Ferralsol


Ferralsol ist ein Bodentyp der WRB-Bodenklassifikation. Nach USDA-Bodenklassifikation zählt er zu den Oxisolen. Die tiefgründig und intensiv verwitterten Ferralsole sind die typischen Böden der immerfeuchten Tropen, also den Gebieten des tropischen Regenwaldes sowie teilweise noch den sich daran anschließenden Feuchtsavannen. Die Hauptbestandteile des Bodenhorizontes im Unterboden sind neben Kaolinit Aluminium- (al) und Eisenoxide (fe). Letztere rufen die charakteristische kräftig rote oder gelbe Färbung hervor. Die in den fersialitischen Böden der trockenen Tropen noch enthaltene Kieselsäure (si) ist bei den ferrallitischen Böden weitgehend abgebaut.
Ferralsole entstehen über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren, während deren durch hohe Temperaturen und Durchfeuchtung intensive chemische Verwitterung herrschte, die zu einer mehrere Zehnermeter tiefen Bodenbildung führte. Hauptverbreitungsgebiete sind daher die alten Kontinentalschilde Südamerikas und Afrikas. Außerhalb der feuchten Tropen sind sie als Reliktböden anzutreffen, unterliegen aber dort meist der Erosion. In Deutschland gibt es kleine Reliktvorkommen aus dem Tertiär, die hier als Ferrallit bezeichnet werden.
Ackerbauliche Nutzung ist aufgrund geringer Gehalte an Nährstoffen schwierig und meist nur im Wanderfeldbau möglich. Die Nährstoffe sind meist an die dünne, nach der Rodung schnell abgebaute Humusschicht im Oberboden gebunden. Ein schwaches Nährstoffbindevermögen macht häufige Düngung erforderlich. Die Böden haben einen niedrigen pH-Wert, da sie mit großen Mengen an Eisen- und Aluminiumoxiden angereichert sind. Es herrschen große Mengen von Zweischicht-Tonmineralen (v.a. Kaoliniten) vor. Die physikalischen Bodeneigenschaften sind hingegen vorteilhaft. Ein stabiles Aggregatgefüge sorgt für eine gute Belüftung und Wasserleitfähigkeit. Bei ausreichender Düngung ist der Anbau tiefwurzelnder Dauerkulturen möglich.