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Warendorf (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Warendorf-A in der Gedenktafel im Portal des Buddenbrookhauses
Wappen der Familie von Warendorf-A auf der kaiserlichen Adelsbestätigung 1641

Warendorf oder niederdeutsch Warendorp, zur Unterscheidung in der Literatur auch Warendorf-A, ist der Name eines ursprünglich aus Warendorf in Westfalen stammenden Adelsgeschlechts, das im Lübecker Patriziat aufstieg und in dieser Stadt von 1183-1566 Ratsherren und Bürgermeister stellte. Die Familie gehörte zwar 1379 nicht zum Kreis der Gründer der exklusiven Zirkelgesellschaft aber verband sich mit dieser später. Sie gehörte 1641 zu den sechs Lübecker Familien der Gesellschaft, deren Adel vom Kaiser bestätigt wurde.

Die Familie ist zu unterscheiden von den nicht verwandten, aber gleichfalls im 14. Jahrhundert in Lübeck ratssässigen Familien von Warendorf-B[1], von Warendorf-C[2] und von Warendorf-D.[3] Die Unterscheidung erfolgt nicht zuletzt anhand der unterschiedlichen Familienwappen.

Bedeutende Vertreter

Datei:Warendorp.jpg
Grabplatte des Bürgermeisters Brun Warendorp († 1369) in der Lübecker Marienkirche
  • Gieselbert von Warendorp, Bürgermeister Lübecks 1183[4]
  • Bruno Warendorp (1255-1341), Bürgermeister der Hansestadt Lübeck von 1301–41
  • Hermann Warendorp († 1350), seit 1334 Ratsherr in Lübeck[5]
  • Gottschalk Warendorp († 1365), seit 1343 Ratsherr in Lübeck[6]
  • Bruno von Warendorp († 1369), Bürgermeister der Hansestadt Lübeck (1367-69), wurde im 19. Jahrhundert auch in der Walhalla verewigt
  • Bruno Warendorp „der Jüngere“ († 1411), 1367-1408 Ratsherr in Lübeck[7]
  • Bruno Warendorp († nach 1443), Bürgermeister der Hansestadt Lübeck (1432–1434 oder 1435)[8]
  • Volmar Warendorp († 1504), seit 1475 Ratsherr in Lübeck[9]
  • Volmar Warendorp († 1566), seit 1558 Ratsherr in Lübeck[10]

Grabkapellen und Begräbnisse

Neben der bekannten Grabplatte in der Marienkirche befinden sich Grabkapellen (Warendorp-Kapellen) der Familie in der Jakobikirche an der Südseite des Schiffes und im südlichen Seitenschiff des Lübecker Doms. Die Warendorp-Kapelle im Dom war Grabkapelle des 1341 verstorbenen Bürgermeisters Bruno Warendorp und seiner Ehefrau Helenburg Warendorp.

Literatur

  • Rafael Ehrhardt: Familie und Memoria in der Stadt. Eine Fallstudie zu Lübeck im Spätmittelalter. Dissertation, Göttingen 2001. Volltext mit einer Prosopografie der Ratsfamilien von Alen, Darsow, Geverdes, Segeberg und Warendorf.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925.
  • Johannes Baltzer und Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring: Lübeck 1920, S. 71 ff. (Kapelle im Dom); S. 233, 237/239 (Grabsteine und Bronzegrabplatte im Dom). Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9

Einzelnachweise

<references>


  1. Ahnherr Hermann von Warendorp († 1333), Bürgermeister von Lübeck (1328–1333), vgl. Fehling, Ratsline Nrn. 305, 352 (Bürgermeister Tidemann Warendorp (1310-1366)) und 357 (Ratsherr Wedekin v. W.)
  2. Fehling, Ratslinie Nr. 324
  3. Fehling, Ratslinie Nr. 287
  4. Fehling, Ratslinie Nr. 30
  5. Fehling, Ratslinie Nr. 345
  6. Fehling, Ratslinie Nr. 356
  7. Fehling, Ratslinie Nr. 396
  8. Fehling, Ratslinie Nr. 515; Sohn von Nr. 396.
  9. Fehling, Ratslinie Nr. 559
  10. Fehling, Ratslinie Nr. 668