarl unterquert, eröffnet.

Die Autobahnen A 19, A 20 und die Bundesstraße 103 sowie die Bundesstraße 105 umrahmen Rostock zusätzlich.

Etwa 20 km südöstlich befindet sich der Flughafen Rostock-Laage.

Ansässige Unternehmen

Die traditionellen Industrien des Schiffbaus und der Fischverarbeitung Rostocks verloren nach der Wende in der DDR stark an Bedeutung, zahlreiche Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Es gibt jedoch in Rostock noch Maschinenfabriken, Werften (Schiffswerft Neptun, Aker Warnowwerft) und weitere Industriebetriebe(Nordex,Liebherr). Von überregionaler Bedeutung sind unter anderem die ortsansässigen Unternehmen Scandlines (Fährbetrieb) und die Deutsche Seerederei Rostock (DSR).

Der Dienstleistungssektor gewinnt in der Stadt zunehmend an Bedeutung. Besonders Callcenter (Telegate, Sixt, Bertelsmann und diverse kleinere) siedeln sich hier wegen der hochdeutschen Sprache und dem guten Arbeitskräfteangebot an. Größter Arbeitgeber der Stadt heute ist die Rostocker Universität, größter Arbeitgeber im Tourismusbereich ist die Kreuzfahrtreederei Seetour Cruises mit ihrer AIDA Flotte.

Medien

In Rostock erscheint als Tageszeitung die Ostsee-Zeitung sowie die Norddeutschen Neuesten Nachrichten. Des Weiteren gibt es zwei lokale Fernsehsender: rok-tv (Rostocker offener Kanal) und TV Rostock (auch welle-i mit Videotext).

Ab 1. Juli 2005 geht das Lokalradio Rostock (LOHRO) dauerhaft auf der UKW-Frequenz 90,2 auf Sendung. Zuvor war der Sender schon in zwei Probebetrieben (2003 im Rahmen der Rostocker Kulturwoche und 2004 als Projekt des Offenen Kanals Neubrandenburg zur Hanse Sail) zu hören.

Aus Rostock sendet auch der landesweite Sender Ostseewelle Hitradio Mecklenburg-Vorpommern. Der öffentlich-rechtliche NDR unterhält in Rostock ein Regionalstudio.

Öffentliche Einrichtungen

Rostock ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts

Bildung und Forschung

  • Universität Rostock: Die Universität Rostock (gegr. 1419) gehört nach der Universität von St. Andrews (Schottland) (1413) zu den ältesten Universitäten Nordeuropas, und nach Heidelberg, Köln (1388), Erfurt (1392) und Leipzig (1409) zu den ältesten deutschen Universitäten. (Vgl.: Leisering, Walter (Hrsg.): Putzger Historischer Weltatlas. Berlin 1990 (101. Auflage), S. 54.) 1991 wurde die Pädagogische Hochschule Güstrow und die Hochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow eingegliedert. Die Gründungsfakultäten sind die juristische, die philosophische und die medizinische Fakultät. Die einzelnen Fakultäten und Institutionen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt.
  • Hochschule für Musik und Theater Rostock : Diese erst 1994 gegründete Hochschule ist eine der jüngsten ihrer Art in ganz Deutschland. Sie fühlt sich stark mit entsprechenden Einrichtungen in Wilna, Riga und Tallinn verbunden und kooperiert auch mit den Hochschulen in Krakau, Danzig und Posen.
  • Max-Planck-Institut für Demographie
  • Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung
  • Ostseegymnasium Rostock: Das Ostseegymnasium Rostock ist der einzige deutsche Vertreter des Ostseenetzwerkes und ist am Wirtschaftsprojekt Mecklenburg-Vorpommern beteiligt.

Eine Übersicht über alle Bildungseinrichtungen in Rostock hier

In Rostock gibt es ferner das komplette Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen.

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist vor allem die Rostocker Innenstadt sowie der Stadtteil Warnemünde.

Clubs

  • Greif Club
  • Interclub
  • JAZ Rostock (JaZ e.V.)
  • LT-Club
  • SIDE (ehemals Mambo/Space bzw. davor FUN/Lollipop)
  • MAU Club Rostock
  • Meli-Club (Meli-Club Rostock e. V.)
  • MOMO
  • MS-Stubnitz (Motorschiff Stubnitz e. V.)
  • Pumpe (Pumpe e.V.)
  • ST-Club (Studentenclub an der Sektion Schiffstechnik ST-Club Rostock e.V.)
  • Studentenkeller (Studentenkeller e. V.)
  • Trafo (Werft3eck)
  • Ursprung
  • Worldclub

Bands

Theater

  • Volkstheater Rostock mit den Spielstätten Großes Haus, Kleine Komödie Warnemünde und Theater im Stadthafen
  • ARThus-Theater
  • Compagnie de Comédie
  • Niederdeutsche Bühne Rostock e.V.

