DFS-Kopernikus
Kopernikus (genauer DFS-Kopernikus für Deutscher Fernmeldesatellit) war der Name mehrerer [[Geostationärer Satellit|geostationärer]] Nachrichtensatelliten der [[Deutsche Bundespost|Deutschen Bundespost]] die dann von der [[Deutsche Telekom AG|Deutschen Telekom]] Weiterbetrieben wurden. Sie sind inzwischen alle außer Dienst gestellt und in einen Friedhofsorbit gebracht.
- DFS-Kopernikus 1: 23,5° Ost später 33,5° Ost (1989–1994?)
- DFS-Kopernikus 2: 28,5° Ost (1990–2000?)
- DFS-Kopernikus 3: 23,5° Ost (1992–2002)
Technik
Produziert wurden sie durch das GESAT-Konsortium. Sie hatten eine Startmasse von 1415 kg und beim Beginn des Einsatzes auf der Geostationären Umlaufbahn eine Masse von 850 kg Die Solarpanele hatten eine Spannweite von 15,5 Metern und lieferten bis zu 1550 Watt Energie. Die Kommunikationsausrüstung besteht aus zehn 14/11-12 GHz Transpondern (plus fünf als Reserve) sowie einem experimentellen 30/20 GHz Transponder. Die Sendeleistung pro Transponder betrug 20 Watt. Die drei Transponder die im 11 GHz Band ([[Fixed Satellite Services|FSS]] Band) sendeten hatten eine Bandbreite von je 72 MHz. Die sieben Transponder die im 12 GHz Band (SMS (Frequenzband)) sendeten hatten eine Bandbreite von je 36 MHz. Der Preis der Kopernikussatelliten betrug damals je 50 Millionen US-Dollar.
Als die Entwicklung 1983 begann sollten sie zwei Zwecken dienen:
1.) Als Fernmeldesatelliten für Daten, Telefon, Telex und
Telefax Verbindungen innerhalb des Bundesgebietes und nach [[Berlin
(West)]]
2.) Für die Übertragung von Fernsehbildern von Ü-Wagen in die
Sendeanstalten und der Zuführung von Fernsehprogrammen in die sich
damals in Planung befindliche Kabelnetze
Einsatzgeschichte
Nach seinem Start am 5.Juni 1989 wurde DFS Kopernikus 1 auf 23,5° Ost positioniert. Ab August 1989 nahm der er seine Arbeit auf. Obwohl er dafür weder ausgelegt noch geplant wurde verwendete die Deutsche Bundespost ihn zu dieser Zeit hauptsächlich nicht als Fernmeldesatellit sondern als Fernsehsatellit. So sollte nach dem Verlust des DBS Fernsehsatelliten TV-SAT 1, das eindringen des Astra 1 A Satelliten in den Deutschen Fernsehmarkt verhindert werden. Nach dem Start von Kopernikus 2, der auf 28,5° Ost Positioniert wurde übernahm dieser alle noch auf Kopernikus 1 verbliebenen Fernmeldedienste und alle Transponder wurden mit Fernsehprogrammen belegt, was ihre Zahl noch weiter erhöhte. Nach dem Start von Kopernikus 3 löste dieser Kopernikus 1 auf 23,5° Ost ab. Kopernikus 1 wurde auf 33,5 ° Ost verschoben wo er als Fernmeldesatellit arbeitete bist er außer Kontrolle geriet.
Nach dem Start des Satelliten Astra 1C und der Aufschaltung von ARD und ZDF auf dem Astrasystem befanden sich erstmals mehr deutschsprachige Fernsehprogramme auf diesem als auf Kopernikus 3. In der Folge nahm die Bundespost ihn relativ schnell vom Markt der Fernsehsatelliten. Die Strategie der Post war endgültig gescheitert.
In er Folge wurden nur noch für den Satellitenzuschauer unbedeutende Zuspielungen zu Kabelnetzen durchgeführt. Z.B. liefen auf Kopernikus 3 im Sommer 1995 die ersten Sendungen der [[deutsche Sprache|deutschen]] Ausgabe des privaten Kinderprogrammes Nickelodeon. Daneben Arbeitete der Satellit jetzt wie ursprünglich geplant als Fernmeldesatellit. Im Jahre 2002 vermietete die Deutsche Telekom den Satelliten für seine restliche Lebenszeit an die Griechische Hellas Sat wo er bis zum Ende der Lebenszeit im Jahr 2003 unter dem Namen HellasSat 1 lief.
Der Nachfolger
Nun drohte Deutschland der Verlust der Orbitalposition 23,5° Ost weil kein Deutscher Satellit sie mehr belegte. Die Telekom war an einem eigenen neuen Satelliten nicht interressirt, obwohl Bedarf für einen Kommunikationssatelliten vorhanden war und ist. Deshalb wurde eine Vereinbarung mit der Astra Betreibergesellschaft SES geschlossen. Diese sieht den Betrieb eines Astrasatelliten auf der deutschen Orbitalposition vor der die dort Deutschland zugeteilten Frequenzen nutzt. Der Satellit Astra 3A nahm als Nachfolgesatellit von Kopernikus 3 im Jahre 2002 seine Arbeit auf.
Empfangsvoraussetzungen
Die Kopernikussatelliten waren Anfang der 1990er Jahre mit Satellitenschüsseln ab ca. 85 cm Durchmesser in Deutschland empfangbar (während für Astra 1 A 60 cm Durchmesser reichten). Anders Als für Astra 1 A benötigte jedoch der Zuschauer für DFS Kopernikus ein teureres LNC das sowohl den (von ASTRA 1 A ausschließlich genutzten) Frequenzbereich von 10,95 - 11,7 GHz wie auch den Frequenzbereich von 12,5 - 12,75 GHz empfangen konnte. Wegen der höheren Kosten und der größeren benötigten Satellitenschüssel konnten sich die Kopernikussatelliten trotz des damals größeren Programmangebotes nicht im Massenmarkt behaupten.
Marktanteile etwa 1990 in Deutschland:
Weblinks
- Seite des DLR Raumflugbetrieb
- [http://www.skyrocket.de/space/index_frame.htm?http://www.skyrocket.de/spa
ce/doc_sdat/dfs-kopernikus-1.htm DFS-Kopernikus in einer Privaten Raufartenzyklopädie]
ce/doc_sdat/astra-2d.htm ASTRA 3A in einer Privaten Raumfahrt Enzyklopädie]