Otto Lautenschlager
Otto Lautenschlager (* 17. September 1900 in Bad Cannstatt; † 5. Februar 1987 in Aichwald) war ein deutscher Schriftsteller und Lyriker. Er war das erste Kind des in den Jahren 1908 bis 1914 erfolgreichsten Rennfahrers der Daimler-Werke, Christian Lautenschlager (1877-1954).
Leben
Otto Lautenschlager, der bereits in der Schule Gedichte schrieb, studierte Literatur und Kunstgeschichte in München. Dort fand er Wesensverwandte im Stefan George -Kreis, in den ihn Hermann Gmelin einführte. mDurch seinen Freund, dem schwäbischen Dichter Paul Bühler kam er zum Uracher Kreis um Karl Raichle, wo er viele, später bekannt gewordene Persönlichkeiten kennen lernte, wie zum Beispiel den Dichter und späteren Kultusminister in der DDR Johannes R. Becher, mit welchem er viele Jahre in Verbindung blieb.
Er schloss sich der deutschen Jugendbewegung mit ihrem inneren Freiheitsdrang und ihrer Naturbegeisterung und dem Wandervogel an. Deren Ideale: Achtung vor der Natur, Liebe zur Heimat und den Menschen machte er sich zu eigen und hielt während seines ganzen Lebens daran fest.
Mit Rucksack und Klampfe (Gitarre) ausgestattet erwanderte er Deutschland und weiter über Thüringen nach Prag und Budapest, durch Österreich, die Schweiz nach Italien bis Rom. In Montagnola besuchte er Hermann Hesse, mit dem ihn eine langjährige Brieffreundschaft verband.
Nach Ende der Wanderjahre und Rückkehr gründete er eine Familie und erwarb im Jahr 1926 auf dem Schurwald bei Esslingen ein Haus, wo er sich als freier Schriftsteller sesshaft machte.
Er lebte mit dem Wahlspruch: „Viel Licht, Luft, Erdengrün und Religion“. „Licht“ bedeutet für ihn die positive Einstellung zum Leben. „Luft“, mit der Natur und nach ihren Gesetzen zu leben. Mit „Erdengrün“ verband sich die Liebe zur Heimat und der Natur, Unter „Religion“ verstand er die Achtung vor der in Natur und Kreatur sichtbar gewordenen göttlichen Allmacht.
Seine in der Jugend geschlossenen Freundschaften dauerten lebenslang u.a. mit den Dichtern Martin Lang, Eduard Reinacher, Johannes Linke, Georg Schwarz, Otto Heuschele, Helmut Paulus, Otto Rombach, den Kunstmalern Willo Rall, Reinhold Nägele, Otto Luick, Karl Demetz, Fritz Wrampe, dem Bildhauer Heinrich Kirchner und dem international bekannten Stuttgarter Innenarchitekten Rudolf Frank.
Otto Lautenschlager veröffentlichte seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Gedichte, Romane, Erzählungen, Buchbesprechungen, Antologien u.a. Er arbeitete auch als Lektor und freier Mitarbeiter für verschiedene Verlage. In zahlreichen Zeitschriften und Kalendern erschienen seine Beiträge. Nach dem zweiten Weltkrieg gehörte er mit Elly Heuss-Knapp (Frau des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss) und Ministerialrat Hassinger dem Ausschuss des Württ-embergischen Kultusministeriums für die Neugestaltung der Schullesebücher an. In den 50er Jahren wurde er bekannt durch zahlreiche Heimat- und Schulfunksendungen im Süddeutschen Rundfunk.
1976 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Werke
1922 erster Gedichtband als Jupiter Sonderdruck, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart
1924 „Monte Freddo“, Tukan-Verlag, München
1931 „Erde im Licht“, Verlag Alsatia, Colmar
1939 „In Gottes Atem“, Truckenmüller Verlag, Stuttgart
1945 „Im Kreise der Lieben“ (Roman), Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart
1947 „Morgenrot – Jahresgabe unserer Dichter“, Karl Mayer Verlag, Stuttgart
1948 „Herder -Bilder der Menschheit“,Karl Mayer Verlag, Stuttgart
1949 „Im Kreise der Lieben“ Neu-Auflage
1978 erschien dieser Roman „Im Kreise der Lieben“ erneut im Kohlhammer Verlag Stuttgart unter dem Titel „ Friedrich Silcher - Ein Leben für die Musik“
Aus seinem Gedicht „Heimkehr über die Alb“:
Mild weht der Wind über die Hügel
und in den Sternenräumen streuen Engel
aus silbernen Wolken schwärzlicher Schatten
Rosige Lieder
in die dunkel wehende Nacht.<br />
Weblinks
Deutsche Nationalbibliothek http://www.portal.d-nb.de
Deutsches Literaturarchiv, Marbach http://www.dla-marbach.de