Museen

  • Dokumentations- und Gedenkstätte des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterdrückung
  • Heimatmuseum Warnemünde
  • Kunsthistorisches Museum (Kloster zum Heiligen Kreuz und Kröpeliner Tor)
  • Kunsthalle Rostock
  • Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Rostock-Schmarl (Schiffbaugeschichte und maritime Spezialthemen)

Bauwerke

Datei:GlatterAalMarienkirche.jpg
Blick vom „Glatten Aal“ auf die Marienkirche
  • Gotisches Rathaus (13. und 14. Jh.) mit Fassade aus barocker Zeit (1727)
  • Hausbaumhaus (spätgotisches Kaufmannshaus)
  • Standesamt und Stadtarchiv
  • Ständehaus (Sitz des Oberlandesgerichtes)
  • Kirchen
    • Gotische Marienkirche (13. Jh.), das Wahrzeichen der Stadt
    • Frühgotische Nikolaikirche (13. Jh.)
    • Petrikirche am alten Markt
    • Universitätskirche (Kloster zum Heiligen Kreuz)
    • Heilig Geist Kirche in der Kröpeliner Tor Vorstadt
    • Evangelische Kirche Warnemünde
  • Kröpeliner Tor
  • Kuhtor
  • Leuchtturm Warnemünde (Wahrzeichen des Stadtteils und Seebads)
  • Mönchentor
  • Neuer Markt
  • Steintor, neben der Marienkirche ein weiteres Wahrzeichen der Stadt
  • Universitäts-Hauptgebäude am Universitätsplatz
  • alte Speichergebäude in der östlichen Altstadt
  • Fernmeldeturm Rostock-Stadtweide (Höhe: 133 Meter, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich)

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Botanischer Garten
  • Lange Straße
  • Messegelände und -park (IGA-Park)
  • Rostocker Heide
  • Zoologischer Garten
  • Brunnen der Lebensfreude am Universitätsplatz
Im Bild die Westmole mit der ersten und einzigen, in der Rostocker Warnowwerft, gefertigten Hochseebohrinsel, bei der Verschleppung am 18. August 2001

In Warnemünde:

  • Am Strom
  • Leuchtturm
  • Teepott
  • Westmole

Veranstaltungen

  • Mai/Juni (an Pfingsten): Rostocker Pfingstmarkt
  • Juni: Ostseejazz Festival
  • Juli: Rostocker Sommer (Musik, Folklore und Literatur)
  • Juli: Warnemünder Woche
  • August: Hanse Sail, jährlicher Höhepunkt aller Veranstaltungen
  • September: Boulevardfest
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt, der größte in Norddeutschland

Sport

Der langjährig in der Bundesliga spielende Fußball-Club FC Hansa Rostock gehört – bildlich gesprochen – zu den sportlichen Leuchttürmen des Landes. In der Saison 2004/2005 stieg der FC Hansa Rostock jedoch in die 2. Liga ab. Weiterhin zählt der Handball-Club HC Empor Rostock (1982 Europameister für Vereinsmannschaften) zu den traditionsreichen Handballvereinen in Deutschland. Zuschauermagnet ist auch der Rostocker Eishockey Club mit seiner ersten Männermannschaft, den PIRANHAS. Außerdem gibt es noch den Rugby-Club Dirkower Elche, welcher derzeitig in der Regionalliga-Nord spielt.

Neben den klassischen Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik, Ringen, Schwimmen, Wasserspringen etc. bietet sich Rostock wegen seiner exponierten Lage auch sehr für Segeln und andere Wassersportarten an. Rostock gilt als das beste Segelrevier der deutschen Ostseeküste.

Persönlichkeiten

=== Ehrenbürger ===

Datei:Blücherhro.jpg
Das Blücherdenkmal vor dem Hauptgebäude der Rostocker Universität stand einst in der Mitte des Platzes. An der Konzeption für das Ehrenmal wirkte Johann Wolfgang von Goethe mit.

