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Kopfbahnhof

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Dresden Hbf, 1900

Ein Kopfbahnhof oder Sackbahnhof ist ein Bahnhof, in dem eine Bahnstrecke endet und aus dem Züge nur in die Richtung ausfahren können, aus der sie eingefahren sind.

Die größten Kopfbahnhöfe Deutschlands befinden sich in Leipzig, Frankfurt am Main und München. Der älteste erhaltene deutsche Kopfbahnhof ist der Bayerische Bahnhof in Leipzig (1842 in Betrieb genommen).

Der größte Kopfbahnhof in der Schweiz ist der Zürcher Hauptbahnhof. Auch die großen Wiener Bahnhöfe (West-, Süd-/Ost- und Franz-Josefs-Bahnhof) sind Kopfbahnhöfe.

Geschichte

Früher wurden Kopfbahnhöfe an den Enden von Eisenbahnstrecken vor den Toren der Städte erbaut. Nach dem Überwuchern der Bahnhöfe durch die Innenstädte war es dann oft nicht mehr möglich, neue Linien durch Aufbrechen der Bahnhöfe zu Durchgangsbahnhöfen anzubinden. Extrembeispiel sind die zahlreichen, teilweise immer noch nicht verbundenen Kopfbahnhöfe in Paris, London oder Moskau. In Berlin wurde dieses Problem 1882 mit der Berliner Stadtbahn teilweise überwunden, welche durchgängig als Hochbahn über ein System von Viadukten den Fern- und S-Bahn-Verkehr mitten durch die Metropole leitet.

Datei:Train station Berlin Anhalter Bahnhof.jpg
Historischer Kopfbahnhof: Anhalter Bahnhof, Berlin 1933

Die Kopfbahnhöfe von Frankfurt am Main, Stuttgart, Hamburg-Altona und München wurden im Rahmen des S-Bahn-Baues in den 1970er Jahren zu teilweisen Durchgangsbahnhöfen erweitert. Dabei wurden unterirdische Stationen für den ausschließlichen S-Bahn-Betrieb gebaut, auf denen die Züge in die Innenstadt weiterfahren können und so die Nachteile des Kopfbahnhofes etwas mindern. Für Leipzig ist ebenfalls ein S-Bahn-Tunnel mit unterirdischer Station geplant, der allerdings auch von regulären Nahverkehrszügen befahren werden kann.

Betriebliches

Vor dem Ausfahren aus einem Kopfbahnhof muss "Kopf gemacht", d.h. der Zug gewendet werden.

Hierzu wird üblicherweise die Lokomotive abgekoppelt und der Zug von einer Rangierlokomotive ins Vorfeld gezogen, so dass die Lokomotive auf ein anderes Gleis wechseln kann. Die Rangierlok schiebt den Zug dann wieder an den Bahnsteig, koppelt ab und entfernt sich, so dass die Zuglok nach erneutem Gleiswechsel auf der anderen Seite des Zuges ankoppeln kann. Alternativ wird auch am Ende des Zuges eine andere Lokomotive angekuppelt, während die andere Lok abgekuppelt wird und nach Abfahrt des Zuges allein aus der Bahnhofshalle rollt und ins Bahnbetriebswerk oder vor einen anderen Zug fährt. Beide Rangiermanöver erfordern einen hohen Material- und Zeitaufwand.

Mit der Einführung von Steuerwagen und Triebzügen im Nah- und Fernverkehr sind diese Manöver nur noch selten zu sehen. Die Wendezeit eines Zuges ist meistens nur noch so lang, wie der Lokführer zum Wechseln der Führerstände benötigt.

Neben Personenbahnhöfen können auch andere Bahnhofsarten in Kopfform angelegt sein, zum Beispiel wenige Rangierbahnhöfe besonders in Italien, im weiteren Güterbahnhöfe oder Werks- und Hafenbahnhöfe.

Datei:Kopfbahnhof.jpg
Zughalle im Kopfbahnhof Luzern

Kopfbahnhöfe Europas

Hauptbahnhöfe von Großstädten

Deutschsprachiger Raum:

ehemalige Kopfbahnhöfe

  • Braunschweig
  • Heidelberg
  • Ludwigshafen

Sonstige Kopfbahnhöfe (keine Endpunkte einzelner Strecken)

Ehemalige Kopfbahnhöfe Berlins

Europäisches Ausland:

Kopfbahnhof Helsinki
  • Die Kopfbahnhöfe in Budapest:
    • Budapest Nyugati pu. (Westbahnhof)
    • Budapest Keleti pu. (Ostbahnhof)
    • Budapest Deli pu.

BeNeLux:

Finnland:

Italien:

Iberische Halbinsel: