Beagle-Klasse
Beagle- oder G-Klasse-Klasse | |
---|---|
![]() HMS Scourge at Mudros, May 1916 | |
Übersicht | |
Typ | Zerstörer |
Einheiten | 16 |
Bauwerft |
|
Bestellung | 1908/1909 |
Stapellauf | 1909–1910 |
1. Dienstzeit | ![]() |
Dienstzeit | 1910–1921 |
Indienststellung | 1910 |
Außerdienststellung | 1920/1921 |
Verbleib | drei Verluste Verkauf zum Abbruch 1920/ 1921 |
Technische Daten | |
Verdrängung | Standard: 860–940 ts |
Länge | über alles: 275 ft (83,75 m), |
Breite | 27,5 ft (8,38 m) |
Tiefgang | 8,5 ft (2,6 m) |
Besatzung | 96 Mann |
Antrieb | * 5 Kohlen-Dampfkessel
|
Geschwindigkeit | 27 kn |
Bewaffnung | *1 × 4"/40 BL Mk VIII (10,2 cm L/40)
|
Kohlenvorrat | 165-215 ts |
Die sechzehn Zerstörer der Beagle-Klasse der Royal Navy liefen in den Jahren 1909 und 1910 vom Stapel. Sie waren die letzten kohlebetriebenen Zerstörer der britischen Marine und dienten vor allem bei der Mittelmeerflotte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden sie ausgesondert.
Geschichte
Die Beagle-Klasse der Royal Navy, die 1913 offiziell in G-Klasse umbenannt wurde, war eine Klasse von 16 Zerstörern, die im Haushalt 1908/1909 bestellt wurde und 1909 und 1910 vom Stapel lief. Nach den ölangetriebenen Zerstörern der Tribal- oder F-Klasse von 1905 und dem Einzelschiff HMS Swift 1907, kehrte man mit der Beagle-Klasse zu einem kleineren, besser einsetzbaren Typ zurück, wenn auch noch erheblich größer als die Zerstörer der River- oder E-Klasse. Die Bedenken der Admiralität hinsichtlich der Verfügbarkeit von Öl in einem Kriegsfall führten dazu, das die Beagle-Klasse wieder mit Kohle angetrieben wurden.
Allerdings waren sie die letzten mit Kohlen angetriebenen britischen Zerstörer.
Anders als die vorangehenden Reihen hatte die Beagle-Klasse ein erheblich einheitlicheres Aussehen, mit drei Schornsteinen, auch wenn deren Stärke je nach Hersteller variierte. Ursprünglich für fünf 12-Pfünder-Geschütze konstruiert, erhielten sie ein einzelnes 4-Zoll-Geschütz, wie bei der Tribal-Klasse eingeführt, und nur drei 12-Pfünder-Geschütze. Dazu erhielten sie die auf der Swift eingeführten 21-Zoll-Torpedos.
Einsatz
Zuerst wurden die Zerstörer der Beagle-Klasse ab 1910 in der 1.Zerstörerflottille eingesetzt, deren Führerschiff der Scout HMS Boadicea war. 1921 ersetzte die neue Acheron-Klasse sie in der 1.Zerstörerflottille der Home Fleet und die Beagle-Klasse verlegte ins Mittelmeer.
Die Schiffe der Beagle-Klasse wurden während des Ersten Weltkrieges vor allem im Mittelmeer eingesetzt.
Alle sechzehn bildeten bei Kriegsausbruch die Zerstörerflottille der britischen Mittelmeerflotte (5th Flotilla). Acht gehörten zum Verband des Konteradmirals Ernest Troubridge, der den Zugang zur Adria kontrollieren sollte. Die Zerstörer HMS Beagle und HMS Bulldog befanden sich am 6. August 1914 mit dem Leichten Kreuzer HMS Dublin auf dem Marsch von Malta zur griechischen Küste, um Troubridges Verband zu verstärken. Sie sollten mit einem Torpedonachtangriff die SMS Goeben auf ihrem Marsch in die Ägäis stoppen. Sie entdeckten in der Nacht zwar deren Begleiter, den Kleinen Kreuzer SMS Breslau, verfehlten aber den Schlachtkreuzer, so dass die deutschen Schiffe schließlich unbehelligt in die Türkei entkamen.
