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Rotbrauner Milchling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rotbrauner Milchling

Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus)

Systematik
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Sprödblättler (Russulales)
Familie: Täublingsartige (Russulaceae)
Gattung: Milchlinge (Lactarius)
Art: Rotbrauner Milchling
Wissenschaftlicher Name
Lactarius rufus
Scopoli

Der Rotbraune Milchling (Lactarius rufus) ist ein verbreiteter, mittelgroßer Pilz der Gattung Lactarius, deren vielfältige Mitglieder allgemein als Milchlinge bekannt sind. Der Rotbraune Milchling ist ziegelbraun oder rotbraun gefärbt, ungenießbar und wächst unter Kiefern oder Birken.

Taxonomie

Der Pilz wurde zuerst von Giovanni Antonio Scopoli und später vom Vater der modernen Pilzkunde, dem Schweden Elias Magnus Fries, beschrieben. Der spezifische Name rufus (Lateinisch: rot) bezieht sich auf seine Farbe.

Merkmale

L. rufus im Alter

Der Hut misst bis zu 10 cm im Durchmesser. Der ist von dunklem ziegelbraun, kastanien- oder rotbraun. Er ist zunächst konvex und hat oft einen kleinen spitzen Buckel (umbo). Später wird er jedoch flacher und letztendlich nimmt er eine trichterförmige Gestalt an. Die Oberfläche ist trocken und matt. Der gleichfarbige, aber etwas hellere Stiel wird im Alter oft hohl. Die Lamellen sind leicht bogig, cremefarben und und nehmen später die Farbe des Hutes an, nur blasser. Der Sporenabdruck ist cremig weiß mit einem leichten lachsrosa Ton. Das Fleisch ist weiß, ebenso wie die Milch, welche zunächst mild schmeckt, später jedoch sehr scharf wird.[1]

Vorkommen

Lactarius rufus tritt vom späten Frühling bis zum Spätherbst auf. Er ist in den gemäßigten Zonen Europas und Nordamerikas häufig. Der Pilz wird meist unter Kiefern gefunden, erscheint aber auch bei Birken oder Fichten.

Speisewert

Lactarius rufus wird im allgemeinen als ungenießbar angesehen.[1][2] Manchmal wird er jedoch nach einer speziellen Behandlung als Gewürz verwendet,[3] und der Pilzkundler David Arora vermerkt, dass der Rotbraune Milchling in Skandinavien als Konserve gegessen wird. Arora führt auch an, dass es Unterschiede in der Essbarkeit zwischen den nordamerikanischen und den europäischen Unterarten dieses Pilzes geben könnte.[4]

Beim Kosten des Pilzes zu Bestimmungszwecken ist Vorsicht geboten. Der verzögerte Effekt der Milch maskiert einen extrem scharfen (vielleicht den schärfsten) Pilz.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. Paul Parey, Hamburg, Berlin 1988, ISBN 3-490-19818-2.
  2. David N. Pegler: Pilze. Hallwag, Bern, Stuttgart 1983, ISBN 3-444-70136-5.
  3. Roger Phillips: Mushrooms. Pan MacMillan, 2006, ISBN 0-330-44237-6.
  4. David Arora: Mushrooms Demystified: a Comprehensive Guide to the Fleshy Fungi. Ten Speed Press, Berkeley/Kalifornien 1986, ISBN 0-89815-169-4. Google Books