Wagenburg
Die Wagenburg dient zur Verteidigung und besteht aus Wagen, die zum Viereck zusammengestellt werden.
Der Gebrauch, die Wagen, die den Truppen folgten, als Schutzwehr gegen plötzliche Angriffe zu benutzen, ist sehr alt. Im Mittelalter waren zum Transport der Kleidung und Lebensmittel, mit denen jeder Soldat sich auf längere Zeit versorgen musste, viele Wagen erforderlich, auf denen auch Frauen und Kinder Unterkommen fanden. Ihre Zahl wurde durch Mitführung schwerer Rüstungsstücke, des Schanz- und Werkzeugs für Schanzen- und Brückenbau, sowie schwerer Büchsen auf Büchsenwagen vermehrt.
Alle Wagen wurden nebeneinander im Viereck aufgestellt, mit Wall und Graben umgeben und dienten als verteidigungsfähiges Lager, dem der Wagenmeister vorstand. Die Hussiten fuhren in der Schlacht bei Tachau 3600 Wagen zu einer Wagenburg zusammen.
Im so genannten Wilden Westen dienten Wagenburgen aus Planwagen den Siedlern zum Schutz vor Angriffen der Indianer.
Heute sind Wagenburgen oder Wagendörfer eine Behausung für meist junge Menschen die andere Formen des Wohnens und Lebens als die herkömmlichen praktizieren.