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Giovanni Baglione

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Amor sacro e amor profano (1602-1603)
Öl auf Leinwand, 179 x 118 cm

Giovanni Baglione (spr. baljone) (* 1571 in Rom; † 30. Dezember 1643 daselbst) war ein italienischer Maler des Manierismus und Kunstschriftsteller.

Sein Werk

Er malte zahlreiche Kirchenbilder für Rom, Perugia, Loreto in der Weise der vom Cavaliere d'Arpino beeinflussten Manieristen. Während diese Bilder, welche ihm hohen Ruhm einbrachten, heute vergessen sind, hat er sich ein bleibendes Verdienst um die Kunstgeschichte durch eine 1644 in Rom unter dem Titel: "Le vite de'pittori, scultori, architetti ed intagliatori dal Pontificato de Gregorio XIII del 1572 fino a' tempi di Papa Urbano VIII nel 1642" erschienene Sammlung von Künstlerbiographien, welche als Quellenwerk wichtig ist, erworben. Auch gab er eine Beschreibung der neuen Kirchen Roms 1639 heraus.

Giovanni Baglione malte als Konkurrent und Neider von Michelangelo Merisi da Caravaggio ein Gegenstück zu dessen "Amor als Sieger" (1602-03, Gemäldegalerie Berlin) mit dem Titel "Amor sacro e amor profano" - "Himmlische und irdische Liebe" (1602, Gemäldegalerie Berlin), in dem der himmlische Amor den irdischen züchtigt. Für dieses Gemälde erntete Baglione allerdings Hohn und Spott.[1] Der Streit führte zu einem Verleumdungsprozess, den Baglione 1603 gegen Caravaggio und zwei weitere Maler (Orazio Gentileschi, Fillipo Trisengni) und den Architekten Onorio Longhi anstrengte.[2]

Einzelnachweise

  1. Sybille Ebert-Schifferer: Caravaggio. Sehen – Staunen – Glauben. Der Maler und sein Werk. C. H. Beck, München 2009, S. 156.
  2. Herwarth Röttgen: Caravaggio. Der irdische Amor oder Der Sieg der fleischlichen Liebe. Reihe Kunststück. Fischer, Frankfurt am Main 1992, S. 16f.
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890