Zum Inhalt springen

Cube (1997)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2010 um 21:18 Uhr durch Schatten.1 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Cube
Produktionsland Kanada
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge ca. 87 Minuten
Stab
Regie Vincenzo Natali
Drehbuch Ernie Barbarash, André Bijelic, Graeme Manson, Vincenzo Natali
Produktion Mehra Meh, Betty Orr
Musik Mark Korven
Kamera Derek Rogers
Schnitt John Sanders
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Cube (dt. Würfel) ist ein kanadischer Science-Fiction-Horrorfilm von Regisseur Vincenzo Natali aus dem Jahr 1997.

Inhalt

Sieben Leute, die einander nicht kennen, erwachen inmitten eines aus einer Ansammlung von Würfeln gebildeten Gebäudes, die zum Teil Fallen beinhalten. Sie wissen nicht, wie sie dorthin gekommen sind. Um hinauszukommen, müssen sie zusammenarbeiten, geraten aber auf Grund der Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, bald in zwischenmenschliche Konflikte.

Handlung

Die handelnden Figuren erwachen nacheinander, jeder zunächst für sich allein, in einem würfelartigen Raum mit ca. 5 Meter Kantenlänge. An jeder Wand des Raumes (einschließlich des Bodens und an der Decke) befinden sich Luken, durch die man in die angrenzenden Räume gelangen kann. Einige der Würfel enthalten tödliche Fallen. Im Laufe der Filmhandlung finden sich fünf Gefangene zusammen und überlegen gemeinsam, warum sie gefangen wurden und wie sie entkommen können. Zunächst testen sie jeden Würfel, den sie betreten wollen, indem sie einen Stiefel hineinwerfen. Diese Methode erweist sich jedoch nicht als hinreichend sicher.

An den Luken jedes Würfels gibt es Schilder mit drei dreistelligen Zahlen. Leaven, eine Mathematik-Studentin, versucht diese Informationen zu deuten. Ihre erste Schlussfolgerung ist, dass ein Würfel genau dann eine Falle ist, wenn eine seiner drei Zahlen eine Primzahl ist.

Später entdeckt Leaven, dass die Nummern kartesische Koordinaten darstellen. Worth, der sich als einer der Architekten der äußeren Hülle entpuppt, gibt ihr Informationen über die Abmessungen dieser Hülle (135 Meter Kantenlänge). Leaven kann so errechnen, dass das gesamte Gebäude höchstens 26 Räume in jeder Dimension misst. Mit Hilfe der Koordinaten kann sie errechnen, dass die Gruppe nur sieben Räume von der äußeren Hülle entfernt ist.

Sie schaffen es, zu einer Seitenfläche des Kubus zu gelangen. Mit einem Seil aus ihrer Kleidung seilen sie Holloway, die Ärztin, an der Außenwand des großen Würfels ab, um vielleicht einen Weg nach draußen zu entdecken. Holloway stürzt fast ab, wird aber von Quentin, dem scheinbar gutmütigen Polizisten, zunächst aufgefangen. Quentin, der zuvor einen heftigen Streit mit Holloway hatte, in dessen Verlauf sie sein Vertrauen und seine Autoritätsgläubigkeit gegenüber der Regierung, der Holloway die Verantwortung für das Cube-Projekt unterstellte, heftig attackiert hatte, lässt sie in den Tod stürzen (die anderen merken dies allerdings zunächst nicht). In der Folge beginnt Quentin sexuelle Annäherungsversuche an Leaven. Quentin und Worth kämpfen daraufhin einen blutigen Kampf.

Sie treffen auf Rennes' toten Körper und merken dadurch, dass sie in die Nähe ihres ursprünglichen Startraumes zurückgekehrt sind. Zunächst glauben sie, dass sie sich im Kreis bewegt haben, aber Worth stellt fest, dass der Raum, der Rennes umbrachte, sich nicht mehr gegenüber ihrem eigenen Raum befindet. Er und Leaven bemerken, dass die Räume mit der Zeit ihre Position verändern. Dies erklärt auch die permanenten Hintergrundgeräusche, die durch die Bewegungen der Würfel entstehen.

