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Hauptsmoor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lage des Hauptsmoorwaldes bei Bamberg

Der Hauptsmoorwald ist ein gemeindefreies Gebiet östlich der Stadt Bamberg. Es handelt sich dabei um ein ausgedehntes Föhren-Waldgebiet, das von einer Autobahn (A73) durchschnitten und zum Teil unter US-amerikanischer Hoheit steht und als Truppenübungsplatz genutzt wird.

Im Wald frei zugänglich liegt das Schützenhaus Kunigundenruh. In der Nähe befindet sich der "Kunigundenruh-Stein", eine Marter, die an die Kaiserin Kunigunde erinnert.

Kunigundenruh

Der Hauptsmoorwald entstand auf während der Eiszeit abgetragenem Sand, in den verwitterter Jurakalk gemischt ist und der weite Teile des Bamberger Beckens bedeckt. Der Sand wurde im Osten der Stadt Bamberg vom vorherrschenden Westwind über Jahrtausende hinweg zu Dünen verweht, die die Grundlage des Hauptsmoorwaldes bildeten.

Das Holz der Kiefern des Hauptsmoorwaldes ist von besonderer hoher Qualität, da sie astarm wächst, sich kaum verzieht und daher für die Flügel holländischer Windmühlen und die frühen Propellerflugzeuge das Holz liefern konnte.

Mittlerweile ist der Flächen- und Artenverlust enorm. Seit dem Jahr 1915 sind Arten wie Wiedehopf, Steinkauz, Rotmilan und Schwarzmilan aus dem Stadtgebiet verschwunden. Damals reichte der Hauptsmoorwald noch bis an den Bahnhof der Stadt Bamberg. In den letzten Jahren betrug der jährliche Biotopverlust zwölf Hektar, bei einer Gesamtbiotopfläche von 580 Hektar im Jahr 1989.

Der Rennsteig im Hauptsmoorwald

Durch den Hauptsmoorwald zieht sich der Rennsteig, ein historischer Verbindungsweg, der das unwegsame und von Hochwässern bedrohte Regnitztal umging. Über Roßdorf am Forst und Amlingstadt führte er nach Hirschaid und weiter nach Forchheim. Der Rennsteig verlief als Abkürzung der Altstraße quer durch den Hauptsmoorwald. Zu Fuß oder zu Pferd konnten hier die Kuriere im Schutze des Waldes, abseits vom Handelsweg, ihre Nachrichten befördern.