Die Hansestadt Rostock hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihung):

  • 1816: Gebhard Leberecht von Blücher, Generalfeldmarschall
  • 1826: John Weiß, Fabrikant medizinischer Apparate
  • 1829: Oberst von Below, Stadtkommandant
  • 1841: Friedrich von Oertzen, Oberappellationsgerichtspräsident
  • 1843: Johann Christian Brandenburg, Advokat des Ersten Quartiers des Hundertmännerkollegiums
  • 1846: Dr. Detloff {Ludwig Ewald} Karsten, Bürgermeister 1836–1846
  • 1860: Carl Friedrich von Both, Vizekanzler der Universität
  • 1870: Carl Heinrich Christoph Tretsche, Oberappellationsgerichtsvizepräsident
  • 1887: Otto Friedrich Maximilian von Liebeherr, Vizekanzler der Universität
  • 1887: Carl Alexander Bolten, Rechtsanwalt
  • 1889: Vincent Heinrich Mann, Senatspräsident des Oberlandesgerichts
  • 1893: {Friedrich Ferdinand Gottlieb} Georg Flügge, Oberamtsdirektor a.D.
  • 1895: Otto Fürst von Bismarck, Reichskanzler
  • 1898: Theodor Thierfelder, Professor
  • 1914: Dr. jur. Dr. med. h. c. {Christian} Magnus Maßmann, Bürgermeister 1889–1914
  • 1918: Karl August Nerger, Fregattenkapitän, Kommandant des Hilfskreuzers Wolf
  • 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1955: Erich Schlesinger, Rektor der Universität
  • 1981: Ernst Hilzheimer, Mitglied der SED und des Nationalrates der Nationalen Front der DDR
  • 1993: Dr. Dr. h. c. Yaakov Zur, Wissenschaftler und Historiker
  • 1994: Walter Kempowski, Schriftsteller

Den ehemaligen Ehrenbürgern Adolf Hitler, Friedrich Hildebrandt, Hermann Schuldt, Johannes Warnke und Karl Mewis wurde die Ehrenbürgerwürde wieder aberkannt.

Söhne und Töchter der Stadt

In Rostock geborene, bedeutende Persönlichkeiten - chronologisch nach Geburtsjahr:

Persönlichkeiten, die in Rostock wirkten und lebten:

Literatur

AUDE, Helmut: Notwendige Erinnerungen in Bildern. Rostock 1991.

AUDE, Helmut: Rostock, wie es war, wurde und ist. Rostock 1993.

BARNEWITZ, Friedrich: Geschichte des Hafenortes Warnemünde. Hrsg. u. bearb. v. Georg Moll. Rostock 1992.

Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Hrsg. v. Verein für Rostocks Altertümer. Band 1-22. Rostock 1895-1941.

Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Neue Folge. Hrsg. v. Stadtarchiv Rostock und dem Kulturhistorischen Museum der Stadt Rostock. Heft 1-9. Rostock 1981-1989.

BERNITT, Hans: Zur Geschichte der Stadt Rostock. Rostock 1956.

BOHL, Hans; SCHRÖDER, Karsten: Rostock – eine Stadt vor 100 Jahren. Rostock 1995.

EHLERS, Ingrid; PELC, Ortwin; SCHRÖDER, Karsten: Rostock – Bilder einer Stadt. Stadtansichten aus fünf Jahrhunderten. Rostock 1995.

EHLERS, Ingrid (Hrsg.): Vicke Schorler. Rostocker Chronik 1584-1625. Veröffentlichungen der historischen Kommission für Mecklenburg. Reihe C: Quellen zur mecklenburgischen Geschichte. Band 3. Rostock 2000.

EISENACK, Thomas; PRIGNITZ, Horst: Rostock. Bilder einer Hansestadt. Rostock 1995.

ELSNER, Lothar; u.a.: Rostock. Geschichte der Stadt in Wort und Bild. Berlin 1980.

GERDS, Peter; GEHRKE, Wolf-Dietrich: Und am Bug der Greif. Ein Beitrag zur Geschichte der Rostocker Schiffahrt. Rostock 1977.

GRAMBOW, Jürgen (Hrsg.): Die Rostocker Sieben und andere Merkwürdigkeiten. Rostock 1993.

HAMER, Detlef; LEHMANN, Joachim: Rostock – so wie es war. Düsseldorf 1992.

LACHS, Johannes; RAIF, Friedrich Karl: Rostock. Rostock 1968.

OLECHNOWITZ, Karl Friedrich: Rostock von der Stadtrechtsbestätigung im Jahre 1218 bis zur bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/1849. Rostock 1968.

Rostock. Hrsg. v. Rat der Seestadt Rostock. Berlin 1922.

Die Seestadt Rostock. Werden und Sein einer norddeutschen Stadt. Rostock-Nummer der Mecklenburgischen Monatshefte. 15. Jahrgang. Juniheft. Rostock 1939.

575 Jahre Universität Rostock. Hrsg. v. Rektor der Universität. Rostock 1994.

WITT, Horst: Rostock. Leipzig 1973.

WITT, Horst (Hrsg.): Die wahrhaftige ›Abcontrafactur‹ der See- und Hansestadt Rostock des Krämers Vicke Schorler. Rostock 1989.

Allgemein

Bildung und Kultur

Geschichte

Sport

Sonstige Vereine