Leaven erkennt bald, dass die Nummernkombinationen an den Würfeln mehr als Informationen über die Sicherheit und gegenwärtige Position enthalten: Sie zeigen auch die Permutationen an, die jeder individuelle Würfel unterläuft, während er sich innerhalb des großen Würfels bewegt. Nach einigen Minuten Berechnung entdeckt Leaven, dass sie die „Brücke“ erreicht hätten, wenn sie einfach in dem Würfel geblieben wären, in dem sie sich getroffen hatten. Die „Brücke“ ist ein einzelner Würfel, der die äußere Hülle mit den inneren Würfeln verbindet. Wenn sie darauf warten, dass der Würfel sich bewegt, werden sie mit der Brücke – und der Außenwelt – verbunden sein. Ihre Schlussfolgerung, dass Räume mit nicht-primen Zahlen „sicher“ sind, stellt sich als falsch heraus. Tatsächlich sind die tödlichen Würfel diejenigen, deren Nummern eine Potenz einer Primzahl enthalten. Ab dieser Entdeckung müssen die Gefangenen Primfaktorzerlegungen dreistelliger Zahlen durchführen, eine Aufgabe die normalerweise nur mit Hilfe von Computern gelöst werden kann. Sie entdecken, dass Kazan, ein autistisches Genie, solche Faktorisierungen im Kopf vornehmen kann.

Leaven, Worth und Kazan lassen Quentin zurück und erreichen die Brücke. Quentin holt sie allerdings ein und ermordet Leaven. Worth und Quentin kämpfen erneut. Quentin kommt ums Leben, als er zwischen dem Würfel-Korridor und der Außenhülle eingeklemmt wird. Worth sitzt schwerverwundet im Brücken-Würfel in der Falle und wird nicht entkommen können. Nur Kazan entkommt lebend, die Außenwelt ist dabei nicht zu sehen, und er läuft langsam in ein helles Licht hinein.

Hintergrund

  • Trotz seines beschränkten Budgets von circa 365.000 kanadischen Dollar (der Film wurde auf einer Bühne von nur 14 × 14 Fuß (4,3 × 4,3 Meter) in Toronto gedreht; die Raumfarbe wurde durch verschiebbare Paneele gewechselt) und der Tatsache, dass er als Independentfilm an den Start ging, erreichte Cube einen ansehnlichen kommerziellen Erfolg und hat inzwischen eine Art Kultstatus als Nischen-Science-Fiction-Titel auf der Grenze zwischen Thriller und Splatter-Film erlangt.
  • Der besondere Reiz des Films liegt in seiner surrealen Kulisse. Obwohl auf die Welt „draußen“ Bezug genommen wird, taucht sie nur sehr abstrakt als schwarze Leere oder helles weißes Licht auf.

Alle Charaktere wurden nach echten Gefängnissen benannt:

Fortsetzungen

Der Film zog das Sequel Cube 2: Hypercube (2002) und das Prequel Cube Zero (2004) nach sich.

Filmfehler

Obwohl Mathematik im Film maßgebend ist, sind mehrere eklatante Rechenfehler bei der Primfaktorzerlegung unterlaufen. Diese kommen auch in der englischen Originalfassung vor, sind also keine Synchronisationsfehler.

So sagt Kazan, der Autist, aus, dass die

  • Zahl 462 aus drei Primfaktoren bestehe. In Wahrheit sind es vier (2 x 3 x 7 x 11) Primfaktoren,
  • Zahl 384 einen Faktor habe und der Raum eine Falle sei; tatsächlich sind es zwei Primfaktoren (27 x 3) und der Raum wäre eigentlich sicher,
  • Zahl 206 aus vier Faktoren bestehe; tatsächlich sind es zwei (2 x 103),

Anmerkung: Ein Raum ist dann eine Falle, wenn eine Zahl nur einen Primfaktor hat (engl. prime power, z.B. zerlegt sich die Zahl 16 nur in die Primzahl 2, also 24 ), bzw. wenn die Zahl eine Primzahl selbst ist.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films urteilte, dass der Film ein „reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment“ sei, trotz „logischer Brüche“.[1]

Auszeichnungen (Auswahl)

Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya 1998:

Brussels International Fantastic Film Festival 1999:

  • Silberner Rabe

Genie Awards 1999:

  • Nominierung in fünf Kategorien

Einzelnachweise

  1. http://www.filmevonabisz.de/filmsuche.cfm?wert=511939&sucheNach=titel