1915 wurden die Zerstörer der Beagle-Klasse besonders während des alliierten Angriffes auf die Dardanellen eingesetzt. Einige dienten als schnelle Artillerieunterstützung in einzelnen Landungsabschnitten (z.B. Wolverine und Scorpion bei Kap Helles). Später wurden neun zu Minensuchern umgebaut, da die üblichen Fischdampfer in der dort herrschenden starken Strömung nicht eingesetzt werden konnten.
Da mit Kohle betrieben, galten alle Schiffe bei Kriegsende als veraltet und wurden bis 1921 zum Abbruch verkauft.
Die Schiffe
- HMS Beagle — gebaut bei John Brown & Company, Clydebank, vom Stapel am 16. Oktober 1909, zum Abbruch verkauft am 1. November 1921.
- HMS Bulldog — gebaut bei John Brown & Company, Clydebank, vom Stapel am 13. November 1909, zum Abbruch verkauft am 21. September 1920.
- HMS Foxhound — gebaut bei John Brown & Company, Clydebank, vom Stapel am 11. Dezember 1909, zum Abbruch verkauft am 1. November 1921.
- HMS Harpy — gebaut bei J. Samuel White & Company, Cowes, vom Stapel am 27. November 1909, zum Abbruch verkauft am 1. November 1921.
- HMS Basilisk — gebaut bei J. Samuel White & Company, Cowes, vom Stapel am 9. Februar 1910, zum Abbruch verkauft am 1. November 1921.
- HMS Grasshopper — gebaut bei Fairfield Shipbuilding & Engineering Company, Govan, vom Stapel am 22. Oktober 1909, zum Abbruch verkauft am 1. November 1921.
- HMS Mosquito — gebaut bei Fairfield Shipbuilding & Engineering Company, Govan, vom Stapel am 27. Januar 1910, zum Abbruch verkauft am 31. August 1920.
- HMS Scorpion — gebaut bei Fairfield Shipbuilding & Engineering Company, Govan, vom Stapel am 19. Februar 1910, zum Abbruch verkauft am 26. Oktober 1921.
- HMS Nautilus — gebaut bei Thames Ironworks and Shipbuilding Company, Bow Creek, London, vom Stapel am 30 March 1910, umbenannt in HMS Grampus am 16. Dezember 1913, zum Abbruch verkauft am 21. September 1920.
- HMS Pincher — gebaut bei William Denny & Brothers, Dumbarton, vom Stapel am 15. März 1910, Totalverlust am Seven Stones reef, westlich Land’s End 24. Juli 1918.
- HMS Renard — gebaut bei Cammell Laird & Company, Birkenhead, vom Stapel am 13. November 1909, zum Abbruch verkauft am 31. August 1920.
- HMS Wolverine — gebaut bei Cammell Laird & Company, Birkenhead, vom Stapel am 15. Januar 1910, 1914 Flottillenführer der Mittelmeerflotte, gesunken nach Kollision mit der Sloop HMS Rosemary im Lough Foyle am 12. Dezember 1917.
- HMS Racoon — gebaut bei Cammell Laird & Company, Birkenhead, vom Stapel am 15. Februar 1910, während eines Schneesturms an der Irischen Küste am 9. Januar 1918 aufgelaufen und sinkt mit der gesamten Besatzung (91 Tote).
- HMS Rattlesnake — gebaut bei Harland & Wolff, Glasgow, vom Stapel am 14. März 1910, zum Abbruch verkauft am 9. Mai 1921.
- HMS Savage — gebaut bei John I. Thornycroft & Company, Woolston, bei Southampton, vom Stapel am 10. März 1910, zum Abbruch verkauft am 9. Mai 1921.
- HMS Scourge — gebaut bei R. W. Hawthorn Leslie & Company, Hebburn, vom Stapel am 11. Februar 1910, zum Abbruch verkauft am 9. Mai 1921.
-
HMS Grampus
-
HMS Scorpion verlässt den Hafen von Malta
-
HMS Basilisk vor Malta
Literatur
- Maurice Cocker: Destroyers of the Royal Navy, 1893–1981, 1983, Ian Allan ISBN 0-7110-1075-7
- Antony Preston: Destroyers, 1977, Hamlyn, ISBN 0-600-32955-0
Weblinks
- Beagle Klasse mit vielen Bildern (englisch)