Emacs
Emacs, ursprünglich von Richard Stallman geschriebener Texteditor, der durch seine Programmierschnittstelle in der Programmiersprache LISP mit beliebigen Erweiterungen ausgestattet werden kann.
Von Haus aus verfügt Emacs bereits über einen Kalender, mehrere Mail- und Newsreader, eine eingebaute Shell, Spiele, einen FTP-Client, Webbrowser und mit ELIZA ein Programm zur Unterhaltung mit einem vom Computer generierten Psychotherapeuten, was natürlich nicht ernst gemeint ist. Das Programm ändert Aussagen des Benutzers in Fragen um, sagt von Zeit zu Zeit Erzählen Sie mehr von sich selbst oder einfach hmm. Es aber ein Beispiel wie man mit Emacs Lisp Sprachdaten verarbeiten kann.
Im Internet gibt es zusätzlich zahllose Tools, die in Emacs eingebunden werden können (IRC-Clients, MP3-Player).
Zudem bietet Emacs eine ganze Reihe von sogeannten Modes die bei der Erstellung von Quellcode für diverse Programmier- bzw. Beschreibungssprachen hilfreich sind. Syntax-Highlighting für die gängigsten Programmiersprachen kennt Emacs natürlich auch.
Geschichte
Der Name stammt ursprünglich von dem Akronym "Editor MACroS". Emacs entstand 1976 am MIT als ein Set von Macros für den Editor TECO.
Etwas gehässigere Naturen haben noch andere Bedeutungen für Emacs gefunden.
(E)ight (M)egabytes (A)nd (C)constantly (S)wapping stammt dabei sicher aus der Zeit als RAM-Speicher noch sehr teuer war.
Eine andere Interpretation ist "Escape-Meta-Alt-Control-Shift" und eine Anspielung auf die Tatsache, daß Emacs mit diversen Tastenkombinationen zu bedienen ist.
1984 begann Richard Stallman an einer neuen Implementation von Emacs, GNU Emacs, zu arbeiten, der das erste Programm des damals entstehenden GNU Projekt wurde. GNU Emacs ist in C geschrieben und verfügt über einen Lispinterpreter.
Das Verhalten der Anhängerschaft von Emacs nimmt teilweise religiöse Züge an (siehe die Newsgroup alt.religion.emacs).
Lizenz
Emacs ist als Open Source-Programm unter der GNU General Public License erhältlich und läuft auf den meisten heute üblichen Betriebssystemen (UNIX, Linux, MacOS und Windows).
Varianten
Von Emacs wurden einige Derivate entwickelt, das weitverbreitetste ist XEmacs, dessen Projektgruppe sich schon seit längerem mit der Einbindung von GUI-Elementen in Emacs beschäftigt. Aus oben erwähnten Gründen scheint es unwahrscheinlich, dass die beiden Projekte GNU Emacs und XEmacs in naher Zukunft zusammengeführt werden können.