Galle
Dieser Artikel befasst sich mit dem in der Leber produzierten Gallensaft. Für andere Bedeutungen des Wortes Galle siehe Galle (Begriffsklärung)
Die Galle ist eine gelbe zähe Flüssigkeit, die sich aus Gallensäuren bzw. ihren Amiden mit Glycin und Taurin, Bilirubin, Wasser und Cholesterin zusammensetzt. Sie wird in der Leber produziert, in der Gallenblase gespeichert, zu den Mahlzeiten in den Dünndarm ausgeschüttet und dient der Fettverdauung.
Bedeutung
Die Galle spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Fetten aus der Speise. Sie dient auch der Ausscheidung verschiedener Substanzen aus dem Körper wie Cholesterin, Bilirubin und viele Medikamente und ihre Stoffwechselprodukte. Die Gallebildung ist deshalb wesentlich für das Gleichgewicht des Cholesterins im Körper.
Hauptfunktionen der Galle:
- Ausscheidung von Cholesterin
- Ausscheidung von Abbauprodukten von Medikamenten
- Ausscheidung von Schwermetallen
- Neutralisierung des Zwölffingerdarms nach Magenentleerung
- Ausscheidung von Stoffwechselprodukten wie Bilirubin
- Ausscheidung von Gallesalzen; diese Abbauprodukte des Cholesterins sind wichtig für die Fettverdauung
- Aktivierung der Bauchspeicheldrüsenenzyme
Der Menschliche Körper produziert täglich etwa 600 ml Galle, die während der Fastenperiode in der Gallenblase gespeichert wird.
Beschwerden
Wenn die Gallebildung oder Gallesekretion beim Menschen gestört ist, kommt es zu folgenden Symptomen:
- Gelbsucht (Ikterus)
- Gallenkolik
- Fettunverträglichkeit
- Fieber und entzündliche Schmerzen rechter Oberbauch
6F-Regel
Im angloamerikanischen gibt es die 6F-Regel, die Risikofaktoren für die Bildung von Cholesterinsteinen aufzeigt:
1 female weiblich Frauen sind fast dreimal so häufig betroffen 2 fair hellhäutig genetischer Zusammenhang mit der Hautfarbe 3 fat Übergewicht mehr als 20% Übergewicht verdoppelt das Risiko 4 fourty >40 Jahre Risikozunahme im Alter 5 fecund fruchtbar Frauen die mehrere Kinder geboren haben 6 family Familie familiäre Häufung (genetische Prädisposition)
Siehe auch
Literatur
- G.Hahn, J. Riemann: Klinische Gastroenterologie; 1996; S. 1262-1269; ISBN 3-13-477703-7